Arsenal-Coach Arsene Wenger veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 5:2 gegen Leicester in der Premier League auf gleich fünf (!) Positionen. Im Tor durfte der in der Königsklasse gesetzte Ospina für Cech ran, in der Innenverteidigung ersetzte Paulista Bankdrücker Mertesacker. Hinten links übernahm Gibbs für Monreal, im defensiven Mittelfeld Coquelin für Flamini. In der offensiven Dreierreihe bekam Oxlade-Chamberlain (für Ramsey) seine Chance.
Wengers Pendant Marco Silva stellte mit Blick auf das krachende 5:1 gegen PAS Ioannina in der Super League "nur" dreimal um. Elabdellaoui gab für Masuaka den Rechtsverteidiger, Cambiasso durfte wieder für Milivojevic ran und Pardo ersetzte Durmaz in der Offensive.
Sanchez, immer wieder Sanchez
Den besseren Start in die Partie erwischten die Hausherren, die aber bis zur 10. Minute brauchten, ehe es erstmals gefährlich wurde. Nach einer Ecke machte Arsenal den Ball schnell: Über nur zwei Stationen kamen die Gunners vors Tor, wo Oxlade-Chamberlain auf Vorlage von Sanchez aber die Nerven versagten. Kurz darauf war es wieder Sanchez, der einleitete: Aus dem Zuspiel des Chilenen machte aber auch Walcott zu wenig (12.). Anschließend verflachte das Spiel aber.
Piräus näherte sich in Person von Fortounis in der 23. Minute erstmals an, gefährlich wurde es aber nicht. Ganz anders zehn Zeigerumdrehungen später: Eine Ecke von rechts schlug der Ex-Lauterer Fortounis flach in den Rücken der Abwehr, wo Pardo lauerte. Der neu ins Team gerückte Offensivmann zog einfach mal ab, Oxlade-Chamerblain fälschte ab - 1:0 (33.).
Walcott wütend, Fortounis rotzfrech
Der 2. Spieltag
Die wütende Antwort von Arsenal ließ aber nicht lange auf sich warten: Wieder war es der auffällige Sanchez, der Walcott mustergültig bediente. Der englische Nationalspieler bekam bei seinem schwachen Abschluss tatkräftige Unterstützung von Schlussmann Roberto - 1:1 (35.). Das sollte aber nicht der letzte Torwartfehler der ersten Hälfte bleiben: Nur drei Minuten später verursachte Paulista einen unnötigen Eckstoß, den Fortounis direkt auf den Kasten brachte. Ospina ließ das Leder nach unten abklatschen, stand dabei aber hinter der Linie (40.). Vom Schock des 1:2 erholten sich Arsenal und der Keeper bis zur Pause nicht mehr.
Sanchez belohnt emsiges Arsenal
Statt einem wütenden Feuerwerk der Gunners waren die ersten 15 Minuten nach Wiederanpfiff schlicht zum Vergessen. Das erste große Highlight hatte sich die Wenger-Truppe für die 61. Minute aufgehoben: Sanchez hob druckvoll herein, der eingewechselte Mertesacker scheiterte an Roberto, Santi Cazorla nur noch an Elabdellaoui. Und auch die Doppelchance von Oxlade-Chamerblain (Flanke auf die Latte) und Santi Cazorla (Distanzschuss) deutete bereits an, was kommen musste (64.). Walcott stahl sich im Strafraum davon und bediente in der Mitte mit einer perfekt getimten Flanke Sanchez, der nur noch einzunicken brauchte - 2:2 (66.).
Finnbogasons kalte Dusche
Die eiskalten Griechen waren aber kein Stück beeindruckt: Im direkten Gegenzug leitete Cambiasso stark ein, Pardo verlängerte in die Mitte, wo Joker Finnbogason nur den Fuß hinhalten musste - 3:2 (67.). Der dritte Rückstand gab den Hausherren dann endgültig Rätsel auf - bis auf den Freistoß des blassen Özil, den Roberto mit einer Flugparade herausfischte, kam nicht mehr viel (77.). Der freche Freistoß von Santi Cazorla aufs lange Eck blieb das letzte Lebenszeichen (88.).
Nach der zweiten Pleite im zweiten CL-Spiel geht es für Arsenal am kommenden Sonntag (17 Uhr) ausgerechnet gegen Manchester United weiter. Das siegreiche Piräus misst sich ebenfalls am Sonntag (17.15 Uhr) mit PAOK Saloniki.