Hannovers Trainer Thomas Schaaf nahm nach der 1:4-Pleite in Bremen zwei Änderungen vor: Für Gülselam und Yamaguchi (beide Bank) begannen Schmiedebach und Szalai. Hugo Almeida war nach seiner Rotsperre wieder spielberechtigt, saß zunächst aber nur auf der Bank.
Auch der Kölner Coach Peter Stöger entschied sich nach dem 1:3 im Heimspiel gegen Schalke 04 zu zwei Änderungen. In der Abwehr fehlte Maroh gesperrt (5. Gelbe Karte), für ihn begann Mavraj. Im Mittelfeld kam Vogt an Stelle von Mladenovic (Bank) von Beginn an zum Einsatz.
Szalai verzieht, Bittencourt eiskalt
Die Hannoveraner, bei denen Schaaf nach dem Bremen-Spiel bemängelt hatte, dass sein Team unter seinen Möglichkeiten geblieben sei, übernahmen von Beginn an die Initiative. Sané gab in der 6. Spielminute einen ersten Warnschuss ab. Der Führung schon deutlich näher kam Karaman noch immer in der Anfangsphase: Doch den platzierten Schuss des Offensivakteurs vom Strafraumrand lenkte Horn per Glanzparade noch ins Toraus ab (13.). Der FC tat sich dagegen im Aufbau gegen die früh störenden 96er sehr schwer. Nur selten kamen die Kölner zu konstruktiven Aktionen jenseits der Mittellinie.
Der 26. Spieltag
Die Niedersachsen hingegen präsentierten sich auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hellwach in den Zweikämpfen und zielstrebig im Spiel nach vorne. Nach Vorarbeit von Kiyotake ließ Szalai in der 26. Minute noch einen Gegenspieler stehen und schoss aus 16 Metern dann knapp am rechten Pfosten vorbei. Die beste Chance für die 96er ergab sich wenige Minute später. Nach einem sehenswerten Spielzug über Fossum, der Gegenspieler Sörensen tunnelte, ließ Kiyotake am Strafraumrand geschickt für Szalai liegen, der in bester Position aus 15 Metern mit seiner Direktabnahme aber knapp zu hoch zielte (30.).
Die Großchance des Ungarn wirkte wie ein Weckruf für die Gäste, die nun ein wenig offensiver agierten und so zu einigen Standardsituation in der Hannoveraner Hälfte kamen. Echte Torgefahr kreierte der FC dabei indes nicht - bis in die 43. Minute: Mit einem einzigen gelungenen und mit hohem Tempo vorgetragenen Spielzug gelang Köln die schmeichelhafte Pausenführung. Gerhardt schickte Risse halbrechts in den Sechzehner, der dort das Auge für den im Fünfmeterraum einlaufenden Ex-96er Bittencourt besaß. Der Deutsch-Brasilianer ließ sich die Chance zum 1:0 aus kurzer Distanz nicht entgehen.
Bittencourt vollstreckt erneut
Bild mit Symbolcharakter: Christian Schulz im Spiel gegen Köln. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Niedersachsen durch den späten Rückstand vor der Halbzeit nicht geschockt und waren weiter um Offensive bemüht. Allerdings verteidigten die Kölner nun effizienter und ließen kaum etwas zu. Früh stellte Schaaf in der 58. Minute auf zwei Angreifer um. Für den angeschlagenen schwedischen Verteidiger Milosevic kam Hugo Almeida als zweite Spitze neben Szalai. Doch gegen die gerade im Zentrum nun dichtgestaffelt postierten Rheinländer gab es für Hannover kein Durchkommen mehr.
Mehr noch. Ähnlich wie schon in der ersten Hälfte genügte den Gästen ein einziger mit Tempo vorgetragener Angriff zum zweiten Tor. Hector eroberte den Ball gegen Karaman, Gerhardt machte sich daraufhin auf der linken Seite auf und bediente am Strafraumrand Bittencourt, der mit einem von Sané noch leicht abgefälschten Schuss das 2:0 erzielte (61.). Nach dem zweiten Gegentor machte sich nicht nur das Publikum durch Unmutsbekundungen bemerkbar, auch die Niedersachsen zeigten sich geschockt. So konnten die Kölner in dieser Phase die Partie problemlos verwalten.
Erst in den letzten gut zehn Minuten fingen sich die Hannoveraner wieder. Kiyotake verpasste in der 82. Minute das Abspiel zu mehreren gut postierten Nebenleuten und zielte kurz vor dem Ende knapp am Tor vorbei (88.). Kurz vor dem Schlusspfiff parierte Horn nach einer Standardsituation gegen Sané gekonnt (90.+1). Für Hannover werden die Möglichkeiten, sich noch den Klassenerhalt zu sichern, damit immer weniger.
Am 27. Spieltag empfängt Köln am Samstag (15.30 Uhr) den FC Bayern. Hannover tritt ebenfalls am Samstag im Abendspiel (18.30 Uhr) in Frankfurt an.