Leverkusens Trainer Roger Schmidt wechselte im Vergleich zum 2:0-Erfolg in Stuttgart dreimal: Jedvaj (nach Sperre), Calhanoglu und Bender (nach Verletzung) ersetzten Henrichs, Yurchenko und Chicharito (alle Bank). Ebenfalls drei Veränderungen nahm Wölfe-Coach Dieter Hecking nach dem 1:1 gegen Darmstadt 98 vor. Kapitän Benaglio (nach Verletzung) kehrte für Casteels ins Tor zurück. Träsch und Rodriguez bildeten im 4-2-3-1 die Außenverteidiger. Luiz Gustavo und Caligiuri mussten weichen.
Vom Anpfiff weg war die Partie von der Taktik geprägt. Beide Parteien standen diszipliniert und legten großen Wert auf Sicherheit, ohne im Offensivspiel ein großes Risiko zu gehen. Dadurch, dass die Defensivreihen hüben wie drüben sehr gut verschoben, blieben Torchancen in der Anfangsphase Mangelware.
Schwere Kost bis Brandt leichtfüßig zur Führung tanzt
Daran änderte sich allzu schnell auch nichts, da sich die Kontrahenten um die europäischen Ränge schlichtweg neutralisierten. Zwar hatte Leverkusen leichte optische Vorteile, jedoch ohne sich tief hinter die Wolfsburger Abwehr kombinieren zu können. Nur ein einziges Mal gelang dies - und gleich mit Erfolg. Brandt und Calhanoglu knackten den Wolfsburger Riegel mit einem vermeintlich einfachen Doppelpass. Brandt blieb daraufhin im Abschluss enorm abgeklärt und schob zur Führung ein (27.).
Der 28. Spieltag
Die Wolfsburger waren um eine Antwort bemüht, doch es fehlten die Mittel. Mit Kombinationsspiel von hinten heraus fand die Hecking-Elf gegen gut verschiebende und drückende Leverkusener kein Land. Einzig wenn das Mittelfeld mal schnell überbrückt wurde, strahlten die Wölfe einen Hauch von Gefahr aus. Doch gefährlicher als bei Kruses Außennetzschuss wurde es nicht mehr (31.).
Calhanoglu verletzt
Wölfe-Coach Hecking musste etwas machen und setzte mit der Einwechslung von Bruno Henrique (für Träsch) einen neuen Impuls. Doch mehr als leichte Ansätze waren nicht zu erkennen, wenngleich der Brasilianer mal für einen Hauch von Gefahr sorgte. Erst brachte er das Duo Ramalho/Leno zu einem Doppelfehler (53.), anschließend köpfte er eine Schürrle-Flanke harmlos aufs Bayer-Tor (55.)
Chicharito zaubert
Leverkusen war also gewarnt und spielte fortan auf das zweite Tor. Allerdings ohne Calhanoglu, der verletzt raus musste. Joker Chicharito verpasste wenig später nach einem Fehler Knoches erst noch das 2:0, da Benaglio per Fußabwehr seine Farben im Spiel hielt (66.). Doch sieben Minuten war auch der Schweizer machtlos, als erneut der Mexikaner abschloss und den Ball diesmal vom linken Strafraumeck bildhübsch ins lange Eck schlenzte (73.).
Premieren für Yurchenko und Aranguiz
Wolfsburg haderte mit der Entstehung des Tores, da Dante kurz davor verletzt liegen geblieben war, den Ball aber auch ordnungsgemäß an Chicharito verloren hatte. Doch auch sonst zeigten die Wölfe kaum mehr Gegenwehr. Vielmehr machte sich Frust breit beim VfL: Draxler (5. Gelbe), Arnold und Schürrle holten sich allesamt in der Schlussviertelstunde noch die Gelbe Karte ab. Für das Sahnehäubchen aus Leverkusener Sicht sorgte in den Schlussminuten noch Yurchenko, der sehenswert sein erstes Bundesliga-Tor erzielte (87.). Dazu feierte Aranguiz noch seine BL-Premiere. Der Chilene wurde für Kießling eingewechselt (89.).
Der VfL ist am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Champions League gegen Real Madrid gefordert. In der Bundesliga geht es am Samstag (18.30 Uhr) gegen den 1. FSV Mainz 05 weiter. Leverkusen gastiert am Sonntag (17.30 Uhr) zum rheinischen Derby beim 1. FC Köln.