96-Coach Thomas Doll nahm nach der 0:3-Heimniederlage gegen RB Leipzig bei seinem Debüt als Coach der Hannoveraner vier Änderungen in seiner Startelf vor: Statt Schwegler (5. Gelbe Karte), Asano (erkrankt) sowie Albornoz und Muslija (beide Bank) begannen Ostrzolek, Bakalorz, Haraguchi (zuürck vom Asien-Cup) und Weydandt.
Auch Nürnbergs Trainer Michael Köllner tauschte nach der 0:1-Niederlage im DFB-Pokal-Achtelfinale beim Hamburger SV auf vier Positionen: Leibold (nach leichter Gehirnerschütterung), Rhein, Zrelak und Knöll ersetzten Goden (Muskelverletzung), Petrak (5. Gelbe Karte), Kerk und Ishak (beide Bank).
Rhein muss früh runter
Von Beginn an entwickelte sich ein den Umständen entsprechend umkämpftes Spiel mit einigen harten Zweikämpfen. Weydandt und Haraguchi hatten für die Hausherren die ersten Halbchancen (6., 8.). Schon früh im Spiel geriet der Club dann in Unterzahl: Rhein wollte nahe der Seitenlinie gegen Korb zwar wohl zum Ball, traf stattdessen aber den Hannoveraner sehr heftig an Knie und Unterschenkel - Platzverweis (11.)! In Unterzahl verkaufte sich Nürnberg dann indes recht gut. Knöll hatte in der 19. Minute die bis dahin beste Chance im Spiel, die 96-Keeper Esser gerade noch zunichte machte.
Bundesliga, 21. Spieltag
Auch im weiteren Spielverlauf gelang es den Franken immer wieder, das Mittelfeld mit schnörkellosem Spiel schnell zu überbrücken. Zrelak köpfte nach gelungenem Spielzug des FCN aus bester Position vorbei (31.). Aber auch die Hannoveraner kamen nach und nach zu Gelegenheiten: Müller zwang Mathenia vom Strafraumeck zu einer Flugparade (30.). Der Keeper rettete auch gegen einen wuchtigen, aber nicht platzierten Schuss von Haraguchi (31.), ein Distanzschuss von Anton rauschte nur knapp vorbei (36.). Kurz vor der Halbzeit musste Doll wechseln, weil Akpoguma sich bei einem Vorstoß bis vor den Nürnberger Strafraum beim Fallen nach Duell mit Ewerton an der Schulter verletzte (44.).
Müller entscheidet das Spiel
Als alles schon nach einem 0:0 zur Pause aussah, markierte Müller in der Nachspielzeit (45.+5) die Führung für 96: Nach Flanke von links verlängerte Weydandt zur Leihgabe aus Frankfurt, der aus kurzer Distanz traf.
Hannover war nach dem Seitenwechsel um Spielkontrolle bemüht. Weil die 96er das letzte offensive Risiko scheuten, boten sich auch Spielanteile für die dezimierten Nürnberger. Nach einem Konter hatte Haraguchi in der 56. Minute die erste gute Chance der zweiten Halbzeit, scheiterte aber an Mathenia. Wenig später blieb der Keeper auch gegen den frei vor ihm aufgetauchten Müller Sieger (66.). Erneut rund zehn Minuten später war es dann soweit: Der von Jonathas steilgeschickte Müller überwand Mathenia mit einem trockenen Schuss ins linke Eck - 2:0 (77.), die Vorentscheidung.
Die Gäste, bei denen Köllner Stoßstürmer Ishak erst in der 88. Minute einwechselte, gaben sich auch nach dem zweiten Gegentor nicht auf und hatten in der Schlussphase mehr vom Spiel. Mühl zielte nach einem Eckball volley aus kurzer Distanz über das halbleere Tor (86.). So blieb es beim 2:0 für die Hannoveraner.
Und wie geht's weiter? Hannover ist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Hoffenheim zu Gast, der FCN empfängt zwei Tage später (Montag, 20.30 Uhr) Tabellenführer Borussia Dortmund.