Bayer-Coach Roger Schmidt schien nach dem 1:1 in Monaco zufrieden und stellte deswegen nur ein einziges Mal um: Der in der Königsklasse enttäuschende Volland (kicker-Note 4) musste weichen, Mehmedi übernahm in vorderster Front.
BVB-Trainer Thomas Tuchel veränderte seine Anfangsformation mit Blick auf das 2:2 gegen Real Madrid in der Champions League auf zwei Positionen: Schmelzer und Götze nahmen vorerst auf der Bank Platz, Pulisic und Rode durften dafür beginnen. Guerreiro gab den Linksverteidiger.
Nach 22 Spielen: Mehmedi kann's noch
In den ersten Minuten tasteten sich die beiden Mannschaften ausnahmslos ab, ehe das Geschehen durch Calhanoglus schnittigen Freistoß Fahrt aufnahm (5.). In der neunten Minute wäre es dann fast passiert, doch Bürki blieb nach Chicharitos platziertem Kopfball erster Sieger. Die anschließende Ecke wurde dem BVB aber zum Verhängnis: Calhanoglu hob die Kugel in die Mitte, Mehmedi schüttelte Weigl ab und köpfte überlegt ein (10.). Es war sein erster Bundesligatreffer nach 22 torlosen Auftritten in der Liga. Auf eine unmittelbare Dortmunder Antwort wartete man vergeblich.
Kampl nutzt Guerreiros Fehler nicht
Die Westfalen agierten in weiten Teilen der ersten Hälfte zu statisch und uninspiriert. Piszczeks feiner Steilpass auf Aubameyang, der durch das Stören von Tah Leno kaum prüfte, war da schon die Ausnahme (20.). Die Hausherren brachten mehr und mehr Härte ins Spiel, die knackigen Zweikämpfe schienen den Dortmundern zuzusetzen. Nach mehr als einer halben Stunde hätte es beinahe 2:0 gestanden, doch Guerreiros kapitalen Fehlpass konnte Kampl nicht ausnutzen (32.). Die letzten beiden Aufreger vor der Pause gehörten den Gästen, doch Sokratis kam erst nicht an die Flanke von Dembelé, ehe der Franzose mit rechts deutlich drüber zielte (38., 44.).
BVB-Doppelwechsel
1. Liga, 6. Spieltag
Für die zweite Hälfte hatte Tuchel einen anderen Plan, Schmelzer und Mor ersetzten Pulisic und Castro. Die erste gute Gelegenheit nach dem Seitenwechsel gehörte aber wieder Leverkusen, doch Aranguiz war von Chicharitos Pass zu überrascht (54.). Dortmund baute nichtsdestotrotz allmählich mehr Druck auf, ohne die ganz große Gefahr zu erzeugen. Schmidt sah sich genötigt, eine frische Offensivkraft zu bringen: Volland übernahm für den blassen Brandt (67.).
Chicharito unwiderstehlich
In der 73. Minute bot sich dann die große Chance auf den Ausgleich für den BVB, doch Aubameyang scheiterte aus spitzem Winkel abermals an Leno. Nur sechs Zeigerumdrehungen später nahm Leverkusen eine Konter-Einladung dankend an: Volland schickte Calhanoglu, der Chicharito mustergültig bediente. Der Mexikaner stellte auf 2:0 und sorgte somit für die Vorentscheidung. Der neuerliche Nackenschlag nahm den Westfalen endgültig den Wind aus den Segeln. Aubameyangs nächste vergebene Chance war symptomatisch, zwei Minuten vor Schluss wurde ihm sein Abseitstor zu Recht aberkannt (85., 88.). Dazwischen hätte Volland allerdings auch noch das 3:0 erzielen können, scheiterte nach hervorragendem Dribbling aber an Bürki (87.). Am Ende blieb es beim hochverdienten 2:0-Erfolg, der für die Hausherren den ersten Ligadreier gegen Dortmund vor heimischem Publikum seit Mai 2007 bedeutete!
Mit dem neuen Selbstvertrauen ist Leverkusen nach der Länderspielpause am Samstag (15. Oktober) in Bremen zu Gast (18.30 Uhr), Dortmund will bereits am Freitag (14. Oktober) gegen Hertha BSC zurück in die Erfolgsspur (20.30 Uhr).