Hamburgs Trainer Bruno Labbadia wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Leverkusen zweimal: Müller fehlte nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt, Kapitän Djourou musste wegen einer Virus-Infektion passen. Dafür durften Spahic in der Innenverteidigung und Gregoritsch im Mittelfeld von Beginn an ran.
Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann konnte wieder auf Rudy nach Rotsperre und Strobl nach einem kleinen Einriss an der Meniskusaufhängung im Knie bauen. Nach dem 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg mussten dafür Schär und Vargas weichen.
Rasante Anfangsphase
Beide Mannschaften legten von der ersten Sekunde an den Vorwärtsgang ein. In der ersten Minute feuerte Gregoritsch auf der einen Seite, gegenüber rettete Adler mit Riesenparaden zunächst gegen Kramaric und dann gegen Uth (4.). Nach gut zehn Minuten legte sich der erste Sturmlauf etwas. Dennoch blieben die Kontrahenten auf beiden Seiten stets gefährlich. Hoffenheim agierte in der Heim-Taktik in einem offensiven 4-3-3, Hamburg störte früh, lauerte auf Fehler in der durchaus anfälligen TSG-Abwehr.
Der 27. Spieltag
Immer wieder gab es Chancen. Gregoritsch setzte einen Distanzschuss einen Tick zu hoch an (16.). Nur drei Minuten später war Volland nach einem Pass in die Schnittstelle der Abwehr von Kramaric durch, lief alleine im Strafraum auf Adler zu. Der HSV-Keeper foulte den Angreifer, verhinderte als letzter Mann die Torchance. Schiedsrichter Knut Kircher zeigte auf den Punkt, gab dem Schlussmann aber nur Gelb (19.). Es hätte Rot geben müssen. Den anschließenden Strafstoß versenkte Kramaric zum 1:0.
Überraschender Doppelschlag
Und kurz darauf klingelte es schon wieder - und wieder war der Unparteiische beteiligt. Kircher entschied auf Rückpass von Ostrzolek. Ein hartes Urteil. Es gab indirekten Freistoß am linken Fünfereck. Rudy legt von dort zurück auf Volland, der aus acht Metern versenkte. 2:0 (23.).
Doch die Rothosen gaben nicht auf. Nach einer knappen halben Stunde allerdings war es erneut der Referee, der wieder im Mittelpunkt stand. Kircher entschied nach einer Flanke von Ilicevic auf Handspiel von Kaderabek und gab Elfmeter. Der Außenverteidiger touchierte zwar mit dem Arm das Leder, einen Strafstoß aber hätte es nicht geben dürfen - doch es gab ihn und Hunt traf vom Punkt cool zum 1:2 (30.). Die Hausherren waren wieder dran, mussten in der 37. Minute aber nochmals auf ihren Keeper vertrauen. Adler parierte stark gegen Amiri.
Das Tor zum zwischenzeitlichen 2:0: Nach einem indirekten Freistoß zieht Kevin Volland (li.) ab. imago
Nach Wiederanpfiff kam Hamburg besser aus der Kabine und drängte auf den Ausgleich. Die Kraichgauer hingegen wirkten etwas erschöpft und waren in der Abwehr hinreichend beschäftigt. Baumann klärte stark gegen Gregoritsch (52.), nur eine Minute später war der Schlussmann gegen Holtbys Fernschuss zur Stelle.
HSV drängt und TSG trifft
Und es ging exakt so weiter. Nach Zuspiel von Hunt flankte Holtby zu Gregoritsch, der aus sechs Metern an Baumann scheiterte. Für Gregoritsch war kurz darauf Schluss, dafür kam Schipplock in die Partie (61.), bei den Gästen ersetzte Vargas Kramaric (62.). Der Hoffenheimer Joker schlug wenig später auch zu, allerdings mit einem Konter-Tor wie aus dem Nichts. Mitten im Hamburger Angriffssturm machte sich Volland auf den Weg, passte auf Vargas, der zum 3:1 einnetzte (67.).
Das Tempo der Partie blieb nach vor wie vor hoch. Und auch wenn die Hanseaten wieder mit zwei Toren in Rückstand lagen, gaben sie nicht auf. Doch im TSG-Tor hielt Baumann in der Schlussphase, was zu halten war. Der Keeper rettete unter anderem gegen Clebers Kopfball klasse (74.). Auf der Gegenseite verpassten es die Gäste, nach einem Konter zu erhöhen. Uth hätte das Spiel entscheiden können (84.). Am Ende aber fehlte den Hausherren die Durchschlagskraft, um die dritte Niederlage im vierten Spiel zu verhindern. So rutschten die Hanseaten wieder rein in den Abstiegskampf. 1899 hingegen machte einen wichtigen Schritt raus aus dem Tabellenkeller.
Der Hamburger SV gastiert nach der Osterpause am Samstag, 2. April (15.30 Uhr), bei Schlusslicht Hannover. Hoffenheim empfängt am Sonntag, 3. April (17.30 Uhr), den 1. FC Köln.