Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl tauschte im Vergleich zum 4:1-Erfolg in der Champions League in Monaco gezwungenermaßen einmal Personal: Sabitzer, der sich beim Gastspiel im Fürstentum schwer an der Schulter verletzt hatte, wurde durch Demme ersetzt.
Auch Hasenhüttls Kollege Florian Kohfeldt musste einen personellen Ausfall zu beklagen. Der Werder-Coach konnte gegenüber dem 4:0-Sieg gegen Hannover nicht auf Kapitän Junuzovic (muskuläre Probleme) zurückgreifen. Abwehrmann Sané kehrte dafür in die Startelf zurück.
Dominante Leipziger, harmlose Bremer
Die personelle Veränderung bei Werder zog auch eine taktische Umstellung mit sich. Kohfeldt wechselte von seinem gewohnten 4-3-3-System auf ein Arrangement mit Dreierkette (Sané, Moisander, Veljkovic), welches sich defensiv zu einer Fünferreihe entwickelte. Davor sollten Bargfrede und Eggestein versuchen, den Laden dicht zu halten.
Allerdings entwickelte Leipzig vom Anpfiff weg großen Druck auf Werders Defensive. Mit anfangs extrem starken Ballbesitzzahlen um die 70 Prozent zogen die Sachsen mit hohem Tempo in Richtung Bremer Strafraum. Dort machten es die Grün-Weißen allerdings gut: Die Hanseaten verteidigten diszipliniert und machten die Räume eng. Über Balleroberungen inklusive schneller Umschaltbewegungen wollte Werder ebenfalls Akzente setzen, was aber nicht wirklich gelang.
In der 18. Minute kamen die Leipziger erstmals durch Demme zum Abschluss: Pavlenka parierte stark. Es war der Startschuss für eine weitere Tempoforcierung des Champions-League-Teilnehmers, der schier von Minute zu Minute den Druck auf das Bremer Bollwerk erhöhte. Die Belohnung folgte kurz darauf: Der spielfreudige Keita vollstreckte nach unfreiwilliger Vorlage von Delaney mit einem präzisen Schuss ins linke Eck zum 1:0 (34.).
13. Spieltag
Rückpass Upamecano? Stegemann winkt ab
Von Werder war nach dem Rückstand keine direkte Reaktion zu sehen. Stattdessen reagierten die Grün-Weißen fast ausschließlich. Halstenberg verpasste nach einem Forsberg-Freistoß per Kopf das 2:0 (39.). Ein einziges Mal wurde es noch einmal strittig im Leipziger Strafraum: Upamecanos Abwehraktion vor Bartels nahm Gulacsi mit den Händen auf, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann wertete die Aktion nicht als zielgerichtete Rückgabe (44.).
Ohne Linksverteidiger Halstenberg (muskuläre Probleme) kam Leipzig aus der Kabine. Dort hatte RB offenbar auch die Souveränität liegen lassen, denn die Bremer kamen etwas dominanter zurück auf den Rasen. Kruse versprang der Ball jedoch in aussichtsreicher Position (49.), Upamecano köpfte die Kugel beinahe ins eigene Tor (53.) und Bartels prüfte Gulacsi per Fallrückzieher (58.).
Hoch soll er leben: Kevin Kampl feiert Bernardo für dessen Treffer zum 2:0. Picture Alliance
Leipzig lässt Vorentscheidung liegen
Zwar verflachte der Bremer Druck in der Folge ein kleinwenig, doch das lag nicht zwingend an der Vorstellung der Leipziger, die im zweiten Durchgang nicht an die erste Hälfte anknüpfen konnten. Forsberg hätte dennoch für die Vorentscheidung sorgen können, allerdings spielte der Schwede eine Drei-gegen-eins-Situation schlampig aus (70.). Das hätte sich beinahe gerächt, denn Bartels hätte für Bremen in der 75. Minute den Ausgleich erzielen können, doch Gulacsi war zur Stelle.
Auch Poulsen vergab leichtfertig die Entscheidung (78.), ehe knapp zehn Minuten später Bernardo seine dritte Möglichkeit innerhalb von zwei Minuten zum 2:0 nutzte. Der Brasilianer brachte im Anschluss einer Ecke einen schwach abgewehrten Ball mit einem wuchtigen Linksschuss links im Netz unter, sodass Leipzig im sechsten Heimspiel seinen fünften Sieg feiern konnte (87.).
Leipzig tritt am nächsten Spieltag in Hoffenheim an (Samstag, 15.30 Uhr), Bremen empfängt zur gleichen Zeit den VfB Stuttgart.