Arminia-Coach Uwe Neuhaus musste auf Pieper verzichten, der sich bei der 1:2-Niederlage gegen RB Leipzig am Oberschenkel verletzt hatte. Für ihn stand Nilsson in der Innenverteidigung. Außerdem spielte Schipplock statt Seufert, Neuhaus stellte auf 4-4-2 um.
Mainz-Trainer Jan-Moritz Lichte musste seine Startelf ganz kurzfristig noch anpassen. Brosinski, der eigentlich hätte spielen sollen, war auf der Anreise im Bus übel geworden, für ihn rückte Burkardt in die Formation. Der zweite Wechsel im Vergleich zum 1:1 gegen die TSG Hoffenheim war hingegen ein vorab geplanter: Aaron spielte für Öztunali (Oberschenkelverletzung) und kam so zu seinem Startelfdebüt in dieser Saison.
Mateta zu lässig - Prietl mit Glück
Dass beide Teams tief im Tabellenkeller stecken, wurde in den ersten zehn Minuten klar: Sowohl Bielefeld als auch Mainz trauten sich mit Ball wenig zu und kamen spielerisch nicht über Ansätze hinaus, sodass die erste Möglichkeit der Partie aus einem individuellen Fehler resultierte: Nach Lucoquis bösem Fehlpass scheiterte Mateta am herausgestürzten Ortega (12.). Nur wenig später hatte der Mainzer Stürmer eine sogar noch größere Chance. Erneut tauchte Mateta vor Ortega auf, der noch leicht an den Ball kam und dafür sorgte, dass der Franzose mit dem Rücken zum Tor stand. Anstatt sich zu drehen, wollte Mateta die Kugel lässig mit der Hacke im Tor unterbringen - und traf das Spielgerät dabei nicht voll (16.)
Diese fahrlässig vergebene Großchance sollte sich rächen: Nachdem Schipplock Bielefeld erstmals angemeldet hatte (17.), kam die Arminia etwas glücklich zur Führung - Hack fälschte Prietls Distanzschuss unhaltbar gegen die Laufrichtung von Zentner ins Mainzer Tor ab - Bielefelds erster Treffer vor der Pause in der laufenden Saison (21.).
Der nächste Distanzschuss sitzt: Doan erhöht für Bielefeld
Die Geschichte der Anfangsphase wiederholte sich im Anschluss: Erst hatte Mainz eine gute Chance durch Boetius (29.), doch das Tor machte erneut Bielefeld. Nach einem Mainzer Ballverlust im Aufbauspiel stürzte sich Doan ins Dribbling, behauptete sich stark gegen zwei Gegenspieler und schickt den Ball dann durch die Beine von Niakhaté präzise ins rechte Eck (31.). Bielefeld führte mit 2:0 - dank starker Chancenauswertung, aber auch dank konsequenter Zweikampfführung, mit denen sie den spielerisch etwas stärkeren Mainzern immer wieder den Schneid abkauften.
Bundesliga: 10. Spieltag
Mainz zu lange ungefährlich - Joker Stöger verkürzt spät
So taten sich die Gäste bis in den zweiten Durchgang hinein schwer, zu klaren Torchancen zu kommen. Zwar entfachte Mainz gerade im zweiten Durchgang mehr Druck nach vorne, im vorderen Drittel fehlte es den Rheinhessen aber an der Präzision. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Mainzer Anrennen immer kopfloser und Chancen hatte bis in die Schlussviertelstunde hinein nur die Arminia bei ihren Entlastungsangriffen: Prietl (61.) und der eingewechselte Voglsammer (78.) scheiterten jeweils am gut reagierenden Zentner.
Es dauerte bis tief in die Schlussphase, ehe Mainz mal wieder zu einer gefährlichen Aktion kam - und die saß dann direkt: Ortega parierte einen Abschluss des eingewechselten Stögers noch überragend, der Abpraller landete jedoch bei Boetius, der die Kugel an den zweiten Pfosten legte, wo wiederum Stöger im Spreizschritt den Ball noch so eben erreichte und über die Linie spitzelte (82.).
Ortega vereitelt den Last-Second-Ausgleich
In der Folge warf Mainz noch einmal alles nach vorne - und kam tatsächlich Sekunden vor Abpfiff noch zu einer Großchance, Mateta brachte den Ball aber nicht am in Handballtorwartmanier parierenden Ortega vorbei (90.+4).
Bielefelds Schlussmann sicherte damit den ersten Arminia-Sieg nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie, der gleichzeitig dafür sorgte, dass der Aufsteiger die Gäste aus Mainz in der Tabelle überholt. Auch am kommenden Spieltag sind beide Teams gegen direkte Konkurrenten gefordert: Bielefeld ist am Samstag (15.30 Uhr) in Freiburg zu Gast, Mainz empfängt zeitgleich den 1. FC Köln.