Würzburgs Coach Michael Schiele wechselte gegenüber dem 1:1 bei Bayern München II kurz vor Weihnachten viermal: V. Müller, Hemmerich, Hansen und Herrmann starteten für Verstappen, Ronstadt (beide Bank), Hägele (Muskelfaserriss) und Gnaase (Verletzung an der Syndesmose).
Unterhachings Trainer Claus Schromm verzichtete zu Beginn auf seine beiden Neuzugänge Felix Müller und Alexander Fuchs. Während Fuchs komplett im Spieltagskader fehlte, nahm Müller zumindest auf der Bank Platz. Im Vergleich zum 1:1 gegen Kaiserslautern nahm Schromm drei Änderungen in der Startelf vor: Mantl kehrte für Kroll ins Tor zurück, Schwabl und Bigalke begannen anstelle von Stierlin und J.-P. Müller (alle Bank).
Haching freut sich nur kurz
Beiden Teams war in den Anfangsminuten anzumerken, dass der Rhythmus nach über einem Monat Winterpause noch nicht ganz da war. Für Gefahr sorgten in der ersten Viertelstunde lediglich die Hachinger Standards: Während Hain bei Bigalkes erstem Standard noch eine Fußlänge (2.) fehlte, machte es der Torjäger beim zweiten Versuch besser (15.). Allerdings sah ihn das Schiedsrichtergespann um Referee Robin Braun bei seinem vermeintlichen Führungstor einen Hauch im Abseits. Der Jubel der Gäste währte nur für wenige Sekunden.
Schromms Idee greift nicht
Die Kickers konterten direkt danach überfallartig. Der Angriff versandete am Ende zwar, gab allerdings den Startschuss für einige Würzburger Offensivwellen. Dabei profitierten die Unterfranken auch von einer unsicheren Gästedefensive: Haching-Trainer hatte sich in der Winterpause offensichtlich etwas überlegt und seine Hintermannschaft in einer Fünferkette mit offensiv ausgerichteten Außenverteidigern formiert. Gepaart mit etlichen leichten Ballverlusten und Passfehlern entwickelte sich die Abwehr aber zum Unsicherheitsfaktor.
3. Liga, 21. Spieltag
Mantl und Müller stark
Doch weder Sontheimer mit einem beherzten Fernschuss (24.) noch Kaufmann, dessen Versuch durch eine starke Rettungstat von Winkler vereitelt wurde, gelang das 1:0 (38.). Dass Unterhaching trotz aller Schwierigkeiten über spielerische Qualitäten verfügt, zeigte sich wie bei Hufnagels Möglichkeit, die Müller mit einer Glanztat parierte (28.). Somit ging es beim Stand von 0:0 in die Pause.
Pfeiffer benötigt nur 19 Sekunden
Der zweite Abschnitt begann direkt mit einem Paukenschlag: Gerade einmal 19 Sekunden waren vergangen, als der Ball im Tor lag. Kaufmann hatte rechts am Flügel zunächst den entscheidenden Zweikampf gegen Bandowski für sich entschieden und im Anschluss Pfeiffer mit einer punktgenauen Flanke gefüttert. Der Mittelstürmer machte dann das, was er am besten kann und nickte aus wenigen Metern zur Führung ein (46.).
Ein Pfiff wirft alles um
Schromm, der in der Pause reagierte, Schröter als zweite Spitze brachte und auf eine Viererkette umstellte, musste in der Folge mitansehen, wie Würzburg seiner Mannschaft das Spielgerät überließ, diese damit aber nur recht wenig anzufangen wusste. Eine zähe Phase entwickelte sich, die durch einen Pfiff von Schiedsrichter Braun gestoppt wurde: Eine Bandowski-Flanke hatte Kaufmann an der Hand getroffen und Braun folgerichtig auf Handelfmeter entschieden. Der Würzburger hatte seinen linken Arm weit vom Körper weggespreizt. Greger trat an und verwandelte souverän zum 1:1 (68.).
Hufnagel stellt alles auf den Kopf
In der Schlussphase verließen Würzburg, über weite Strecken das aktivere und gefährlichere Team, dann die Nerven. Zunächst holte sich Pfeiffer äußerst ungeschickt mit einem Foul an Stahl die Ampelkarte ab (72). Drei Minuten später lag der Ball dann erneut im Würzburger Tor. Greger hatte die komplette Kickers-Defensive mit einem langen Pass ausgehebelt und Hufnagel die Partie mit dem 2:1 komplett auf den Kopf gestellt (75.).
Der Pfosten steht im Weg
In den letzten Minuten musste Haching, das die Partie wegen Schwabls Gelb-Roter Karte ebenfalls zu zehnt zu Ende bringen musste (Foul an Baumann), noch den ein oder anderen Würzburger Angriff überstehen. Konnte sich dabei aber erneut auf Winkler verlassen, der Baumanns Schuss in höchster Not blockte (89.). Da Kaufmanns Schuss am Pfosten landete, blieb es beim schmeichelhaften 2:1 für die Gäste (90.+1).
Würzburg gastiert am Montag (19 Uhr) in Großaspach. Für Unterhaching geht es am Samstag (14 Uhr) gegen Uerdingen weiter.