FCI-Coach Maik Walpurgis nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Bremen , der ersten Pleite unter der Regie des neuen Trainers, zwei Veränderungen vor: Für den gesperrten Suttner (5. Gelbe Karte) rückte der ehemalige RB-Akteur Jung links hinten in die Kette, sodass Morales ins Team rücken konnte. Außerdem ersetzte Lezcano Hartmann (Bank) im Sturmzentrum.
Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl, der an diesem Tag an die alte Wirkungsstätte in Oberbayern zurückkehrte, vertraute derweil einmal mehr derselben Startelf, die zuletzt das 2:1 gegen den FC Schalke 04 eingetütet hatte - und das auch verdient trotz der heißdiskutierten Werner-Schwalbe .
Cohen und Roger werden zu RB-Nervensägen
Und obwohl Hasenhüttl mit seinem Team als Tabellenführer auf den vorab 27 Punkte schlechteren Bundesliga-Letzten Ingolstadt traf, hatte der Österreicher vorab gesagt: "Das ist ein dickes Brett, das wir bohren müssen." Wie recht der 49-Jährige haben sollte: Denn von der 1. bis zur 45. Minute nervte der FCI den Überraschungstabellenführer ohne Unterlass, zeigte sich im Stellungsspiel äußerst stark und erstickte die RB-Angriffsbemühungen im Keim. Gerade der robuste Roger, der sich vor allem um Poulsen kümmerte, und der grätschfreudige Cohen wussten mit vorbildlichem Einsatz und überragender Zweikampfführung zu gefallen. Chancen des Spitzenreiters? Fehlanzeige! Lediglich in der 20. Minute wurde es einmal brenzlig, als Halstenberg eine Forsberg-Flanke im Fünfmeterraum nicht ins Tor drücken konnte. Hier wurde allerdings nachträglich auch auf Abseits entschieden.
Roger schraubt sich hoch
Eine Belohnung hatte der erste Durchgang außerdem für die Oberbayern parat: Nach einer scharfen Freistoßflanke des ehemaligen Leipzigers Jung verlängerte Roger den Ball per Kopf ins Tor. RB-Keeper Gulasci konnte nichts mehr gegen diesen verdienten FCI-Führungstreffer ausrichten.
Bundesliga, 14. Spieltag
Hansen ist zur Stelle - und muss raus
Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich zunächst dasselbe Bild: Ingolstadt war defensiv weiterhin enorm präsent, Leipzig agierte weiterhin zu ideenarm. Erst in der 52. Minute durchbohrte RB das "dicke Brett" ein erstes Mal: Der an der Strafraumlinie stehende Keita steckte den Ball herrlich zu Sabitzer durch. Der Österreicher scheiterte mit seinem Abschluss aber frei vor Torwart Hansen an der Brust des Keepers und wurde quasi im selben Moment von Cohen abgegrätscht. Einen Elfmeter gab es von Referee Markus Schmidt dafür jedoch nicht (52.).
Nyland ist sofort da
Bei dieser Aktion verletzte sich der FCI-Schlussmann zudem (Zusammenstoß mit Sabitzer) und musste wenig später durch Nyland ersetzt werden (58.). Der neue Mann war dann auch direkt gefragt: Bei einem harten und zu unplatzierten Forsberg-Knaller zeigte sich der Ersatzmann sofort wach (63.). Bei einem Steilpass in den Lauf von Joker Burke war Nyland ebenfalls auf dem Posten, als er ins Risiko ging, aus seinem Tor stürmte und den Ball ins Seitenaus klärte (76.).
Sieben Minuten Nachspielzeit
RB-Angreifer Emil Forsberg ließ die beste Möglichkeit aufs 1:1 liegen. imago
In einer turbulenten Schlussphase ging es noch einmal heiß her: Forsberg vergab aus wenigen Metern die Großchance zum 1:1 (88.), ehe Rudelbildung, Gelbe Karten und ein Platzverweis für Leckie (Gelb-Rot, 90.+4) folgten. In der siebenminütigen Nachspielzeit brachte der drückende Gast aus Sachsen aber offensiv nicht mehr als einen harmlosen Forsberg-Schuss zustande (90.+7). Es blieb damit beim 1:0 für den FCI, der zugleich zwei RB-Serien beendete: Der Bundesliga-Neuling verlor sein erstes Ligaspiel und konnte nach acht Ligadreiern in Folge kein weiteres Erfolgserlebnis mehr erzielen. An die Spitze der Bundesliga zog deswegen wieder der punktgleiche FC Bayern ( 5:0 gegen Wolfsburg ).
Ingolstadt ist am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen zu Gast, RB spielt am Tag davor (15.30 Uhr) zu Hause gegen Hertha BSC.