Nachdem Juve am Nachmittag in Rom (1:1 bei Lazio) gepatzt hatte, bot sich Milan am Abend die große Chance, in der Tabelle weiter davonzueilen - daheim gegen Hellas Verona kein schweres Unterfangen. Oder? Wie sich herausstellte, eben doch.
Die Mailänder erwischten einen denkbar schlechten Start, wirkten anfangs fahrig und wurden nach ruhenden Bällen gleich zweimal eiskalt erwischt: erst staubte Barak nach Ecke und anschließendem Latten-Kopfball von Ceccherini ab (6.), dann fälschte Calabria nach einer Freistoßflanke einen satten Volleyschuss von Zaccagni unhaltbar für Schlussmann Donnarumma ab (19.).
Überlegene Mailänder ohne Durchschlagskraft
Milan war optisch überlegen, lag aber 0:2 zurück. Das war nicht lange der Fall, denn Kessié verkürzte artistisch per langem Beim noch vor der Pause - Magnani fälschte noch entscheidend ab, so dass auch dieser Treffer als Eigentor gewertet wurde (27.). Die Mailänder drückten anschließend mit aller Gewalt auf den Ausgleich und kamen zu einem großen Chancenplus. Zum Vergleich: zehn Minuten vor Schluss stand es in puncto Torschüssen 24:6 für Milan.
Aber die Rossoneri lagen noch immer zurück, auch weil sie massig Chancenwucher betrieben. Altstar Ibrahimovic zeichnete sich dabei ganz besonders aus: So jagte der Schwede einen Elfmeter (Lovato an Kessié) in den dritten Stock (66.). Etwas später hatte der 39-Jährige dann auch noch Pech mit einem Kopfball ans Lattenkreuz (76.).
Milan zündet die nächste Stufe
In der Schlussphase wurde schließlich die nächste Stufe gezündet - und wieder stand Ibrahimovic mittendrin. Zuerst wurde das vermeintliche 2:2 von Calabria nach VAR-Einsatz aberkannt, weil Assist-Geber Ibrahimovic sowohl Gegenspieler Ceccharini nach unten gedrückt als auch noch den Ball an den Arm bekommen hatte (90.).
Der erste Liga-Sieg von Hellas Verona beim AC Mailand rückte immer näher, doch dann gab Ibrahimovic doch noch den Spielverderber. Der Stürmerstar scheiterte zunächst per Drehschuss aus elf Metern am überragend reagierenden Keeper Silvestri, der zur Seite klärte. Der Ball kam jedoch als Flanke postwendend zum Schweden zurück, der diesmal aus sechs Metern ins linke Eck einköpfte und so den Schlusspunkt in einer unterhaltsamen Partie setzte.