Bayerns Coach Jupp Heynckes musste nach der 5:0-Gala gegen Besiktas in der Champions League auf Kimmich (Prellung), Boateng (Erkältung) sowie James (Wadenprobleme) verzichten und beorderte zudem Vidal und Coman auf die Bank. Neu dabei: Rafinha, Süle, Thiago, Robben und Ribery.
Herthas Trainer Pal Dardai stellte derweil nach dem 0:2 gegen Mainz zweimal um: Leckie und Selke kamen für Skjelbred (Bank) und Ibisevic (Nasenbeinbruch).
Von Beginn an entwickelte sich das erwartete Duell: Die Bayern erspielten sich rasch mehr Spielanteile, kamen zu mehr Ballbesitz und durch Lewandowski zu einer ersten guten Gelegenheit (5.). Dennoch wurde auch schnell deutlich, dass die Hertha keine Laufkundschaft sein wollte, die Berliner präsentierten sich als starkes Kollektiv, verteidigten engmaschig und setzten über Stark (8.) und Darida (19.) sogar Nadelstiche.
Hertha macht Bayern das Leben schwer
Bundesliga, 24. Spieltag
Die Bayern hatten Mühe, gaben aber trotz mäßigen Tempos weiterhin den Takt vor. Das Spiel entwickelte sich meist in eine Richtung, in die von BSC-Schlussmann Jarstein: Thiago (13.), Hummels (14.) und Lewandowski (18./29.) näherten sich der Führung an - doch die wollte nicht fallen. Es mangelte dem Spiel der Münchner an Überraschungsmoment, zu selten wurde vertikal gespielt, dafür zu oft quer. Unter dem Strich waren die Offensivbemühungen des Tabellenführers zu statisch.
Hertha verstand es, das Spiel der Bayern zu bremsen und agierte im Rahmen der eigenen Möglichkeiten ordentlich. Die Berliner arbeiteten Fußball und profitieren obendrein davon, dass die Bayern vor dem Tor nicht konzentriert waren: Weil Ribery (36.), Thiago (42.) und Lewandowski (45.) weitere Möglichkeiten ungenutzt ließen, ging es mit 0:0 in die Pause.
Berliner Spielverderber - Bayern wenig effektiv
Enges Duell: Berlins Jordan Torunarigha (l.) im Zweikampf mit Robert Lewandowski. imago
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild: Bayern bemüht und mit Chancenplus, aber wenig effektiv im Abschluss - Alaba per Freistoß (50.) sowie Lewandowski (51./52./56./62.) konnten Jarstein im Kasten der Gäste nicht in die Knie zwingen. Die Hertha hingegen gab weiter den Spielverderber, mit viel Laufarbeit und einer sachlichen Herangehensweise nahmen die Gäste dem großen Favoriten ein wenig die Lust am Spiel.
Heynckes reagierte in der 68. Minute und brachte mit Coman (für Ribery) und Wagner (für Müller) frische Angreifer. Am Spielverlauf änderte sich trotzdem nichts. Bayern drohte das erste 0:0 zu Hause seit dem 14. April 2012. Am 31. Spieltag hatten die von Thomas Tuchel trainierten Mainzer dem FCB - mit Heynckes auf der Bank - getrotzt. Und nun taten es die Berliner den Rheinhessen gleich, auch weil Lewandowski (87.) und Robben per direktem Freistoß (90.+1) abermals vergaben.
Hertha BSC muss am kommenden Spieltag erneut auswärts ran, am Samstag geht es nach Gelsenkirchen zum FC Schalke 04 (15.30 Uhr). Die Bayern gastieren am Tag darauf beim SC Freiburg (18 Uhr).