Zuletzt hatten die Young Boys in der ersten Runde des Schweizer Cups den Zweitligisten SC Veltheim mit 6:0 besiegt. In der Liga allerdings hatte das Team von Coach Adi Hütter dem FC Basel mit 0:3 verloren. Im Vergleich dazu verdrängte Kubo den Verteidiger Wüthrich auf die Bank.
Für Trainer Andre Schubert und seine Gladbacher war die Partie in Bern das erste Pflichtspiel der Saison. Mit Kramer und Strobl standen zwei Neuzugänge in der Startelf, Vestergaard saß auf der Bank.
Fohlen galoppieren los
Vor einer Kulisse mit Fans, die allesamt - Gladbacher wie Berner - absolut reif waren für die Champions League, legten die Schweizer mutig los. Sie versuchten, sich gegen den Bundesligisten nicht zu verstecken. Gladbach hingegen ließ es zunächst ruhig angehen und suchte über lange Passfolgen Sicherheit im Aufbauspiel. Mit der ersten Chance jedoch gingen die Fohlen direkt in Führung: Nach einer Hazard-Flanke nahm Raffael die Kugel mit der Brust an, legte sie sich vor, zog drei Meter in die Mitte und dann aus 16 Metern per Rechtsschuss flach ab - 1:0 (11.).
CL-Quali, Play-off
In der Folge waren die Young Boys bemüht, zum Ausgleich zu kommen. Als einmal Unordnung in der Gladbacher Hintermannschaft herrschte, schlug Ravet allerdings nach Hoarau-Kopfball ein Luftloch (20.). Das hätte das 1:1 sein müssen. Auf der Gegenseite prüfte Hazard nach einer Ecke von Traoré den Berner Keeper Mvogo, der klasse parierte (28.).
Generell taten sich die Schweizer schwer, spielerisch gegen Gladbach Angriffe aufzubauen. Immer wieder versuchten sie es mit langen Bällen, selten mit Erfolg. Kurz vor dem Pausenpfiff aber sorgte genau diese taktische Variante für Gefahr: Hoarau zog nach Doppelpass mit Ravet scharf ab und zielte nur um Zentimeter links vorbei (44.).
Joker Hahn sticht sofort
Ohne Abwehrchance: Yvon Mvogo (li.) fliegt vergebens am Torschuss von André Hahn vorbei. Picture Alliance
Nach dem Seitenwechsel hatte zunächst Christensen die Möglichkeit, per Kopf das beruhigende 2:0 zu erzielen. Aus spitzem Winkel scheiterte er an Mvogo (48.). Anschließend wirkten die Fohlen in einigen Situationen unkonzentriert. Zweimal war Sommer zur Stelle (54., 55.), ehe der Gladbacher Keeper chancenlos war: Sutter schickte per Außenrist-Pass auf rechts Ravet, der direkt in die Mitte auf Sulejmani ablegte. Aus fünf Metern drückte der Serbe die Kugel in die Maschen (56.).
Die Schweizer Fans und Spieler waren erwacht. Mutig drängten die Young Boys auf die Führung, während die Borussen in den Zweikämpfen federn ließen. Hoarau per Kopf zielte knapp rechts vorbei (64.). Ausgerechnet in dieser starken Phase der Hausherren traf plötzlich die Borussia - und zwar gleich doppelt. Der nur eine Minute zuvor eingewechselte Hahn drückte nach Stindls Zuspiel den Ball über die Linie (67.). Glück für Gladbach: Der Joker war im Abseits gestanden. Kurz darauf ließ sich Raffael - im Sechzehnmeterraum sträflich frei - nicht zweimal bitten. Noch von Rochat abgefälscht landete das Spielgerät zum 3:1 im Tor (69.).
Nach diesem Doppelschlag der Gäste wirkte der Schweizer Vizemeister entmutigt. Angriffe musste Keeper Sommer kaum mehr fürchten, zu deutlich war in der Schlussphase die Überlegenheit der Borussen. In der Nachspielzeit parierte der Schlussmann noch einmal stark, letztlich aber ohne Probleme. Der Weg, das Ticket für die Champions League zu lösen, war damit perfekt bereitet.
Vor dem Rückspiel in den Play-offs am Mittwoch, 24. August, stehen für beide Teams Pflichtspiele in Pokal und Liga an: Bern spielt am Samstag (17.45 Uhr) vor heimischem Publikum gegen Lausanne - Gladbach gastiert in der 1. Runde des DFB-Pokals am Samstag (15.30 Uhr) bei der SV Drochtersen/Assel.