Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck tauschte nach der 2:4-Niederlage in Frankfurt zweimal Personal aus: Für Lehmann und Cordoba kamen Risse und Osako zum Einsatz.
96-Coach André Breitenreiter musste im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg auf Anton verzichten, den eine Grippe flachgelegt hatte. Schwegler rückte in die Anfangsformation.
Mit viel Einsatz und Tempo begann das Duell in Köln. 96 störte früh, verhinderte so kontrolliertes Aufbauspiel der Geißböcke, die zwar mit Zug zum Tor, aber wenig Präzision agierten. Nach zehn Minuten brannte es erstmals im Strafraum der Gäste, aber weder Osako noch Sekunden später Terodde kamen entscheidend zum Zug.
Hannover wiederum tauchte zu Beginn selten am gegnerischen Strafraum auf, Horn musste sich erstmals gegen Bebou bewähren (17.). Es wurde um jeden Ball gekämpft, schnell fand das Spielgerät in unzähligen Mittelfeldduellen und intensiven Zweikämpfen einen neuen Besitzer. Bei Köln hing Terodde meist in der Luft, zudem gelang es dem Torjäger nur selten, einen weiten Ball festzumachen.
Osakos kerniger Linksschuss: 1:0
Der FC blieb gegen den Ball stabil und nach vorne weiterhin bemüht, kam aus dem Spiel heraus aber zu keinen Möglichkeiten. Infolge eines Standards jubelte die Ruthenbeck-Elf dann aber doch: Nach Hectors Freistoß hatte Sané zunächst die Lufthoheit. Osako hetzte hinter dem Ball her, hatte Glück, dass Klaus ausrutschte und knallte das Leder vom linken Fünfereck unter die Latte (29.).
Füllkrug belohnt Hannovers Offensivpower
Der Aufsteiger reagierte auf den Rückstand mit energischem Offensivspiel, die Kölner gerieten nun ins Schwimmen. Fossum (31.), Bebou (34.) und Klaus (36.) schraubten das Chancenverhältnis zunächst zu Gunsten der spielstärkeren Gäste hoch, ehe es hinter Horn klingelte: Sanés Steilpass fand Fossum, der am Strafraum zu Füllkrug spielte. Der Stürmer bewegte sich mit Tempo klasse nach halblinks und schoss aus 13 Metern flach ins rechte Eck - zehntes Saisontor des 25-Jährigen (37.).
Weil Bebou nach Fossums gut getimtem Zuspiel knapp über den Balken schoss (41.), ging es mit dem 1:1 in die Kabine.
Bundesliga, 23. Spieltag
Den ersten Aufreger nach Wiederanpfiff lieferte ein falscher Abseitspfiff gegen den durchgebrochenen Terodde, der zwar an Tschauner scheiterte, aber wohl schon abgeschaltet hatte (51.).
Ansonsten war es ein zäher Beginn in Durchgang zwei, der unverändert zweikampfintensiv daherkam, aber kaum Konstruktives anbot. Offensichtlich war, dass das Offensivspiel der Rheinländer nach wie vor schwächelte. Zu hektisch, ohne große Ideen und zu fehlerhaft agierten die Hausherren bei ihren Kombinationen. Weil sich auch 96 im Angriff nun vornehm zurückhielt (Ausnahme: Klaus, 57.), passierte vor den Toren nicht viel.
Zu allem Unglück musste auch noch der von Sané am Kopf getroffene Terodde raus - Zoller kam (61.) und hatte nach einer diesmal starken Stafette die Chance zur erneuten Führung, scheiterte aber an Tschauner. Dass ein Tor wegen erneut falscher Abseitsentscheidung nicht gezählt hätte, fiel so nicht ins Gewicht (63.).
Auf der Gegenseite parierte Horn gegen Joker Karaman (68.). Wesentlich verhaltener waren insgesamt im zweiten Abschnitt die Offensivaktionen der Niedersachsen, die sich mehr auf die Defensive konzentrierten. Dies gelang, weil Kölns Angriffe weiterhin Stückwerk blieben - Osakos Fernschuss rauschte vorbei (81.). Horn verhinderte bei Harniks verkappter Flanke schließlich den Rückstand (90.+1).
Videobeweis: Pizarros Treffer zählt nicht
Dann brach Jubel los, als Pizarro Risses Flanke im Hechtflug einköpfte (90.+4) - 2:1? Nein. Weil Flankengeber Risse im Abseits gestanden hatte und Referee Markus Schmidt ein Zeichen aus der Videozentrale erhielt, zählte der vermeintliche Siegtreffer zu Recht nicht. Es blieb beim 1:1, das für den FC wohl zu wenig ist.
Für die Kölner geht es am nächsten Sonntag (18 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig weiter. Hannover ist tags zuvor (15.30 Uhr) zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach gefordert.