Hannovers Trainer Thomas Doll wechselte im Vergleich zum 1:3 in Augsburg auf nur einer Position: Der lange fragliche Jonathas (Ziehen am Hüftbeuger) fiel doch aus und wurde von Schwegler ersetzt.
Schalkes Coach Huub Stevens beließ es im Vergleich zum 0:1 gegen Leipzig ebenfalls bei einer Änderung: Für den verletzten McKennie (Außenband- und Kapselriss) startete Mascarell.
Beide Mannschaften zeigten von Beginn an den Willen und die Motivation, das Spiel an sich zu reißen, doch bis auf einige ruppigere Fouls im Mittelfeld führte das zunächst zu wenig. Bei Hannover ging viel über Kapitän Bakalorz und den flinken Maina auf Linksaußen, während bei den Gästen primär Stambouli für Druck nach vorne sorgte. Die erste Gelegenheit hatten die Königsblauen aber nach einem Freistoß: Rudy brachte den Ball zentral in den Strafraum, wo Nastasic am höchsten stieg und einen guten Meter neben das Tor köpfte (12.). Nach knapp 20 Minuten lag den 96-Fans dann der Torschrei schon auf den Lippen: Eine Schwegler-Ecke wurde zunächst geklärt, Albornoz brachte den Ball nochmal in den Strafraum, wo ihn Ex-Hannoveraner Sané genau vor die Füße von Weydandt klärte. Der Stürmer zog aus zehn Metern ab und zwang Nübel zu einer Glanztat (19.).
Bundesliga, 27. Spieltag
Stambouli vergibt - und bereitet das 1:0 vor
Weydandts Gelegenheit beflügelte Hannover für einige Minuten, doch die Gastgeber konnten sich keine weitere Chance erspielen - mit Ausnahme eines Haraguchi-Abschlusses aus 18 Metern, der deutlich am Tor vorbeiflog. Im Anschluss verlief sich die Partie etwas, beide Teams waren darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Zehn Minuten vor der Pause eroberte der starke Stambouli den Ball zentral vor dem Tor, ließ drei Hannoveraner hinter sich und zog vom Strafraumrand flach ab. Esser reagierte schnell und konnte klären (35.). Trotz dieser aussichtsreichen Chance kam der Schalker Führungstreffer kurze Zeit später dennoch überraschend: Stambouli hatte auf rechts ein wenig Platz und spielte einen präzisen Pass in den Strafraum, wo Serdar freistehend die Kugel mit dem Außenrist annahm und den Ball volley ins lange Eck schoss. Esser war chancenlos (39.). Mit der etwas glücklichen Führung ging es in die Pause.
Power-Schlussphase hilft Hannover nicht
Die zweite Hälfte begann schleppend, beide Mannschaften blieben vorsichtig, Schalke verlegte sich früh darauf, den knappen Vorsprung zu verteidigen. Ein ungefährlicher Abschluss von Embolo (52.) sowie auf der anderen Seite Maina (61.) waren lange Zeit das einzige, was nach vorne passierte. Auffällig waren viele, ungenaue Flanken der Hausherren in den Schalker Strafraum, die allesamt leichte Beute für S04-Keeper Nübel wurden. Serdar war nach knapp 70 Minuten zu eigensinnig und stellte Esser mit einem unplatzierten Schuss vor keine großen Herausforderungen. Hannover machte mehr, lief aber immer wieder Gefahr, in einen Konter der Schalker zu laufen - Anton rettete einmal stark gegen Uth (72.). Auf der Gegenseite streifte Muslijas Versuch das Lattenkreuz (75.).
Diese Chance bildete den Auftakt für eine starke Hannoveraner Schlussphase. Zuerst scheiterte Müller nach Zuspiel von Haraguchi am stark reagierenden Nübel, wenige Sekunden danach entschärfte der Keeper einen erneuten Versuch von Muslija (77.). Auch Haraguchis Schuss landete knapp neben dem Tor (80.), nachdem ihn Bruma leicht abgefälscht hatte. Am Ende reichte es nicht für den verdienten Punkt für die Hannoveraner, die damit auf dem letzten Tabellenplatz bleiben. Schalke dagegen verschaffte sich durch den Dreier ein wenig Luft im Abstiegskampf.
Hannover gastiert am Samstag (15.30 Uhr) bei Wolfsburg. Schalke empfängt zeitgleich Frankfurt.