Paderborns Coach Steffen Baumgart brachte gegenüber dem 1:2 bei Hertha BSC Bundesliga-Debütant Kilian für Strohdiek.
Münchens Trainer Niko Kovac setzte im Vergleich zum 4:0 gegen Köln anstelle von Tolisso (Bank) und Perisic (Grippe) auf Thiago und Coman.
Mit hohem Pressing bedrängte der Aufsteiger die Münchner in den Anfangsminuten forsch, ohne wirklich gefährlich zu werden. Das schafften die Bayern mit spielerischer Leichtigkeit, doch weder Lewandowski, der das leere Tor verfehlte (7.), noch Coutinho (8.) und auch nicht Coman (13.) verwandelten ihre hochkarätigen Chancen zur Führung.
Gnabry nutzt Coutinhos Zuspiel
Paderborn blieb seiner offensiven Linie treu, agierte aber zu wild. Dies ging zu Lasten der Defensive, und im vierten Anlauf wusste der strukturiertere Rekordmeister die klaffenden Abwehrlücken des Aufsteigers zu nutzen: Gnabry verwandelte Coutinhos zentimetergenauen Diagonalpass am rechten Fünfereck zum 1:0 (15.).
Thiago überrascht fast Neuer
Auch nach dem Rückstand betrieben die Ostwestfalen immensen läuferischen Aufwand und suchten weiterhin ihre Chance. Die letzte Präzision und das Durchsetzungsvermögen fehlten jedoch, clever verteidigte die Kovac-Elf die Attacken der Hausherren und geriet nicht in ernsthafte Bedrängnis. Oder doch: Fast wäre Thiagos Rückpass im eigenen Tor gelandet, Neuer wäre zu spät gekommen (24.).
Es sollte bis zur Pause die einzig brenzlige Situation für die Gäste bleiben, ballsicher hatten die dominierenden Bayern alles im Griff und legten Zug um Zug wieder eine Schippe drauf. Coman (31.), Lewandowski (40.) und vor allem Gnabry (43.) verpassten bis zum Kabinengang allesamt das 2:0.
Coutinho legt ohne jegliche Mühe nach
Bundesliga, 6. Spieltag
Mit Davies und Martinez für Hernandez und Thiago kamen die Münchner aus den Katakomben. Der SCP lief nun nicht mehr so hoch an, hatte im ersten Durchgang schon etliche Körner gelassen. Der Rekordmeister hielt seine Ballzirkulation am Laufen und schlug nach zehn Minuten erneut zu: Kimmichs traumhafter Lupfer überlistete die Paderborner Defensive. Gnabry legte von halbrechts gegen die entblößte Deckung quer auf Coutinho, der aus fünf Metern ins leere Tor einschob (55.).
Pröger versprüht neue Hoffnung
Die Baumgart-Schützlinge ließen weiterhin nichts unversucht, um wenigstens etwas Torgefahr heraufzubeschwören. Der FCB verwaltete und kontrollierte das Geschehen, agierte aber das eine oder andere Mal zu sorglos. Mit Folgen: Dräger flankte von rechts, der eingewechselte Pröger nahm den Ball halbrechts im Strafraum an und jagte diesen aus elf Metern durch Boatengs Beine flach ins linke Eck (68.).
Lewandowskis Rekord - Collins kontert!
Nun witterte der SCP die Sensation und brachte die Bayern aus der Balance. Pröger schoss knapp vorbei (69.), in den folgenden Minuten wogte das Spiel hin und her. Lewandowskis Handlungsschnelligkeit und Cleverness mündete in das 3:1: Eher unabsichtlich mutierte Süles Steilpass aus der eigenen Abwehr zur Vorlage für Lewandowski. Der Torjäger war schneller als Kilian und überwand Huth mit einem listigen Lupfer - zehntes Tor im sechsten Spiel, Bundesliga-Rekord (79.).
Weil Collins mit einem knallharten Fernschuss im Anschluss an eine Ecke Neuer keine Chance ließ, blieb es spannend (84.). Am Ende ließ Bayern jedoch nichts mehr anbrennen und steht nach Leipzigs Pleite gegen Schalke an der Tabellenspitze.
Paderborn empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Mainz 05. Für den FC Bayern geht es bereits am Dienstag (21 Uhr) dem zweiten Spieltag der Champions-Legaue-Vorrunde bei Tottenham Hotspur weiter.