Bayer-Coach Heiko Herrlich veränderte seine Startelf nach dem kraftraubenden 4:2 nach Verlängerung im Pokal-Viertelfinale gegen Bremen unter der Woche auf gleich fünf Positionen. Henrichs, Retsos, Baumgartlinger, Bellarabi und Alario spielten anstelle von Lars Bender (Muskelfaserriss) sowie Wendell, Aranguiz, Bailey und Havertz (alle Bank).
Berlins Trainer Pal Dardai nahm im Vergleich zum 1:1 gegen die TSG Hoffenheim drei Änderungen in seiner Formation vor. Lustenberger und Maier ersetzten Skjelbred und Esswein, außerdem stand der wiedergenesene Jarstein nach Muskelfaserriss anstelle von Kraft im Hertha-Tor.
Die Herthaner gestalteten das Geschehen zu Beginn ausgeglichen, die gefährlicheren Aktionen waren jedoch den Hausherren vorbehalten. Alario verpasste eine Hereingabe von Bellarabi knapp (6.), Retsos prüfte Jarstein nach einer Brandt-Ecke per Kopf (8.). Auf der Gegenseite sorgte Darida mit einem Distanzschuss für den gefährlichsten Abschluss der Hertha (20.).
Lazaro cool zum ersten Bundesligator
Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Leverkusener mehr und mehr die Kontrolle über das Spielgeschehen, ohne gegen defensiv gut organisierte Hauptstädter zu weiteren Chancen zu kommen. Stattdessen schlugen die Berliner eiskalt zu. Nach einem Ballverlust von Retsos setzte sich Darida gegen Kohr durch und steckte stark auf Lazaro durch. Der Österreicher blieb frei vor Leno eiskalt und markierte seinen ersten Bundesligatreffer (43.).
Kalou nutzt Tahs Patzer
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Geschehen zunächst unverändert. Hertha agierte auch nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Torunarigha defensiv ohne jeden Fehler - und nutzte den ersten des Gegners gnadenlos aus. Tah verschätzte sich nach einem weiten Schlag von Pekarik völlig und machte so die Bahn frei für Kalou. Der Ivorer bedankte sich und tunnelte Leno zum 2:0 (57.).
Bundesliga, 22. Spieltag
Leverkusen fehlen Durchschlagskraft und Glück
Herrlich brachte in der Folge all seine verbleibenden Offensivkräfte von der Bank, der Anschlusstreffer wollte aber nicht mehr gelingen. Für Slapstick vor dem Hertha-Tor sorgte ein indirekter Freistoß, den Schiedsrichter Ittrich verhängt hatte, nachdem Hertha-Schlussmann Jarstein den Ball im eigenen Strafraum erst mit der Hand kontrolliert, dann fallen gelassen und wieder aufgenommen hatte. Baileys anschließenden Versuch wehrte zunächst Lustenberger auf der Torlinie ab, dann traf Volland im Nachsetzen die Unterkante der Latte, ehe Jarstein den Ball Zentimeter vor der Torlinie sicherte (72.). Auch der eingewechselte Pohjanpalo konnte Jarstein mit einem Kopfball-Aufsetzer freistehend nicht bezwingen (77.).
Somit blieb es beim Sieg für Hertha BSC, den Lazaro bei einem Lattentreffer in der Schlussphase beinahe noch höher geschraubt hätte (87.). Für das Team von Pal Dardai war es nach vier sieglosen Spielen der erste Dreier der Rückrunde, die Berliner bleiben auf Rang elf. Leverkusen muss Rang zwei an Leipzig abtreten.
Für Bayer geht es am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV weiter. Die Hertha empfängt bereits tags zuvor (20.30 Uhr) den 1. FSV Mainz 05.