Unterhachings Trainer Arie van Lent vertraute auf exakt dieselbe Elf, die unter der Woche dem MSV Duisburg mit 0:1 unterlegen war.
Ein wenig anders gestaltete sich die Lage bei den Münchnern, bei denen Steinhart nach Gelb-Rot-Sperre zurückkehrte und anstelle von Klassen seine angestammte Position hinten links einnahm. Nicht der einzige Wechsel von 1860-Coach Michael Köllner im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken: Startelf-Debütant Pusic stürmte für den angeschlagenen Lex (muskuläre Probleme).
Dressel bringt Hachinger Elan zum Erliegen
3. Liga, 7. Spieltag
Das Münchner S-Bahn-Derby begann flott: Beide Teams legten großes Engagement an den Tag und waren präsent in den Zweikämpfen, auch am Tempo mangelte es nicht wirklich. Offensiv wirkten die Hachinger anfangs gefälliger, weil zielstrebiger und klarer in ihren Spielzügen. Hasenhüttl (2.) und Dombrowka (3.) setzten erste Duftmarken.
Die Löwen ihrerseits steigerten sich zusehends, verlagerten das Geschehen mehr und mehr in die gegnerische Hälfte und kamen auch zu einigen Eckbällen. Einer davon brachte den Sechzigern dann auch die Führung ein: Heinrich köpfte Neudeckers Ecke vor die Füße von Dressel, der beim letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams (Sechzig gewann 3:0) alle drei Tore erzielt hatte - und diesen Lauf setzte er nun fort: An seinem 22. Geburtstag traf Dressel wuchtig aus zwölf Metern zum 1:0 (14.).
1860 wird stärker, die SpVgg lässt nach
Das war ein echter Wirkungstreffer für die SpVgg, die nach dem Rückstand ihren anfänglichen Elan nahezu komplett verlor. Ganz anders die Sechziger, die selbstbewusst die Spielkontrolle übernahmen und über Moll (17.), Steinhart (19.) und Dressel (20.) zu weiteren Chancen kamen.
Der SpVgg fehlten die Ideen. Die Flügel waren mit Blick auf die Offensive ein wenig verwaist, während es durchs Zentrum weder mit kurzen noch mit langen Bällen klappte. Und der TSV? Der schaltete nach Ballgewinn immer wieder schnell um und sorgte auf den Außen auch durchaus für Betrieb. Weil aber der finale Pass nicht mehr ankam, ging es ohne weitere Höhepunkte in die Halbzeit.
Van Lent reagiert - Löwen werden passiver
Bleib mir fern: Hachings Markus Schwabl (r.) im Zweikampf mit Martin Pusic. imago images
Van Lent reagierte und brachte mit Marseiler und Schröter (Hasenhüttl und Heinrich blieben draußen) frische Kräfte für den zweiten Durchgang. Und in der Tat zeigten sich die Hachinger in diesem verbessert. Auf einmal war mehr Struktur im Spiel - und der Ausgleich lag sogar in der Luft: Fuchs (55.) und Hufnagel (59.) fehlte das letzte Quäntchen Glück im Abschluss.
Dass sich die Gemengelage derart verändert hatte, lag auch an den nun auf Konter lauernden Löwen, die zu passiv agierten und dem Gegner so die Tür ein wenig aufmachten.
Mölders macht's mit etwas Glück
Letztlich fiel das aber nicht so sehr ins Gewicht, da den Hausherren die Durchschlagskraft fehlte - und Mölders die Entscheidung herbeiführte: Nachdem Dressel (78.) und Pusic (84.) exzellente Chancen liegengelassen hatten, nahm der Kapitän das Heft in die Hand und traf aus der zweiten Reihe ins linke Eck - Müller fälschte noch entscheidend ab (85.).
Dank Mölders' Treffer zum 2:0-Endstand schoben sich die Löwen in der Tabelle an Rostock vorbei auf Platz eins und empfangen nun am Samstag (14 Uhr) den MSV Duisburg als Tabellenführer. Zur gleichen Zeit spielt Unterhaching auswärts beim Halleschen FC.