Frankfurts Trainer Niko Kovac brachte im Vergleich zur 0:1-Niederlage beim VfB Stuttgart de Guzman und Fernandes für Russ und Gacinovic.
96-Coach André Breitenreiter hatte gegenüber der 0:1-Heimpleite gegen Borussia Mönchengladbach vier Neue an Bord: Felipe, Sorg, Bakalorz und Harnik ersetzten Sané (Gelbsperre), Elez, Klaus (Adduktorenprobleme) und Bebou.
Die Anfangsphase wurde von einer wilden Hatz gekennzeichnet, im Mittelfeld wechselte der Ball zunächst häufig die Seiten. Die Eintracht war etwas strukturierter, die erste gute Chance durch Rebic war aber eher ein Zufallsprodukt (6.).
96 hatte zunächst Mühe, ins letzte Drittel vorzustoßen - erstmals gelang dies Harnik, der aber heftig bedrängt von Abraham zu spät abschloss (17.). Kurz zuvor hatte Rebic seine zweite Gelegenheit und Tschauner per Kopf zur guten Parade gezwungen (16.).
Das Duell war temporeich und höchst intensiv, mit insgesamt 20 Fouls oft unterbrochen, zudem mangelte es häufig an Präzision und somit an Ballkontrolle. Die Gäste erschwerten das Kombinationsspiel der optisch überlegenen Kovac-Elf, indem sie die Räume ganz eng machten. Auch mit einem anderen Stilmittel, dem weiten Pass in die Spitze, prallte die SGE immer wieder an der zweikampfstarken Abwehr der Niedersachsen ab.
Da Costas Premiere mit Beigeschmack
Im allgemein sehr zerfahrenen ersten Durchgang blieb das spielerische Element weitgehend auf der Strecke, ebenso eine weitere nennenswerte Strafraumszene aus dem Spiel heraus lange Zeit Fehlanzeige.
Es war folgerichtig ein Standard, der für die Eintracht-Führung sorgte: Da Costa lief nach de Guzmans Ecke ein und nickte vor Harnik aus sieben Metern ins linke Eck ein (39.). Das erste Bundesligator des Defensivspielers war eines mit Beigeschmack, denn den Eckstoß hätte es nicht geben dürfen, weil Wolf als Letzter am Ball war.
De Guzman erhöht das Frankfurter Chancenplus
Bundesliga, 25. Spieltag
Wieder da Costa stand bald nach Wiederanpfiff im Fokus, als er rechts durchbrach und Sorg seinen Querpass auf den lauernden Rebic in letzter Sekunde entschärfte (49.). Wenig später ergab sich eine dicke Chance für de Guzman, der nach Doppelpass mit Haller frei vor Tschauner am herausstürzenden Keeper scheiterte (53.).
Auf der Gegenseite ließ Referee Marco Fritz nach einem Strafraumduell zwischen dem für Falette eingewechselten Russ und Füllkrug zu Recht weiterlaufen (55.). Weil der Aufsteiger nun mehr Initiative entwickelte, hatte die SGE mehr Platz. Der auffällige de Guzman hätte dies aus der Ferne fast genutzt und schoss nur knapp am Winkel vorbei (59.).
Videobeweis: Gefoulter Albornoz avanciert zum Sünder
Wenig später zeigte Fritz zunächst auf den Punkt, Joker Albornoz war im Strafraumduell mit da Costa zu Boden gestürzt. Nach Videobeweis revidierte der Unparteiische seine Entscheidung und zückte Gelb wegen Schwalbe - richtig so (63.).
Tschauner ist nicht mehr zu bezwingen
Hannovers Ballbesitzquote stieg, Durchschlagskraft entwickelte die Breitenreiter-Elf aber auch mit den eingewechselten Bebou und Jonathas nicht. Harniks Kopfballchance resultierte aus einer der seltenen gelungenen Offensivaktion der Gäste (69.). Danach vergaben Haller (82.), Wolf (86.) und Boateng (90.+3) einen höheren Sieg, weil sich Tschauner jeweils glänzend auf dem Posten zeigte. Nicht unerwähnt darf Harniks Ausgleichschance wie aus dem Nichts bleiben, doch Hradecky verhinderte mit dem Knie den Einschlag (90.+1).
Kommendes Wochenende spielt Frankfurt, das seinen vierten Heimsieg in Serie feierte, am Sonntagabend (18 Uhr) bei Borussia Dortmund. Hannover verlor nach drei Auswärtsremis erstmals 2018 und ist schon am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg am Ball.