Heidinger darf sofort ran
Paderborns Coach Stefan Emmerling genügte gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Osnabrück vor der Winterpause ein Wechsel: Neuzugang Heidinger (Greuther Fürth) gab sofort sein Startelfdebüt, Kruska musste seine Gelb-Sperre absitzen.
Auf der anderen Seite wirbelte Duisburgs Trainer Ilia Gruev sein Team im Vergleich zum 1:1 in Zwickau auf vier Positionen um: Blomeyer, Wiegel, Wolze und Brandstetter durften für Hajri, Bajic (Adduktorenprobleme), Janjic und Onuegbu ran.
Kurz vor der Abfahrt nach Paderborn gesellten sich die MSV-Akteure noch zu zahlreichen Fans, die sich an der Arena versammelt hatten. Der Grund: Zusammen gedachten sie Vereinslegende Michael Tönnies, der am Donnerstag mit nur 57 Jahren verstorben war. Trotzdem mussten die Zebras den Hebel am Samstag wieder umlegen und sich auf das Sportliche fokussieren.
Das ging ihnen allerdings nicht auf die Psyche, von Beginn an wirkte der MSV gefasst und konzentriert. Höchste Priorität hatte beim defensivstärksten Team der Liga einmal mehr die Defensive. Dadurch entwickelte sich eine Partie, in denen gewillte Ostwestfalen zwar einige Angriffe fuhren, diese aber selten bis zum Ende vortrugen konnten.
Bickel für den SCP (10.) und Brandstetter für den MSV (13.) näherten sich zumindest an. Richtig gefährlich wurde es bei Wiegels Kopfball, der Kruse aus spitzem Winkel zu einer starken Brust-Parade auf der Linie zwang (24.). Mehr brenzlige Strafraumszenen hatte der erste Durchgang nicht zu bieten. Taktik und Zweikämpfe herrschten vor, wohingegen das spielerische Element weitgehend auf der Strecke blieb.
3. Liga, 20. Spieltag
Engin bedankt sich
Der zweite Durchgang startete mit einem Paukenschlag: Iljutcenko verlängert einen langen Ball an die Strafraumkante, wo sich Strohdiek und Sebastian beirrten und den Weg für Engin freimachten. Der Offensivmann marschierte von halblinks auf Kruse zu und vollendete ins lange Eck zur Führung (49.).
Der Treffer gab der Partie insbesondere in den Zweikämpfen zusätzliche Würze. Paderborn musste mehr Risiko eingehen, schob sein Konstrukt fortan ein Stück nach vorne und riskierte mögliche Kontersituationen. Zudem kam mit Debütant Riski ein zusätzlicher Stürmer (62.). An aktiver Spielgestaltung zeigten die Gruev-Schützlinge aber kein großes Interesse, vielmehr beschränkte sich der MSV weiter auf nachhaltige Abwehrarbeit.
Trotzdem taten sich auch Lücken auf: Michel schnappte sich im Getümmel an der Strafraumkante die Kugel und zog ab, Flekken entschärfte mit beiden Fäusten (74.). Der Auftakt einer hektischen Schlussphase, in der die Ostwestfalen alles auf eine Karte setzten - und sogar einen Treffer erzielten, Referee Marcel Schütz erkannte van der Biezens Kopfballtor aber nicht an (81.). Nachdem auch Piossek und Michel (jeweils 89.) gescheitert waren, stand der Auswärtssieg des Tabellenführers fest.
Paderborn gastiert am kommenden Samstag (14 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05 II. Duisburg empfängt zur gleichen Zeit Osnabrück.