Werder Bremens Coach Florian Kohfeldt schickte gegenüber dem turbulenten 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen bei Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Achtelfinale eine offensivere Elf ins Rennen: Für Sahin spielte Johannes Eggestein, der auf dem Flügel für Druck sorgen sollte. Das hatte zur Folge, dass der SVW im bewährten 4-3-3 auflief und nicht wie in Dortmund im 3-5-2.
Augsburgs Trainer Manuel Baum hatte beim 1:0-Pokal-Erfolg in Kiel zahlreiche prominente Ausfälle zu beklagen. Nun kehrten Finnbogason, Schmid, Koo und Moravek ebenso in die Startelf zurück wie Stafylidis. Götze, Danso, Hahn, Richter und Cordova waren nicht mehr dabei.
In den 15 vorangegangenen Duellen zwischen Bremen und Augsburg war immer mindestens ein Tor gefallen - und das war auch diesmal so. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da hatte Kruse einen Geistesblitz, als er wunderbar per Hacke auf Klaassen spielte. Der Niederländer bewies wiederum ein gutes Auge, als er den startenden Rashica bediente - 1:0 (5.).
FCA ideenlos gegen clevere Bremer
Bundesliga, 21. Spieltag
Die Führung war nur eine logische Konsequenz eines famosen Starts der Hanseaten, die vom Anpfiff weg sehr früh attackierten und die Augsburger damit vor große Probleme stellten. Der FCA schaffte es kaum einmal, das eigene Spiel aus der Abwehr heraus geordnet aufzubauen. Meist blieb nur der lange Ball auf Gregoritsch oder Finnbogason, die allerdings bei Langkamp, Moisander & Co. in guten Händen waren.
Der FCA kam trotz mehr Ballbesitz offensiv kaum zur Geltung, ganz im Gegensatz zu den Gastgebern, die übrigens in ganz speziellen Jubiläums-Trikots aufliefen. Die Hanseaten waren strukturierter, cleverer, leisteten sich weitaus weniger Fehler und spielten nach Ballgewinn konsequenter nach vorne.
Werders Doppelschlag vor der Halbzeit
Ich war's: Johannes Eggestein (vorne) freut sich über sein soeben erzieltes 2:0. imago
Nachdem FCA-Schlussmann Kobel nach einer Ecke gegen Gebre Selassie stark pariert (12.) und auf der Gegenseite Pavlenka eine der seltenen Möglichkeiten der Gäste vereitelt hatte (Finnbogason, 14.), führte eine Freistoßflanke von links zum nächsten Treffer: Moisander wurde zwar noch geblockt, doch der Ball landete bei Johannes Eggestein, der trocken zum 2:0 vollendete (27.). Damit nicht genug, denn kurz darauf schlug es wieder hinter Kobel ein. Diesmal war es ein Konter, der den Erfolg brachte: Nach Ballgewinn am eigenen Sechzehner ging es über Kruse und Klaassen rasend schnell nach vorne zu Rashica, der auf seinem Weg in den Sechzehner Oxford austanzte und anschließend gekonnt ins lange Eck schlenzte (28.).
Insgesamt war es ein starker Auftritt der Bremer, die jedoch vom Verletzungspech erwischt wurden. Rashica musste noch vor der Pause aufgrund von Rückenproblemen ausgewechselt werden. Für den 22-Jährigen kam Möhwald (36.). Tore fielen in Hälfte eins keine mehr, auch weil Johannes Eggestein verzog (39.) und SVW-Schlussmann Pavlenka auf der anderen Seite kurz vor der Halbzeit zuerst gegen Gregoritsch (41.) und dann gegen Finnbogason (43.) stark reagierte.
Nach Rashica muss auch Finnbogason frühzeitig raus
Durchgang zwei hatte nicht mehr ganz das Niveau des ersten. Das lag an zwei Dingen: Einerseits spielte Bremen nun kontrollierter, ohne dabei die Zügel aus der Hand zu geben, andererseits fehlte es den bemühten Augsburgern weiterhin an zündenden Ideen. So plätscherte die weiterhin recht umkämpfte Begegnung lange Zeit ohne echte Höhepunkte vor sich hin.
Pech hatte Finnbogason, der in der 68. Minuten angeschlagen raus musste - Hahn kam für den Isländer. Am Spielverlauf änderte das nichts, sodass es unter dem Strich beim verdienten Sieg der Bremer blieb - dieser fiel dann noch etwas höher aus, weil Möhwald in der 83. Minute mit einem wuchtigen Schuss den Schlusspunkt zum 4:0 setzte.
Und wie geht's weiter? Bremen ist am nächsten Samstag (18.30 Uhr) bei Hertha BSC zu Gast. Augsburg empfängt bereits tags zuvor (20.30 Uhr) den FC Bayern München.