Auf Seiten der Hausherren brachte Julian Nagelsmann, der vormittags noch Klausuren für seinen Trainerschein geschrieben hatte, nach der 1:3-Niederlage in Dortmund vier Neue: Ochs, Schwegler, Polanski und Vargas begannen für Bicakcic, Toljan (beide Bank), Strobl (nicht berücksichtigt) und den rot-gesperrten Rudy.
"Gegen einen direkten Konkurrenten ist es natürlich doppelt wichtig", hatte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl im Vorfeld die Wichtigkeit des Duells unterstrichen. Personell veränderte der FCA-Coach seine Startformation nach dem 2:2 gegen Gladbach auf drei Positionen: Stafylidis, Esswein und Koo begannen. Für den angeschlagenen Bobadilla reichte es nur für die Bank, wo auch Max Platz nahm. Moravek fiel mit muskulären Problemen aus.
Partie entwickelt sich nach zerfahrenem Beginn
Der Beginn in Sinsheim ließ kampfbetonten Abstiegskampf ohne Spielfluss befürchten: Nachdem Volland Hitz bereits in der ersten Minute geprüft hatte, ging der Keeper nach einem Duell mit Kaderabek unsanft zu Boden und konnte erst nach einer längeren Behandlungspause weiterspielen (3.). Wenig später sorgte Hitz dafür, dass die medizinische Abteilung erneut eingreifen musste. Nach einem Freistoß von Amiri traf der Augsburger Schlussmann Caiuby, für den es aber ebenfalls weiterging (7.). Nach diesem holprigen Beginn entwickelte sich in der Folge aber eine unterhaltsame Partie, in der beide Klubs durchaus gefällig nach vorne spielten und sich auch die Gäste eine erste Großchance erspielten. Finnebbogasons Kopfball nach Zuspiel von Esswein forderte Baumann sein ganzes Können ab (13.).
Da beide Teams bei Standards zu harmlos agierten, blieb es hüben wie drüben bei Halbchancen, bis Hoffenheim in der 25. Minute in Führung ging: Vargas traf nur den Pfosten, Hitz konnte den Abpraller nicht festhalten, Ochs reagierte und bediente Volland, der nach 1083 Minuten wieder in der Bundesliga traf. Nahezu im direkten Gegenzug hatte Koo die Chance auf den Ausgleich, sein satter Schuss strich knapp über die Latte (28.).
Aufregung im Strafraum
Beide Mannschaften gönnten sich in der Folge eine kurze Verschnaufpause, die ausgerechnet von Schiedsrichter Guido Winkmann beendet werden sollte: In der 38. Minute entschied der Unparteiische auf Handelfmeter. Süle hatte die Hände vor dem Körper verschränkt und wurde von Esswein angeschossen. Die Proteste der TSG-Akteure halfen nichts, Süle sah für sein vermeintliches Handspiel Gelb, Verhaegh trat zum Strafstoß an und verwandelte sicher (40.). Mit dem 1:1 ging es in die Pause.
Der 24. Spieltag
Hoffenheim begann den zweiten Durchgang mit Bicakcic für Schwegler. Insgesamt lies die Partie nach der Pause den Schwung der ersten 45 Minuten vermissen. Beide Teams ließen den Ball laufen, das Geschehen konzentrierte sich auf den Bereich zwischen den Strafräumen. So war ein Schuss von Amiri aus zweiter Reihe, der Zentimeter am linken Pfosten vorbei ging, die erste gute Szene des zweiten Durchgangs (58.), der Uth einen Pfostentreffer folgen ließ (62.).
Aufregung im Strafraum, die Zweite
In der 63. Minute war dann wieder Schiedsrichter Winkmann gefragt. Nachdem Volland im Duell mit Gouweleeuw gefallen war und der Unparteiische nicht auf den Punkt gezeigt hatte, kam es zur Rudelbildung, in der Volland und Hitz aneinandergerieten und jeweils mit Gelb bedacht wurden. Das Spiel plätscherte - unterbrochen von einem Kopfball von Kaderabek, den Hitz über die Latte lenken musste (75.) - vor sich hin, die besseren Offensivszenen gab es aber auf Seiten der Hausherren.
Und so fiel folgerichtig auch der Führungstreffer für die Sinsheimer: Der für Vargas gekommene Kramaric brachte den Ball von rechts in den Strafraum, wo Uth bereit stand und das 2:1 erzielte (81.). Zwar versuchte Weinzierl in der Schlussphase mit der Hereinnahme von Werner für Altintop noch einmal, die Offensive zu beleben, letztlich wirkten die Angriffsversuche der Gäste aber zu harmlos. So blieb es beim dritten Heimsieg der TSG.
Hoffenheim ist am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) beim VfB Stuttgart zu Gast. Der FC Augsburg empfängt zeitgleich Bayer 04 Leverkusen.