Schalkes Trainer André Breitenreiter tauschte gegenüber dem 0:0 gegen Schachtar Donezk in der Europa League zweimal Personal aus: Für Sané (Bank) und Meyer (Mandelentzündung) spielten Schöpf (Startelfdebüt) und Huntelaar.
VfB-Coach Jürgen Kramny hatte im Vergleich zum 2:0 Sieg gegen Hertha BSC Didavi nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre wieder an Bord und brachte den Regisseur für Maxim (Bank).
Dem aggressiv und mit sichtlich breiter Brust agierenden VfB gehörten auf Schalke die Anfangsminuten, garniert mit einer Großchance für Gentner, dessen Schuss aus elf Metern Fährmann famos um den Pfosten lenkte (6.).
S04 stellte sich schnell besser auf die Schwaben ein und erarbeitete sich nun seinerseits ein leichtes Übergewicht. Die Königsblauen nutzten ihrerseits ihre erste Möglichkeit konsequent: Belhanda steckte diagonal durch auf Schöpf, der aus halbrechter Position an Tyton scheiterte. Den hoch abprallenden Ball köpfte Belhanda reaktionsschnell aus 15 (!) Metern ins linke Eck (14.).
Frühes Aus für Choupo-Moting
Schalke wartete danach mit der etwas besseren Zweikampfquote und etwas mehr Ballbesitz auf, hatte größere Präsenz im Mittelfeld, Huntelaar die nächste Chance (18.). Schnelles Umschaltspiel ermöglichte wenig später Werners Abschluss - Fährmann parierte mit dem Fuß (20.). Dann musste bei den Königsblauen Choupo-Moting mit einer Hüftverletzung raus, Sané kam (22.).
Werner auffälligster VfB-Offensivakteur
Der VfB ließ nicht locker und bewegte sich in einer abwechslungsreichen Partie Mitte des ersten Durchgangs wieder auf Augenhöhe. Werner rief erneut Fährmann auf den Plan, als Neustädter die Flanke des Stürmers gefährlich abfälschte (29.). Auf der anderen Seite nickte Goretzka in Tytons Arme (31.) und Huntelaar schloss etwas vorschnell ab (32.).
Die letzten Minuten vor der Pause bestimmte klar der VfB, strahlte aber gegen disziplinierte Hausherren mit zuwenig Präzision im letzten Drittel kaum ernsthafte Gefahr aus (Ausnahme: Werners von Kolasinac abgefälschte Flanke aufs Tordach, 45.+1).
22. Spieltag
Nach Wiederanpfiff fehlten auf beiden Seiten zunächst die klaren Aktionen. Bis zur 54. Minute, als Huntelaar nach fantastischer Ballannahme aus elf Metern genau auf Tyton platzierte. Dann Glück für die Königsblauen, als Neustädter nach Fährmanns Rettungstat gegen Didavi den eigenen Keeper anschoss und Caicara vor der Linie rettete (56.).
Es blieb abwechslungsreich: Werner auf der einen (59.) und Goretzka auf der anderen Seite (61.) fehlte jeweils das Zielwasser. Stuttgart suchte unermüdlich die Offensive, prallte aber ein ums andere Mal an der Deckung von S04 ab. Kramny reagierte binnen neun Minuten mit drei Einwechslungen: Maxim für Didavi (62.), Kravets für Werner (67.) und letztlich Harnik für Serey Dié (71.) kamen.
Harnik kommt und trifft
Die Joker machten auf sich aufmerksam: Maxims Seitfallzieher fehlten Zentimeter zum 1:1 (72.), kaum Anlaufzeit brauchte Harnik: Nach Maxims Ecke köpfte Gentner aufs lange Eck. Fährmann hatte die Finger dran, konnte aber nur ablenken - und der Österreicher staubte aus kürzester Distanz ab (74.).
Der VfB wollte gegen immer mehr nachlassende Schalker mehr. Fährmann erledigte auch seine letzten Prüfungen gegen Maxims Freistoß (82.) und Harniks Volleyaufsetzer aus spitzem Winkel (84.) mit Bravour, ehe Kravets am linken Fünfereck am Ball vorbeisäbelte (88.). Weil auch Matips Kopfball einen Meter vorbeiflog (89.), blieb es beim 1:1.
Stuttgart, das nach fünf Siegen in Serie erstmals wieder Punkte ließ, aber seit nunmehr acht Partien ungeschlagen ist, empfängt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) Hannover. Schalke trifft am Sonntag (19.30 Uhr) auf Frankfurt. In der Woche müssen die Gelsenkirchner aber bereits am Donnerstag (19 Uhr) in der Europa League gegen Schachtar Donezk antreten.