Gladbachs Trainer Dieter Hecking wechselte gegenüber der 0:2-Niederlage bei RB Leipzig einmal: Traoré durfte gegen seinen Ex-Verein von Beginn an ran. Stindl rückte dafür zurück ins Mittelfeld, Neuhaus rotierte auf die Bank.
Auch VfB-Coach Markus Weinzierl nahm im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg eine Änderung vor: Für den gesperrten Ascacibar (5. Gelbe Karte) kam Insua in die Startelf. Gonzalez agierte dadurch offensiver als zuletzt.
Die Partie im Borussia-Park begann gemächlich. Gladbach hatte optische Vorteile und suchte in aller Ruhe nach einer Lücke in der Defensive der Gäste. Traoré gab einen ersten Warnschuss ab (7.), ansonsten spielte sich die Begegnung aber hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Das lag daran, dass die Fohlen trotz eines deutlichen Übergewichts an Ballbesitz zu selten Tempo in ihr Spiel bekamen und im letzten Drittel zu ungenau agierten. Der VfB konzentrierte sich derweil auf die Defensive und kam offensiv zunächst nicht über Ansätze hinaus.
Gladbach jubelt nur kurz - Gomez hat die Führung auf dem Fuß
Bundesliga, 14. Spieltag
Nach einer knappen halben Stunde wurde es kurzzeitig turbulent. Zunächst zappelte der Ball nach einer Gladbacher Ecke im Stuttgarter Tor, allerdings jubelten die Fohlen nur kurz. Lang hatte die Kugel über Zieler hinweg gestochert, Plea das Leder aus knapper Abseitsposition über die Linie gedrückt (27.). Auf der Gegenseite hatte Gomez plötzlich die Führung für die Gäste auf dem Fuß: Von Castro in Szene gesetzt tauchte der Angreifer rechts im Strafraum frei vor Sommer auf, scheiterte aber am Gladbacher Torwart (30.).
Im Anschluss verflachte die Partie wieder ein wenig. Die Borussia agierte aus dem Spiel heraus weiter nicht zwingend genug, Zakaria scheiterte aus spitzem Winkel an Zieler (36.). Kurz vor der Pause sorgte schließlich ein ruhender Ball für Gefahr: Nach einer Ecke von Hazard zog Strobl im Sechzehner ab und zwang Zieler zu einer Parade (42.).
Viel Leerlauf - bis Neuhaus und Raffael kommen
Nach der Pause agierte Stuttgart etwas offensiver, zeigte im Spiel nach vorne mehr Zug zum Tor und gestaltete die Partie damit etwas ausgeglichener. Zu nennenswerten Abschlüssen kamen die Schwaben bis auf eine Volleyabnahme von Gentner (54.) allerdings nicht. Weil Gladbach weiter zu wenig Tempo in sein Spiel bekam, verlief der zweite Durchgang über weite Strecken ohne Höhepunkte.
Freud und Leid: Gladbach feiert das Tor zum 3:0, Eigentorschütze Benjamin Pavard ist bedient. imago
Das änderte sich mit Heckings Doppelwechsel, der nach einer Stunde Neuhaus (für Zakaria) und Raffael (für Plea) brachte. Ein paar Minuten später hatte der Brasilianer die Führung auf dem Fuß, setzte den Ball frei vor dem Tor aus leicht spitzem Winkel aber am langen Pfosten vorbei (67.). Kurz darauf zappelte die Kugel aber im Netz: Neuhaus hob das Leder vors Tor, wo Raffael zwischen Kempf und Insua hochstieg und unbedrängt aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Borussia einköpfte (69.). Doch damit nicht genug. Nach einer schönen Kombination der Fohlen legte Hazard im Strafraum auf Neuhaus quer, der Thommy austanzte und mit viel Übersicht zum 2:0 traf (77.).
Thommy fliegt mit Gelb-Rot - Pavard trifft ins eigene Netz
In der Schlussphase kam es knüppeldick für den VfB. Zunächst flog der zur Halbzeit gekommene Thommy mit Gelb-Rot vom Platz (83.), ehe Pavard ein Eigentor unterlief: Der Franzose versuchte, eine Hereingabe von Stindl zu klären, lenkte den Ball dabei aber unglücklich ins eigene Tor - das 3:0 für die Borussia (84.). Zu allem Überfluss verletzte sich Pavard bei dieser Aktion auch noch, sodass die Schwaben die Schlussminuten zu neunt zu Ende spielen mussten.
Letztlich feierte Gladbach im siebten Heimspiel den siebten Sieg und bleibt damit erster Verfolger von Spitzenreiter Dortmund. Die Fohlen gastieren am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Stuttgart hingegen verpasste es, sich von den hinteren Plätzen etwas abzusetzen und empfängt im Parallelspiel Hertha BSC.