Bremens Trainer Florian Kohfeldt bot dieselbe Elf auf, die im Pokal einen überzeugenden 6:1-Sieg bei Wormatia Worms einfuhr.
Auch Hannovers Coach André Breitenreiter verzichtete im Vergleich zum 6:0-Erfolg im Pokal beim Karlsruher SC auf personelle Veränderungen.
Die Bremer, die unter der Woche hohe Ziele ausgaben und nach Europa wollen , begannen dominant und gingen früh drauf. Mehr als ein harmloser Schuss durch Maximilian Eggestein sprang allerdings zunächst nicht raus (14.). Gefährlicher wurde es nach einem Standard von Kruse, den Veljkovic neben den Kasten nickte (16.). Mit fortlaufender Spieldauer kamen die 96er, die aus einer sicheren Defensive heraus agierten, immer besser ins Spiel. Der SVW zog sich dann auch mehr zurück und überließ den Gästen das Spiel.
Bundesliga, 1. Spieltag
Sorgs Schuss wurde abgefälscht und dadurch gefährlich, allerdings landete das Leder neben dem Kasten (27.). Eine Zeigerumdrehung später folgte die beste Chance im ersten Durchgang: Bebou hatte rechts im Strafraum etwas Raum, seinen Abschluss parierte SVW-Keeper Pavlenka. Ansonsten tat sich vor beiden Toren nicht viel, denn auch die Werderaner Abwehr stand sicher und ließ nicht viel zu. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Kainz Platz auf dem linken Flügel, sein Schlenzer blieb harmlos (39.). So ging es ohne Tore in die Kabinen.
Augustinsson verzieht knapp
Der zweite Durchgang brauchte keine Anlaufzeit, Füllkrug (47.) und Walace (49.) versuchten es für die Gäste aus der Distanz. Auf der Gegenseite hatten die Werderaner die Riesenchance zur Führung, aber Augustinssons Volley freistehend aus 13 Metern ging rechts am Kasten vorbei (48.). In der 52. Minute dann ein kleiner Schreckmoment für alle Werder-Fans: Kapitän Kruse humpelte vom Feld und wurde von Rashica ersetzt. Was genau er hatte, war nicht ersichtlich.
Anton vergibt knapp, Pizarro kommt rein
Bei Werder ging nun Osako in die Sturmspitze, der Japaner verzog in der 56. Minute aus spitzem Winkel. Die Partie war völlig offen, beide Teams begegneten sich absolut auf Augenhöhe. 96-Kapitän Anton hatte nach einer Ecke die große Chance zur Führung, er schob die Kugel links am Gehäuse vorbei (63.). In der 67. Minute wurde es dann laut im Bremer Weser-Stadion: Pizarro kam rein und feierte erneut ein Comeback für den SVW. Und der Torjäger war gleich zur Stelle, zielte in der 71. Minute jedoch zu ungenau.
Märchen für Joker Weydandt
Der Peruaner hatte anschließend sogar die große Chance zur Führung, nickte den Ball aber drüber (76.). Quasi im Gegenzug dann das 1:0 für die Gäste - und es war ein kleines Märchen: Weydandt, der bis 2014 noch in der Kreisliga gespielte hatte und im Sommer von Regionalligist Egestorf/Langreder zu den 96ern gewechselt war, kam nach 75 Minuten rein und erzielte nur eine Zeigerumdrehung später die Führung. Die Werder-Abwehr spielte auf Abseits, der Joker war frei durch und überlistete Palvenka.
Gebre Selassie rettet Punkt
Es entwickelte sich eine ereignisreiche Schlussphase, Bremen musste natürlich alles riskieren. Und die Gastgeber belohnten sich: Eine Rashica-Flanke rutschte auf den zweiten Pfosten zu Gebre Selassie durch, der nickte aus kurzer Distanz ein (85.). Es gab allerdings Diskussionen, denn Pizarro wollte zentral auch zum Ball und wenn er dran gewesen wäre, hätte Gebre Selassie anschließend im Abseits gestanden. Aber nach kurzer Rücksprache mit Köln gab Schiedsrichter Felix Brych das Tor, es war sehr schwer zu erkennen ob der Peruaner das Leder noch berührt hatte. Das Stadion war nun voll da, der SVW wollte noch mehr: Pizarros Kopfballverlängerung landete über dem Kasten (90.) und Johannes Eggestein köpfte den Ball freistehend neben das Tor (90.+4). Somit blieb es beim 1:1.
Bremen spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Hannover empfängt am Vorabend (20.30 Uhr) Borussia Dortmund.