SCM-Coach Jens Härtel sah nach dem 1:1 bei Jahn Regensburg keine Notwendigkeit, seine Startelf zu verändern.
Hansa-Trainer Christian Brand musste im Vergleich zum 1:1 gegen die Reserve von Mainz 05 auf einer Position wechseln: Ziemer fehlte erkrankt, für ihn rutschte Kofler in die Startelf.
Das Ost-Derby startete vor einer fantastischen Kulisse: Genau 21.001 Fans machten richtig Lärm und sahen, wie Rostock mutig startete. Der technisch beschlagene Gebhart traf nach drei Minuten bereits das Außennetz, Andrist zog neun Minuten später zu überhastet ab (12.). Die Hanseaten erspielten sich ein optisches Übergewicht, mussten aber höllisch auf Magdeburger Konter aufpassen. So wurde Beck im letzten Moment noch von Heyer abgegrätscht (14.).
Spielberichte
Magdeburg kämpft sich rein
Magdeburg wurde mit der Zeit stärker, kämpfte sich in die Partie und hatte die bis dato größte Gelegenheit, als Sowislo im Sechzehner auf Kath passte, dessen Abschluss von Keeper Schuhen soeben noch zur Ecke abgewehrt wurde (26.). Eine Zeigerumdrehung später zog Hammann einen direkten Freistoß nur auf das Tornetz. Von Rostock war in der Folge nicht viel zu sehen, einzig ein Wannenwetsch-Freistoß aus 24 Metern versprühte im Ansatz Gefahr (40.).
Wieder einmal Fan-Krawalle
Der zweite Durchgang begann einmal mehr mit einem unrühmlichen Zwischenfall: Der komplette Gästeblock war in Bengalos und Rauch gehüllt, Sekunden später war das komplette Spielfeld voller Nebel - Schiri Brand sah sich gezwungen, die Partie für rund fünf Minuten zu unterbrechen. Als es wieder mit Fußball weiterging, hatte Sowislo die Gelegenheit auf das 2:0, sein Versuch aus sieben Metern blieb aber harmlos (51.). Dann wieder Rostock: Erst scheiterte Gebhart aus neun Metern (61.), dann aus drei Metern mit seiner Volley-Abnahme an Glinker (62.).
Platzverweis Nummer eins
Kurz darauf war der FCM nur noch zu zehnt: Handke, in Durchgang eins bereits verwarnt, ging zu hart in einen Zweikampf und sah zurecht die Ampelkarte (65.). In Unterzahl gehörte die nächste Gelegenheit dennoch den Hausherren, aber Beck fehlte es bei seinem Flugkopfball aus acht Metern an Präzision (69.). In der Folge übernahm Rostock zwangsläufig die Kontrolle, biss sich aber gegen die defensiv sicher stehenden Magdeburger weitestgehend die Zähne aus.
Später Ausgleich, doppelte Hinausstellung
Doch es kam, wie es kommen sollte: Nach einem Freistoß in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Gebhart per Kopf den Ausgleich - 1:1. Im Jubelrausch zog sich der Offensivmann das Trikot vom Kopf und sah die Gelbe Karte. Direkt im Anschluss provozierte er die Zuschauer und geriet mit dem aufgebrachten Butzen aneinander, der den gebürtigen Memminger umschubste. Schiri Brand zückte Gelb-Rot für Gebhart, Rot für Butzen (90.+5) - Platzverweise Nummer zwei und drei in der Partie. In den letzten Minuten ging es neun gegen zehn, aber keines der Teams schaffte es, noch zwingende Aktionen zu kreieren.
Am übernächsten Samstag (14 Uhr) gastiert Magdeburg in Großaspach, Rostock empfängt zeitgleich Bremen II. Zuvor wird die Liga aufgrund der Länderspiele unterbrochen.