Es schien die Woche des Jude Bellingham zu werden: Seit Wochen spielt das 17-jährige Juwel der Dortmunder als absolute Stütze im Mittelfeld. In der vergangenen Woche wurde ihm im Hinspiel - das der BVB nach guter Leistung und unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen knapp mit 1:2 verloren hatte - ein Tor aberkannt, am Wochenende erzielte er beim 3:2-Sieg in Stuttgart seinen Premieren-Treffer in der Bundesliga.
Und auch gegen City legte Bellingham stark los: In der 15. Spielminute glückte ihm sein erstes Tor in der Champions League, ein wichtiger Treffer zudem, denn dadurch hatte sich das Tor zum Halbfinale plötzlich für den BVB weit geöffnet - am Ende sollte es aber für die Westfalen doch nicht reichen.
Champions-League-Viertelfinale, Rückspiele
Hummels und Reus bereit - De Bruyne überraschend im Sturm
Aber der Reihe nach: Hinter den Einsätzen von Reus (Schlag auf den Oberschenkel) und Hummels (Kreislaufprobleme) stand nach dem Sieg in Stuttgart lange ein Fragzeichen, doch BVB-Coach Edin Terzic konnte auf seine beiden Leistungsträger setzen. Zudem begannen Knauff für Reyna und Can für Delaney, der aufgrund von Achillessehnenproblemen nicht im Kader stand. Somit schickte Terzic dieselbe Elf wie im Hinspiel auf den Rasen.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 Bellingham (15')
1:1 Mahrez (55')
Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Signal-Iduna-Park |
Die Skyblues hatten die Generalprobe am Wochenende verpatzt und 1:2 gegen Leeds United verloren. Dabei hatte Trainer Pep Guardiola auf einige Stammspieler, darunter De Bruyne und Gündogan, verzichtet. Gegen den BVB wagte Guardiola im Rückspiel keine Experimente mehr - zumindest nicht im Hinblick auf die personelle Aufstellung. So nominierte er seine vermeintlich beste Elf und ersetzte gegenüber dem Hinspiel lediglich Joao Cancelo (Bank) durch Zinchenko.
Die Anfangsphase war geprägt von Hektik, da beide Teams den Gegner früh anliefen und ein geordneter Spielaufbau nur schwer möglich war. Bei den Skyblues begann Kapitän De Bruyne etwas überraschend im Sturmzentrum, der Plan Guardiolas ging damit aber nicht auf, nach einer Viertelstunde beorderte der Spanier den Belgier ins Mittelfeld.
Da lagen die Gäste aber schon mit 0:1 zurück, da Bellingham sich die Kugel 15 Meter vor dem Tor auf seinen vermeintlich schwächeren Fuß zurechtgelegt und wuchtig in den Winkel platziert hatte (15.).
City-Druck wächst - BVB muss sich wehren
Danach hätte Akanji um ein Haar das zweite Tor nachgelegt (18.), ehe der BVB den Zugriff auf das Spiel verlor. Die Gastgeber beschränkten sich auf das Verteidigen, was allen voran daran lag, dass sich City beinahe in einen offensiven Rausch spielte. Erst traf De Bruyne nur den Querbalken (25.), Morey klärte in höchster Not vor der Linie (26.) und Bellingham verhinderte auf der Linie den Einschlag gegen Mahrez (32.).
Die Schlinge zog sich immer mehr zu, der BVB fand kaum noch Entlastung, hielt aber bis zur Pause hinten die Null. Das änderte sich kurz nach dem Seitenwechsel. Der absolut verdiente Ausgleichstreffer war in seiner Entstehung aus Dortmunder Sicht dennoch extrem unglücklich.
Can unglücklich - Mahrez bleibt cool
Denn Can köpfte sich nach einer Flanke an seinen weit ausgestreckten Arm, woraufhin Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande auf den Punkt zeigte - eine vertretbare Entscheidung, an der auch der VAR nichts änderte (52.). Mahrez nahm sich der Sache an, Hitz ahnte die Ecke, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (55.).
Dem BVB fehlte jetzt also wieder ein Tor, um zumindest die Verlängerung zu erreichen. Das Spiel machte aber weiterhin der Gast aus Manchester, wenn auch nicht mehr ganz so zwingend. Rund 20 Minuten vor Schluss wurde Dortmund nach langer Zeit aber mal wieder gefährlich, als Hummels einen Freistoß von Reus knapp über den Querbalken köpfte (69.).
Foden macht alles klar
Es war ein kurzes Aufbäumen der Dortmunder, denn eine Viertelstunde vor Schluss machte City alles klar: Der BVB war bei einer kurz ausgeführten Ecke nicht wachsam, Foden zog von der Strafraumgrenze ab, jagte die Kugel ins kurze Eck an den Innenpfosten und rein ins Tor - 2:1 (75.).
Danach hatte City noch einige gute Konterchancen, nutzte diese aber nicht, ließ jedoch auch defensiv nur noch wenig zu. Es blieb beim 2:1, in der Summe verdiente sich Manchester City das Weiterkommen und damit den ersten Halbfinal-Einzug unter Pep Guardiola, nach zuvor vier vergeblichen Anläufen. Die Citizens treffen Ende April dann auf PSG, das sich gegen den FC Bayern durchgesetzt hatte.
Der BVB kann und muss sich jetzt auf Liga und Pokal konzentrieren und hat am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in der Liga Werder Bremen vor der Brust. Manchester City spielt ebenfalls am Samstag (18.30 Uhr), dann im Halbfinale des FA-Cups im Wembley gegen den FC Chelsea.
Spielersteckbrief Bellingham
Spielersteckbrief Foden
Spielersteckbrief Mahrez
