Schalkes Coach David Wagner konnte gegen Leipzig wieder auf Serdar in der Startelf bauen, der Mittelfeldspieler hatte seine Sprunggelenksprellung auskuriert. Auch Kabak kehrte zurück. Für die beiden mussten im Vergleich zum 0:0 in Mainz Schöpf und Todibo weichen. Zudem vertraute Wagner im Angriff auf Matondo für Gregoritsch.
Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann stellte gegenüber dem 1:0 bei Tottenham Hotspur im Champions-League-Achtelfinalhinspiel nur auf einer Position um: Der in London gesperrte Upamecano verdrängte Ampadu auf die Bank.
Die Partie begann mit einem klassischen Paukenschlag: Keine 60 Sekunden waren verstrichen, als sich Sabitzer aus 25 Metern ein Herz nahm, sein Schuss landete im linken Torwinkel. Schalkes Keeper Nübel machte bei dem frühen Gegentor allerdings keine allzu gute Figur. Für Leipzig war es das zweitschnellste Tor in der Bundesligageschichte, nur beim 1:4 bei Borussia Dortmund am 1. Spieltag der Vorsaison traf Augustin noch eher.
Schalke zeigte nach dem Gegentor Wirkung. Zwar waren die Knappen um eine Reaktion bemüht, hatten im Anschluss auch mehr Ballbesitz und spielten mehr Pässe. Doch Schalke gelang es gegen eine kompakte Defensive der Sachsen einfach nicht, sich Chancen zu erarbeiten. Dem Offensivspiel fehlten das Tempo und die Ideen, im gesamten ersten Durchgang gaben die Wagner-Schützlinge keinen einzigen Schuss auf das von Gulacsi gehütete RB-Tor ab!
Leipzig dagegen zeigte sich deutlich variabler und schaltete immer wieder schnell in den Vorwärtsgang um. Und hätte noch vor der Pause nachlegen können - wenn nicht sogar müssen. Bei zwei Eckbällen wackelte Nübel, der sichtbar an den Nachwehen des Gegentors zu knabbern hatte (10., 25.). In der 31. Minute wurde ein Schuss von Werner im letzten Moment noch abgeblockt, den Nachschuss setzte Sabitzer aus kurzer Distanz über das Schalker Gehäuse. Und in der 33. Minute strich ein Schlenzer von Sabitzer nur knapp am rechten Pfosten vorbei. So ging es mit dem aus Schalker Sicht schmeichelhaften 0:1 in die Kabinen.
Nkunku bereitet vier Tore vor
Bundesliga, 23. Spieltag
Mit Kutucu, der Matondo ersetzte, startete Schalke in den zweiten Durchgang. Bei Leipzig dagegen gab es bei Wiederanpfiff keine personellen Veränderungen. Schalke begann engagiert und war zu Beginn der zweiten Hälfte das aktivere Team. Doch diese Phase sollte sich nur als Strohfeuer erweisen. Nach kurzer Zeit übernahm Leipzig wieder das Kommando, erneut Sabitzer hatte in der 56. Minute das zweite Tor auf dem Fuß, zielte aber links am Schalker Tor vorbei.
Leipzig setzte aber nach und nutzte anders als in Hälfte eins dann auch die sich bietenden Chancen. In der 61. Minute passte Nkunku auf Werner. Der Nationalspieler durfte in Seelenruhe den Ball annehmen und ihn sich zurechtlegen. Sein Schuss schlug noch leicht abgefälscht im rechten Toreck ein. Wenig später kam Schalke nach einem Freistoß tatsächlich zur ersten Chance der Partie, doch RB-Keeper Gulacsi parierte den Kopfball von Nastasic (66.). Quasi im direkten Gegenzug hatte dann Halstenberg nach einer Ecke nur wenig Gegenwehr und konnte nahezu unbedrängt zum 3:0 für RB einköpfen (68.).
Die Entscheidung in der Partie war damit gefallen. Leipzig brachte die Schlussminuten routiniert über die Bühne, Schalke war einzig um Schadensbegrenzung bemüht. Was nur teilweise klappte, weil Leipzigs Angelino in der 80. Minute und der eingewechselte Forsberg in der 89. Minute das Ergebnis noch auf 5:0 für Leipzig stellten. Alle vier Tore in Hälfte zwei wurden übrigens von Nkunku vorbereitet.
Schalke gastiert am kommenden Samstag (18.30 Uhr) in Köln. Für Leipzig geht es einen Tag später mit dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (15.30) weiter.