Bremens Trainer Thomas Wolter ließ nur drei Tage nach dem 1:1-Unentschieden gegen Erfurt seine Startformation kräftig rotieren: Fünf Neue standen mit Vander, Hahn, Kroos, Henze und Füllkrug auf dem Platz. Schlussmann Düker, Trinks, Thy und Boenisch, der eigentlich Spielpraxis bei der U 23 sammeln soll, mussten auf die Bank. Grashoff fehlte aufgrund einer Gelbsperre.
Verspätet startete dagegen der SV Wehen Wiesbaden ins neue Jahr, nachdem am vergangenen Samstag die Partie in Osnabrück wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden musste. Im ersten Pflichtspiel 2012 setzte Trainer Gino Lettieri im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Stuttgart auf Herzig, Janjic und Hjelm statt Salem, Christ und dem am Knöchel verletzten Mintzel.
Im regnerischen Norden erwischten die Gäste den besseren Start. Der fast schon aussortierte Janjic, der nach seiner Begnadigung endgültig wieder in den Kreis der Mannschaft zurückgekehrt war, sorgte in der achten Minute erstmals für Gefahr in Vanders Strafraum. Die Bremer Abwehr war aber auf ihrem Posten. In der Folge prägten Zweikämpfe im Mittelfeld die Partie. Das tiefe Geläuf trug ebenfalls nicht zu mehr Kombinationsfreude bei.
Eine Viertelstunde vor der Halbzeit riss ein Pfiff die Mannschaften aus ihrer Lethargie: Schiedsrichter Timo Gerach entschied auf Strafstoß für Werder (29.). Zur Freude der Wiesbadener hielt Gurski den Elfmeter von Kroos. Der Bruder des Bayern-Stars, der in der aktuellen Saison bereits zweimal vom Punkt aus verwandelt hatte, vergab die Chance zur Führung.
Lettieri reagierte auf die ideenlose Spielweise seiner Mannschaft und brachte nach dem Seitenwechsel Christ für Bieler. Seine Kabinenansprache musste wie ein Wecker für den Tabellen-16. gewirkt haben: Drei Minuten nach Wiederanpfiff zog Janjic aus 25 Meter Entfernung ab (48.), Vander brachte die Kugel nicht unter Kontrolle - 1:0 für die Gäste.
Füllkrug gleicht überraschend aus
Der Treffer brachte den Hessen die gewünschte Sicherheit, die der Coach vor der Partie gefordert hatte. Bremen zog sich in die eigene Hälfte zurück und versuchte nur, punktuelle Nadelstiche nach vorne zu setzen. Knapp zehn Minuten nach dem ersten Tor dann der überraschende Ausgleich: Werder Top-Torschütze Füllkrug netzte nach einem schnellen Konter ein (57.). Mit seinem fünften Treffer in der aktuellen Spielzeit machte der 18-Jährige seinem Team wieder Hoffnung auf einen Dreier. Mit einem Sieg hätte die U 23 den letzten Tabellenplatz verlassen können.
Nach den Treffern hatten die Mannschaften Blut geleckt, beide wollten die Führung erzwingen. SVWW-Trainer Lettieri sorgte mit Smeekes und Guaita für frische Offensivkräfte. Für den 25-Jährigen, der sowohl die argentinische als auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, war es sein Liga-Debüt. Nach den Wechseln behielten allerdings die Abwehrreihen die Oberhand, sodass auch verbesserte Bremer Nachwuchskicker das Spiel nicht drehen konnten.
Die Bremer Reserve ist am kommenden Samstag (14 Uhr) zu Gast in der Wacker-Arena in Burghausen. Zeitgleich tritt der SVWW vor heimischer Kulisse gegen den VfR Aalen an.