Kölns Coach Achim Beierlorzer änderte seine Anfangsformation nach dem 0:4 beim FC Bayern auf drei Positionen: Für Ehizibue (Rot-Sperre), Czichos (Infekt) und Schindler (Bank) begannen bei den Hausherren Schmitz, Meré und Modeste.
Herthas Trainer Ante Covic tauschte nach dem 2:1 gegen Paderborn zweimal Personal: Plattenhardt (Sprunggelenksprobleme) und Duda (Bank) wurden von Mittelstädt und Darida vertreten.
Köln erwischte vor heimischer Kulisse den besseren Start, hatte aber auch einen frühen Schockmoment zu verdauen: Drexler, der sich sich ohne Fremdeinwirkung beim Auftreten verletzt hatte, musste in der sechsten Minute ausgewechselt werden. Für ihn kam Schindler in die Partie. Hertha, das kurz zuvor durch Mittelstädt einen ersten vorsichtigen Torabschluss abgegeben hatte (4.), verhielt sich zunächst uninspiriert und passiv. Anders die Domstädter: Kainz prüfte Geburtstagskind Jarstein (35) per direktem Freistoß (7.), Cordoba köpfte dem Schlussmann aus fünf Metern in die Arme - eine Riesenchance (14.)!
Dilrosun ansatzlos - Meré mit offener Sohle
Den Spielverlauf auf den Kopf stellte Dilrosun, als sich die Gäste nach langer Zeit wieder auf den Weg nach vorne machten: Ansatzlos traf der Linksfuß aus 20 Metern ins linke Eck, Horn war wie seine dem Gegner bis dato überlegenen Teamkollegen perplex - 0:1 (23.). Das gab den Gästen Auftrieb, fünf Zeigerumdrehungen später traf Darida aus spitzem Winkel das Außennetz. Und dann lief Dilrosun nach einem schnellen Abschlag von Jarstein allein auf Horn zu - und lupfte an den Querbalken (36.). Endgültig kippte die Partie, als Meré - nach Videobeweis - für einen Tritt mit offener Sohle gegen Darida mit glatt Rot vom Platz flog (41.).
Mit Mut und Zuversicht kamen die Hausherren aus der Kabine, Modeste schloss in Minute 50 links im Sechzehner ab. Wenig später, nachdem sich Schindler auf der Grundlinie durchgesetzt hatte, dann aber mit der Kugel ins Aus lief, brachte Gäste-Trainer Covic Routinier Ibisevic für den ungefährlichen Selke (57.). Es verging gerade einmal eine gute Minute, ehe der Joker nach Grundlinien-Hereingabe von Klünter in bester Mittelstürmer-Manier zum 2:0 traf (59.).
Bundesliga, 6. Spieltag
Und es vergingen gerade einmal weitere vier, bis diesmal Darida von rechts in die Mitte flanken durfte - wo Ibisevic etwas glücklich, aber dafür sehr platziert seinen zweiten Treffer erzielte (63.).
Kaum Gegenwehr für Boyata
Eine knappe halbe Stunde vor dem Ende war die Messe für dezimierte Kölner damit mehr oder weniger gelesen. Der Wille war zwar weiterhin da, ein Weg eröffnete sich für die Mannen von Achim Beierlorzer allerdings kaum. Der eingewechselte Terodde traf am Sechzehner aus der Drehung den Querbalken (78.), auf der Gegenseite blieb Horn gegen Ibisevic diesmal Sieger (79.). Machtlos war der Schlussmann, als Boyata wenig später nach einer Ecke am Fünfer ohne große Gegenwehr einköpfen durfte - nach dem 0:4 in München fuhren schließlich frustrierte Kölner gegen die Hertha dasselbe Ergebnis ein.
Der FC Köln gastiert am Samstag (18.30 UIhr) auf Schalke. Für Hertha geht es bereits am Freitag (20.30 Uhr) gegen Düsseldorf weiter.