Freiburgs Coach Christian Streich musste im Vergleich zum 1:1 in Gladbach doppelt wechseln: Petersen fiel mit muskulären Problemen aus, Waldschmidt nahm zunächst auf der Bank Platz. Dafür durften Höler und Höfler von Beginn an ran.
Münchens Trainer Niko Kovac war nach dem 6:0 gegen Mainz ebenfalls zu Wechseln gezwungen: Neuer (muskuläre Probleme in der linken Wade) und Linksverteidiger Alaba (muskuläre Probleme im Oberschenkel) fehlten angeschlagen, Süle rotierte raus. Ersatzkeeper Ulreich, Hummels und Rafinha starteten.
Exakt 132 Sekunden waren in Freiburg gespielt, da rissen die Hausherren jubelnd die Arme in die Höhe: Linksverteidiger Günter durfte unbedrängt flanken, im Zentrum hatte Boateng Höler aus den Augen verloren. Der stieg hoch und köpfte aus sieben Metern vorbei am chancenlosen Ulreich ein. Bei den Gästen herrschte in den Anfangsminuten kollektiver Tiefschlaf, die Hausherren jedoch waren hellwach und setzten vor allem in Person von Frantz (9./18.) immer wieder gefährliche Nadelstiche.
Bundesliga, 27. Spieltag
Bayern findet langsam rein
Der FCB erarbeitete sich zunehmend mehr Ballbesitz, brauchte insgesamt aber sehr lange, um in die Partie hineinzufinden. Freiburg agierte aggressiv und fokussiert, hatte jedoch Glück, dass es Goretzka (4.) und Lewandowski (12.) zunächst an Präzision fehlte. Besser machte es Letztgenannter in der 22. Minute, als er im Anschluss an eine Ecke spektakulär per Seitfallzieher traf - es war das 199. Bundesligator des Polen.
Von da an übernahm der Rekordmeister zumindest optisch die Kontrolle, spielte auf das zweite Tor (27. Hummels, 31. Goretzka) und ließ sowohl Ball als auch Gegner laufen. Freiburg jedoch gefiel sich in der Rolle des Underdogs, wusste mit nur 35 Prozent Ballbesitz viel anzufangen und stellte die Münchner Defensive immer wieder vor Probleme (30. Günter, 36. Haberer, 39./45.+1 Höler).
FCB wird immer drückender
Nach dem Seitenwechsel agierte Bayern noch dominanter und hatte in Person von Kimmich (47.) und Lewandowski (50./57.) gute Chancen, die Partie zu drehen. Freiburg stand teilweise mit sieben Mann auf einer Linie, fuhr aber weiterhin den ein oder anderen vielversprechenden Konter (52. Grifo, 54. Haberer).
Die Münchner zogen die Schlinge mit zunehmender Spielzeit jedoch immer enger. Freiburg fand kaum noch statt, auch die zuvor in regelmäßiger Häufigkeit stattfindenden Entlastungsangriffe waren nun rar gesät. Stattdessen musste Schwolow immer häufiger eingreifen und seine Mannschaft mit starken Paraden gegen Boateng, James (jeweils 66. Minute), Coman (69.), Gnabry (71.) und auch Lewandowski (77.) im Spiel halten.
Letzte Aktion: Lewandowski scheitert am Pfosten
In den Schlussminuten spielte nur noch der FCB. Freiburg hatte mittlerweile auf Fünferkette umgestellt, ließ aber immer häufiger Lücken in der Defensive zu und hatte letztlich Glück, dass sowohl der eingewechselte Ribery (85.), Lewandowski, der in der ersten Minute der Nachspielzeit freistehend vorbei köpfte und allen voran Goretzka, der zwei Minuten später an den Pfosten köpfte (90.+3). So blieb es beim 1:1, durch das Bayern die Tabellenführung an Dortmund abgeben musste.
Freiburg gastiert am Freitag (20.30 Uhr) in Mainz. Der FC Bayern empfängt am Samstag (18.30 Uhr) Dortmund.