Bremens Trainer Florian Kohfeldt wechselte gegenüber dem 1:1 in Wolfsburg zweimal: Veljkovic verteidigte für Langkamp (Schulterverletzung), vorne stürmte der erfahrene Pizarro anstelle von Johannes Eggestein (Bank).
Schalkes Sané hatte vor der Partie ebenso wie Bremens Gebre Selassie, Bayerns Kimmich und Hannovers Anton jedes Bundesligaspiel der Saison bestritten - nun saß der Senegalese aber draußen. Nicht der einzige Wechsel von Trainer Domenico Tedesco im Vergleich zum 0:4 gegen Düsseldorf . Neben Sané fehlten auch die aussortierten Mendyl, Uth und Harit im Aufgebot. Neu dabei waren McKennie, Oczipka, Embolo und Skrzybski.
Im Weserstadion entwickelte sich zu Beginn ein offenes Duell zweier Mannschaften, die zwar offensichtlich nach ihrer Linie suchten, dennoch aber rasch zu vielversprechenden Chancen kamen: Eggestein (5.) und Kruse (16.) sorgten auf Bremer, Burgstaller (6.) und Caligiuri (12.) auf Schalker Seite für Wirbel.
Bundesliga, 25. Spieltag
Nach einer ausgeglichenen Viertelstunde bekamen die Königsblauen jedoch zusehends besseren Zugriff auf das Spiel. S04 trat beherzt auf, trug den Ball rasch nach vorne und hatte durch Nastasic den nächsten Hochkaräter auf dem Fuß. Bremens Schlussmann Pavlenka parierte jedoch glänzend (20.), war etwas später dann aber machtlos, als McKennie einen langen Ball zielgerichtet in den Lauf von Embolo verlängerte, dieser dann Augustinsson narrte und sicher zum 1:0 vollendete (26.).
Die Führung war verdient, Schalke machte ein gutes Auswärtsspiel und hätte beinahe noch nachgelegt: Skrzybski verfehlte den Kasten nur knapp (30.). Umso schmerzhafter dürfte dann die 31. Minute die Knappen getroffen haben: In dieser flankte der umtriebige Kruse von links nach innen und fand Rashica, der mit Glück und Geschick zum 1:1 traf. Bei der Entstehung des Treffers gab es jedoch eine knifflige Szene, denn der wohl haarscharf im Abseits stehende Pizarro hatte Nastasic gebunden und war obendrein aktiv zum Ball gegangen - passives Abseits oder nicht? Aus Köln kam keine Intervention und der Treffer zählte.
Es war ein Wirkungstreffer für Schalke, das danach nicht mehr ganz so leichtfüßig auftrat. Dagegen meldeten sich die Hanseaten zurück und hätten das Spiel beinahe noch vor der Pause auf den Kopf gestellt. Weil aber Bargfredes sattes Pfund knapp danebenging (42.), blieb es beim 1:1.
Petersen wieder im Rampenlicht - Bartels' Comeback
Enttäuscht: Breel Embolo, Nabil Bentaleb und Bastian Oczipka (v.l.). imago
Nach dem Seitenwechsel rückte Schiedsrichter Petersen wieder ins Rampenlicht. Nachdem Stambouli Klaassens Fernschuss kurz vor der Linie geklärt hatte (49.), kam auf einmal der Videobeweis zum Einsatz. Überprüft wurde eine Szene unmittelbar vor Klaassens Schuss, in der Bruma Kruse leicht in die Hacken gelaufen war. Petersen entschied auf Strafstoß, den Kruse höchstpersönlich verwandelte (51.) - ein äußerst unglücklicher Spielverlauf aus Schalker Sicht.
S04 musste fortan mal wieder einem Rückstand hinterherjagen, steckte den Kopf aber nicht in den Sand und blieb bemüht. Gegen clevere Bremer taten sich die Gelsenkirchener jedoch im weiteren Verlauf offensiv schwer, sorgten kaum noch für Gefahr - lediglich Skrzybski prüfte Pavlenka (62.).
Insgesamt machte Werder in dieser Phase den stabileren Eindruck und durfte nach 73 Minuten ein weiteres Mal jubeln: Eggestein verlängerte eine Kruse-Flanke von rechts gekonnt zu Rashica, der sich bedankte und seinen Doppelpack schnürte. Das 3:1 war keineswegs die Entscheidung. Zunächst hielt Nübel seine Farben mit starken Paraden gegen Kruse (79.) und Veljkovic (80.) weiter im Spiel, ehe Embolo bei einer Ecke per Kopf noch einmal den Anschlusstreffer verkürzte (85.).
Da hatte Bremens Bartels nach langer Verletzungspause sein Comeback gegeben - letztmals hatte er am 9. Dezember 2017 beim 2:1 in Dortmund auf dem Platz gestanden. Ein anderer Joker sorgte jedoch für den Schlusspunkt in diesem mitreißenden Spiel: Harnik, in der 67. Minute gekommen, köpfte in der 90. Minute zunächst noch knapp vorbei, ehe er in der vierten Minute der Nachspielzeit doch noch ins Schwarze traf und den 4:2-Endstand markierte.
Für Werder geht es am Sonntag, den 17. März, ab 13.30 Uhr bei Bayer 04 Leverkusen weiter. Schalke ist bereits am Dienstag (21 Uhr) in der Champions League bei Manchester City gefordert, ehe am Samstag darauf (15.30 Uhr) das Heimspiel gegen Leipzig wartet.