Draxler und Kruse eiskalt
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking brachte im Vergleich zum 4:0 in Hannover Vieirinha für Träsch (Bank) als Rechtsverteidiger. Mönchengladbachs Coach Andre Schubert musste seine Startelf nach dem 4:0 gegen Stuttgart zwangsläufig auf einer Position tauschen: Hinteregger begann für den verletzten Wendt (Muskelfaserriss mit Sehnenteilruptur im rechten Oberschenkel).
Beide Teams waren vom Anpfiff weg auf Ballbesitz aus und standen mit der jeweiligen Defensive relativ hoch. Der VfL ordnete sich im 4-1-2-1-2-System (4-4-2 mit Mittelfeldraute) an, die Borussia lief in einer eher ungewöhnlichen 3-4-1-2-Formation auf. Dabei agierten die Fohlen mit aggressivem Pressing und erschwerten somit den Spielaufbau der Wölfe. Mit fortschreitender Spieldauer aber erarbeiteten sich die Niedersachsen den gewünschten Ballbesitz und näherten sich dem gegnerischen Gehäuse an.
Dort zeigte sich Wolfsburg dann in gleich zwei Szenen eiskalt: Eine Schürrle-Flanke zuckelte durch den Verkehr im Strafraum und landete bei Draxler, der vom Elfmeterpunkt einschoss (15.). Kurz darauf führte ein Bilderbuchkonter zum 2:0, als Arnold Kruse bediente, der Elvedi aussteigen ließ und ins rechte Eck traf (17.).
Taktische Umstellung greift - Raffael trifft traumhaft
Mönchengladbachs Taktik war damit schon früh über den Haufen geworfen - Schubert stellte rasch auf ein 4-4-2 um. Eine Maßnahme, die sofort Wirkung zeigte: Fortan entwickelten die Fohlen mehr Offensivpower, rückten bei Vorstößen schnell nach und schnürten die Wölfe im gegnerischen Strafraum ein. Ein feiner Pass von Johnson spielte Raffael im Sechzehner frei. Aus schier unmöglichen Winkel zog der Brasilianer von links ab und jagte das Spielgerät sehenswert in den linken Winkel (23.).
Bis zum Halbzeitpfiff war die Borussia spielbestimmend und kreierte gute Möglichkeiten durch Raffael (25., 45.), Johnson (27.) und Dahoud (27.) - kam aber nicht zum eigentlich verdienten Ausgleich.
Wolfsburg entlastet gekonnt
Der 25. Spieltag
Auch in der zweiten Hälfte blieb Gladbach spielbestimmend und kombinierte mit vielen, direkten Kurzpässen auf engstem Raum ansehnlich nach vorne. Die beste Möglichkeit verzeichnete in dieser Phase Stindl, der aufgrund einer Glanzparade von Casteels scheiterte (49.). Mit fortschreitender Spieldauer aber bekam Wolfsburg das Spiel wieder besser in den Griff. Für die Gäste entwickelte sich so ein Geduldspiel. Immer wieder liefen die Angriffswellen der Borussia auf ein VfL-Riff auf. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit vielen Mittelfeldgeplänkeln. Dabei setzten die Niedersachsen sogar Nadelstiche (Schürrle, 60; Rodriguez, 68.).
Schubert legte personell nach und brachte mit Herrmann (68.), Hrgota (76.) und Hofmann (80.) frische Offensivkräfte. Wirklichen Druck konnten die Fohlen aber bis zum Schlusspfiff nicht mehr entwickeln. Es blieb beim 2:1.
Wolfsburg ist nächste Woche erneut am Samstag (15.30 Uhr) gefordert und muss in Hoffenheim antreten. Mönchengladbach genießt gleichzeitig Heimrecht gegen Eintracht Frankfurt.