Während Mainz-Coach Bo Svensson die gleiche Elf ins Rennen schickte wie beim 1:0 gegen Union Berlin, entschied sich Leverkusens Trainer Peter Bosz für zwei Veränderungen nach dem 5:2-Heimsieg gegen Stuttgart: Links hinten spielte Wendell für Sinkgraven, im Sturmzentrum Alario statt Schick.
Alario veredelt Diabys tolle Vorarbeit
Eine der beiden Leverkusener Veränderungen machte sich schnell bezahlt. Alario nutzte die erste Chance der Partie direkt zum 1:0 (14.). Der Löwenanteil des Treffers ging aber auf das Konto von Vorarbeiter Diaby, der zunächst da Costa auf dem linken Flügel mit einem Beinschuss düpiert und nach dem folgenden Sprint dann eine perfekte Hereingabe auf den Argentinier geschlagen hatte.
Mainz zeigte sich jedoch alles andere als geschockt und hatte beinahe die passende Antwort parat, ein Kopfball von Onisiwo küsste aber nur den Pfosten (16.). Insgesamt suchte Mainz immer wieder schnell den Weg nach vorne und agierte enorm aggressiv in den Zweikämpfen, spätestens Mitte des ersten Durchgangs übernahm Leverkusen aber klar die Spielkontrolle und verteidigte auch die Entlastungsangriffe der Gäste konsequenter. Bailey (22.), Demirbay (30.) und Diaby (31.) feuerten allesamt gefährliche Distanzschüsse in Richtung Zentner - und auch eine große Chance für Bayer 04 blieb nicht aus: Nach Diabys Flanke köpfte Bailey den Ball an die Latte, den zweiten Versuch von Demirbay kratzte Niakhaté vor der Linie weg (40.) - die Leverkusener Pausenführung war absolut verdient.
Bundesliga, 21. Spieltag
Leverkusen wechselt den Torwart - Mainz dreht auf
Die zweite Hälfte begann Leverkusen mit einem neuen Torwart. Hradecky hatte sich im ersten Durchgang an der Ferse verletzt und konnte nicht mehr weitermachen, für ihn kam Ersatzkeeper Lomb zu seinem ersten Bundesligaspiel. Der 27-Jährige war auch schnell erstmals gefordert, einen harten Distanzschuss von Onisiwo wehrte er zur Seite ab (53.). An der besten Chance zum Mainzer Ausgleich war der Debütant dann aber entscheidend beteiligt: Nach einem haarsträubenden Fehlpass Lombs flankte da Costa auf Barreiro, der den Ball freistehend drübersetzte (55.). Wenige Momente später vergab der Luxemburger eine weitere Schusschance (56.).
Der Leverkusener Spielfluss aus dem ersten Durchgang war komplett dahin, es spielte fast nur noch Mainz. Fosu-Mensah rettete gegen Szalai, Lomb zeigte eine starke Parade gegen Onisiwo (65.), Tapsoba blockte gegen Kohr (69.), ein Tor von Niakhaté zählte wegen eines Handspiels des Innenverteidigers nicht (71.). Das gleiche Schicksal ereilte auf der Gegenseite nur wenige Minuten später den kurz zuvor eingewechselten Gray, dessen Joker-Tor aufgrund einer Armberührung des ebenfalls gekommenen Schick keine Anerkennung fand (74.).
Schick trifft - doch Mainz schlägt doppelt zurück
Die Kombination der beiden Einwechselspieler führte schließlich aber doch noch zum Tor. Diesmal leitete Gray weiter auf Schick, der viel zu einfach an Bell vorbeikam und dann Zentner den Tunnel verpasste (84.). Die Partie schien eigentlich entschieden - doch das war sie noch lange nicht! Mainz rannte weiter an - und belohnte sich nun auch: Der eingewechselte Glatzel wurde von der Leverkusener Defensive überhaupt nicht beachtet, sodass er eine Hereingabe von Niakhaté komplett alleingelassen mit der Sohle zum Anschlusstreffer verwerten konnte (89.).
Und damit nicht genug: Mainz erzwang trotz 0:2-Rückstands bis zur 89. Minute sogar noch den Ausgleich - und wieder schlug einer von Svenssons Jokern zu. Sven Bender klärte eine Flanke von Bell auf den Fuß von Stöger, der das Drama perfekt machte - 2:2 (90.+2)!
Mainz sicherte sich also doch noch einen insgesamt absolut verdienten Zähler im Abstiegskampf und sammelte außerdem ordentlich Selbstbewusstsein für die kommende Aufgabe am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Mönchengladbach. Für Leverkusen, das wichtige Zähler im Kampf um die Champions-League-Plätze liegenließ, geht es am kommenden Donnerstag (18.55 Uhr) in der Europa League mit dem Zwischenrunden-Hinspiel gegen Young Boys Bern weiter.