Ingolstadt-Coach Tomas Oral nahm nach dem 5:1 in Duisburg zwei personelle Veränderungen vor: Franke und Elva starteten anstelle von Caiuby (Bank) und Butler (nicht im Kader).
Auch 1860-Trainer Michael Köllner tauschte im Vergleich zum 2:2 im Stadtderby gegen Bayern II zweimal Personal aus: Erdmann und Wein spielten anstelle von Belkahia (gesperrt) und Tallig (Bank).
Wilder Beginn: Erdmanns Handspiel ohne Folgen - Hiller fliegt nach Notbremse
Beide Teams hielten sich nicht mit Taktieren auf, sondern suchten sofort den Weg nach vorne. Glück hatten die Löwen zunächst in der 3. Minute, als Erdmanns klares Handspiel im Strafraum nach einer Ecke von Schiedsrichter Deniz Aytekin nicht geahndet wurde. Sechs Minuten später zögerte der Referee allerdings nicht: Gaus schickte Kaya mit einem Steilpass in Richtung Tor. 1860-Keeper Hiller stürmte aus dem Strafraum und holte den Stürmer als letzter Mann von den Beinen. Aytekin zückte Rot wegen Notbremse (9.). Die Löwen benötigten etwas Zeit, um sich in Unterzahl neu zu sortieren. Trotzdem hätte Lex die Gäste um ein Haar in Führung gebracht, doch nach Biankadis feiner Zuarbeit verfehlte er das Tor aus kurzer Distanz (21.).
Kutschke köpft ins Eck
Jubeln durften stattdessen die Hausherren: Heinloth wurde an der rechten Seitenlinie nicht gestört, konnte in aller Ruhe flanken und fand Kutschke, dessen Kopfball im linken Eck zum 1:0 für den FCI landete (26.). Die Schanzer blieben danach am Drücker, verschafften sich aber zunächst keine ganz klaren Chancen. Dennoch gingen sie in einer zunehmend intensiveren Partie mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause: Nach einer Löwen-Ecke konterte Ingolstadt über Krauße. Der bediente Stendera, der 1860-Ersatzkeeper Kretzschmar mit etwas Glück überwand (44.). Mit 2:0 für die Hausherren ging es in die Pause.
Mölders hat den Anschluss auf dem Fuß
3. Liga, 38. Spieltag
Nach der Pause knüpfte Ingolstadt gegen die dezimierten Gäste an den starken Auftritt der ersten Hälfte an und erarbeitete sich Chancen. Doch dann hätten die Löwen um ein Haar zurückgeschlagen: Zunächst bestrafte Neudecker eine Unzulänglichkeit in der FCI-Defensive nicht (53.), dann tauchte Mölders frei vor Buntic auf, hatte sich den Ball schon am Torwart vorbeigelegt, doch dieser brachte im letzten Moment noch die Hand an den Ball (54.).
Erdmann aus dem Nichts zum Anschluss
Danach sank das Spielniveau: Ingolstadt kontrollierte zwar das Geschehen, verzichtete aber auch das ganz große Risiko, wenngleich die Schanzer im Fernduell mit Hansa Rostock durch einen hohen Sieg bessere Chancen auf den direkten Aufstieg gehabt hätten. So brach die Schlussphase ohne nennenswerte Möglichkeiten an - doch aus dem Nichts verkürzten die Löwen nach einer Ecke nochmal dank Erdmann (83.). Spannung kam auf, auch weil das Köllner-Team nun großes Risiko einging. Doch kurz vor Schluss machte der FCI dann den Deckel drauf - wenn auch etwas glücklich. Tallig hatte Röhl im Strafraum zu Fall gebracht. Eckert Ayensa verschoss den fälligen Elfmeter, wurde beim Versuch, den Abpraller zu bekommen, aber von Steinhart gefoult. Aytekin zeigte wieder auf den Punkt. Diesmal übernahm Gaus Verantwortung und traf zum 3:1-Endstand (90.+2).
Die Aufstiegsträume des TSV 1860 München sind damit geplatzt. Weil es im Parallelspiel zwischen Rostock und Lübeck beim 1:1 blieb, muss der FCI zum zweiten Mal in Folge in die Relegation. Dort empfangen die Schanzer am Donnerstag (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) den 16. der 2. Bundesliga. Zum Rückspiel kommt es dann am Sonntag (30. Mai).