Rostocks Trainer Jens Härtel wechselte nach dem 3:0 bei Türkgücü München zweimal: Verhoek und Rhein verdrängten Türpitz und Löhmannsröben auf die Bank.
Halle-Coach Florian Schnorrenberg tauschte nach dem 1:1 gegen Duisburg viermal und stellte beinahe sein gesamtes Mittelfeld um: Eberwein, Guttau, Derstroff, Papadopoulos rückten in die Startelf, Syhre, Shcherbakovski, Mast und Landgraf hinaus.
Die große Besonderheit der Partie: 777 Zuschauer waren im Ostseestadion zugelassen, über 700 kamen auch. Damit war Hansa der erste Verein in Deutschland, der seit dem 1. November 2020 wieder vor Fans spielen durfte.
3. Liga, Spieltag 29
Es ging gleich gut los für die Anhänger. Verhoek köpfte am ersten Pfosten eine Breier-Flanke zur Führung ein (7.). Unterstützt vom Publikum präsentierte sich Hansa klar als Herr im Haus. Mit der Zeit verpuffte aber der Schwung etwas, sodass Tempo und Intensität der Partie verflachten. Der FCH schien nicht unbedingt mehr machen zu wollen, der HFC nicht mehr machen zu können.
Dafür kamen die Hallenser wach aus der Kabine. Kapitän Nietfeld prüfte aus sieben Metern sein Pendant auf der Gegenseite, Torwart Kolke (47.). Das Niveau steigerte sich leicht, immer wieder entstanden Halbchancen auf beiden Seiten: Breier (58.), Rother (75.) und Sonnenberg (79.) kamen dem Ziel für die Gastgeber dabei am nächsten. Dem HFC hingegen fehlte in dieser Partie eine Art Spielgestalter. Während die beiden Sechser Nietfeld und Papadopoulos mit Defensivaufgaben betraut waren, fungierte Eberwein eher als hängende Spitze. Der eingewechselte Dehl konnte die Rolle ebenfalls nicht einnehmen.
Zu allem Überfluss verloren die Gäste ihren Stoßstürmer Boyd in der Schlussphase - mutmaßlich mit einer Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel humpelte er vom Feld (85.). Auch in den letzten Minuten konnte Halle keinen großen Druck mehr entfachen. Der FC Hansa brachte den Sieg über die Zeit und hat nun elf Siege aus den jüngsten 13 Ligapartien eingefahren.
Nun ist Rostock am 30. Spieltag am 4. April (14 Uhr) im Topspiel bei Dresden gefordert. Halle gastiert am Tag vorher (14 Uhr) beim abstiegsgefährdeten 1. FC Kaiserslautern.