Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann schickte nach dem 4:2-Auswärtssieg beim 1. FC Köln Adams und Kampl für Sabitzer (muskuläre Probleme) und Laimer (Bank) auf den Rasen.
Paderborns Trainer Steffen Baumgart hatte im Vergleich zum 1:6-Debakel gegen Borussia Dortmund drei Neue an Bord: Jans, Gjasula (nach Gelbsperre) sowie Pröger ersetzten Dräger, Schonlau und Holtmann.
Es dauerte nur drei Minuten, bis Werner die erste dicke Chance für RB hatte - Zingerle parierte. Die Ostwestfalen stemmten sich den Attacken der Hausherren entgegen und fuhren den einen oder anderen vielversprechenden Konter, ohne jedoch gefährlich zu werden. Dies blieb Leipzigs Kompetenz - Zingerle war auch bei Nkunkus Schlenzer auf dem Posten (9.).
Das Schlusslicht wartete mit hoher Laufintensität auf, verteidigte über weite Strecken ordentlich. Gefährlich wurde es immer dann, wenn der Ball in der Vorwärtsbewegung verloren ging. So geriet die Baumgart-Elf gegen spielerisch bessere Sachsen durch Werners Tempo das nächste Mal in die Bredouille, Hünemeier rettete (17.). Dann lieferte Gjasula eine Randnotiz, der Abräumer kassierte seine 16. Gelbe Karte und zog damit mit Rekordhalter Hajto gleich.
Nkunku-Werner-Schick: 1:0
Die Nagelsmann-Elf suchte nach ihrem Rhythmus, den Paderborn immer wieder zu stören wusste. Bis zur 27. Minute: Werner startete nach Nkunkus Zuspiel im rechten Moment und hatte das Auge für den mitgelaufenen Schick, der nach Querpass überlegt aus 14 Metern flach ins rechte Eck vollendete.
Leipzigs Plus an spielerischer Qualität wurde zwischenzeitlich deutlicher, es fiel den Ostwestfalen mit etlichen schnellen Ballverlusten immer schwerer, sich zu befreien. Collins verhinderte das 0:2 bei Mukieles Hechtkopfball (32.). Danach waren die Nagelsmann-Schützlinge am und im Strafraum oft zu verspielt, wirklich zwingend wurden die Hausherren bis zum Kabinengang nicht mehr.
Zudem erwies der bereits verwarnte RB-Verteidiger Upamecano seinem Team auch noch einen Bärendienst und sah wegen Ballwegschlagens Gelb-Rot (43.). Seine Aktion hatte direkte Konsequenz vor allem für den zweiten Durchgang. Auf der anderen Seite hat die jeweils fünfte Gelbe Karte, die die Paderborner Hünemeier und Mamba sahen, Auswirkungen für die nächste Partie.
Der 30. Spieltag
Mit einem Defensivwechsel - Halstenberg ersetzte Schick - reagierte Nagelsmann mit Wiederanpfiff auf die Unterzahl-Situation. Die Kräfteverhältnisse verschoben sich unmittelbar: Ein auf Konter lauerndes Leipzig staffelte sich tief, die Ostwestfalen suchten die Lücke im Abwehrbollwerk des Kontrahenten.
Zingerle hält den SCP im Spiel
Trotz immer höherer Ballbesitzquote kam der Aufsteiger zunächst nicht zu Chancen, zu umständlich und ungenau waren die Aktionen. Gefährlich wurde es dafür vor dem eigenen Tor, so nach einem fast schulmäßigem RB-Konter (59.) und nach der folgenden Ecke durch Olmos Schrägschuss, den Zingerle klasse entschärfte (60.).
Verpasste Chancen
Symptomatisch, dass dem gerade eingewechselten und durchgebrochenen Paderborner Michel die Entschlossenheit zum Abschluss fehlte (64.). Was ebenfalls fehlte, war auf der anderen Seite Zielwasser: Werner hatte nach zu kurzem Rückpass Zingerle schon umkurvt, verzog dann aber beim Schuss aufs leere Tor von halbrechts (67.). Knapper war's bei Antwi-Adjei, der endlich mal den Mut bewies, abzuziehen, aber einen Meter vorbeischoss (70.).
Strohdiek steht goldrichtig
Insgesamt beschwor der SCP nur noch wenige Gefahrenmomente herauf. Antwi-Adjei nahm noch zwei Anläufe (86., 87.) - vergeblich. Werner ließ auf der Gegenseite die Entscheidung liegen und traf nur die Oberkante der Latte (89.). Es sollte sich in der Nachspielzeit rächen: Nach einer Ecke kam Joker Ritter zum Schuss, Gulacsi sah den Ball spät und ließ abklatschen, und Strohdiek staubte zum Ausgleich und 1:1-Endstand ab (90.+2), weil Haidara nach Laimers Hereingabe das Kunststück fertig brachte, den Ball aus vier Metern über den Balken zu jagen (90.+3).
Die Leipziger bestreiten am kommenden Spieltag den Auftakt - am Freitag reist die Nagelsmann-Elf an dessen frühere Wirkungsstätte nach Sinsheim, um sich mit der TSG Hoffenheim zu messen. Paderborn indes empfängt am Samstagnachmittag im Kellerduell den SV Werder Bremen.