Leverkusens Trainer Heiko Herrlich setzte in der englischen Woche im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart auf ein wenig Rotation: Es begannen Henrichs, Baumgartlinger, Bellarabi und Alario an Stelle von Mehmedi, Lars Bender, Havertz und Brandt, die allesamt auf der Bank Platz nahmen.
Der Bremer Coach Florian Kohfeldt war hingegen nach dem 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund zu Änderungen gezwungen. Bargfrede und Junuzovic waren angeschlagen, rückten aber zumindest auf die Reservebank. Bartels wird nach seinem im Spiel beim BVB erlittenen Achillessehnenriss in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr zurückkehren . Neu in der Startelf standen Sané, Kainz sowie Käuper, der in Leverkusen zu seinem Bundesliga-Debüt kam. Zuvor hatte der 20-Jährige bereits bei Werder II unter Kohfeldt gespielt.
Alario nutzt die erste Chance
Beide Mannschaften setzten in der Defensive auf eine Dreierkette, die gegen den Ball zu einer Fünferkette wurde. Von Beginn an hatte Bremen in Leverkusen im Spielaufbau Probleme gegen die schon in der Werder-Hälfte die Räume eng machenden Hausherren. Schon in der dritten Minute schickte Volland nach einem Ballverlust von Moisander sofort Alario steil, der im Strafraum an Pavlenka scheiterte, sich allerdings beim Zuspiel zudem im Abseits befand. Nach dem nächsten schnell vorgetragenem Bayer-Angriff stand es indes bereits 1:0: Retsos schickte links Bailey steil, der sich mit Glück und Können gegen Gebre Selassie durchsetzte und dann in den Fünfmeterraum flankte. Dort kam Sané vor Alario an den Ball, doch sein verunglückter Klärungsversuch landete genau beim Argentinier, der aus kurzer Distanz ins Tor einschob (11.).
Bundesliga, 16. Spieltag
Auch in der Folge bereitete Leverkusen den Hanseaten immer wieder nach ähnlichem Muster, mit direktem Spiel und langen Bällen, Probleme in der Defensive. Nach einem weiteren Moisander-Fehler schickte Alario Volland steil, der das Außennetz traf (25.), kurz darauf scheiterte Bellarabi aus spitzem Winkel im Strafraum an Pavlenka (28.). Es dauerte bis in die 32. Minute, ehe Werder zum ersten und einzigen Mal in der ersten Hälfte gefährlich wurde. Nach Flanke von Kainz zwang Eggestein Leno per Kopfballaufsetzer zu einer Parade.
Insgesamt aber musste Bremen froh sein, zur Pause nicht noch höher zurückzuliegen. So erwischte Volland eine Hereingabe von Bailey im Fallen in zentraler Position im Strafraum nicht ideal (36.), der agile Bailey zwang nach kurzem Antritt Pavelanka mit einem wuchtigen Schuss vom Strafraumrand zu einer Abwehraktion (38.). Am Ende der ersten Hälfte blieb es aber beim knappen Vorsprung für die klar tonangebende Werkself (Schussverhältnis: 7:1).
Werder harmlos - Bellarabi vergibt dreifach
Bundesliga-Debüt in Leverkusen: Ole Käuper (Mi.). imago
Nach der Pause begann Bayer mit Schwung und gab schnell durch Baumgartlinger und Bellarabi zwei Warnschüsse ab (47., 48.). Werder konnte sich in der ersten Viertelstunde kaum einmal aus der eigenen Hälfte befreien. In der 61. Minute ersetzte Kohfeldt den Gelb-Rot-gefährdeten Sané durch Junuzovic. Ein Zeichen für mehr Offensive, doch wirklich gefährlich wurde Werder in der gesamten zweiten Hälfte nicht mehr.
Dass es in der BayArena bis in die Schlussminuten spannend blieb, lag allein daran, dass es die Leverkusener verpassten, einen zweiten Treffer nachzulegen. Allein Bellarabi hatte in der Schlussphase drei dicke Gelegenheiten: Zunächst zielte der Offensivakteur aus der Distanz knapp über das Tor (82.), dann - nach einem Konter über Brandt - aus kurzer Distanz am leeren Tor vorbei (89.), ehe er kurz darauf frei vor Pavlenka am tschechischen Keeper scheiterte (90.+1). So blieb es beim knappen, aber verdienten 1:0 für die Werkself.
Leverkusen spielt am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) zum Hinrunden-Abschluss bei Hannover 96. Bremen empfängt bereits am Samstag (15.30 Uhr) den 1. FSV Mainz 05.