Hertha-Coach Felix Magath stellte nach dem 1:0-Sieg in Augsburg zwangsweise einmal um: Richter (5. Gelbe Karte) wurde durch Darida ersetzt.
Einmal umstellen musste auch Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo im Vergleich zum torlosen Remis in Mainz, denn Marmoush meldete sich kurzfristig mit muskulären Problemen ab. Endo kehrte nach COVID-19-Infektion in die Anfangself zurück, Führich rückte von der Halbpositionen im Mittelfeld auf die linke offensive Seite.
Selke schockt den VfB - mit VAR-Hilfe
Überraschend offensiv startete Hertha BSC ins Spiel. Nachdem Kempf per Kopfballaufsetzer im Verbund mit Selke, der knapp zu spät kam, die Führung noch verpasste (3.), schlug der Ball kurz darauf früh im Stuttgarter Tor ein: Selke vollstreckte nach maßgenauer Plattenhardt-Flanke (4.). Der zunächst wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegebene Treffer wurde nach VAR-Entscheid anerkannt. Das frühe Tor spielte dem eigentlichen Matchplan Magaths, sich nicht auf ein spielerisches Duell mit den Schwaben einzulassen, in die Karten.
Bundesliga, 31. Spieltag
Die Berliner verstanden es im weiteren Verlauf der ersten Hälfte sehr gut, den VfB im Aufbau zu stören und zudem das defensive Zentrum vor dem eigenen Tor zu schließen. Eine Großchance gab es für die Gäste so vor der Pause gar nicht. Pech hatte Matarazzo zudem, weil er Stenzel, der sich im Hüftbereich wehgetan hatte, schon in der 22. Minute austauschen musste. Damit einher ging eine taktische Umstellung von einer Vierer- auf eine Dreierkette in der Abwehr, durch die der VfB zwar defensiv selbst etwas stabiler, in der Offensive aber auch nicht durchschlagskräftiger als zuvor wurde.
VfB zu harmlos, Belfodil entscheidet
Nach dem Seitenwechsel musste auch Magath mit Plattenhardt einen angeschlagenen Spieler auswechseln, Björkan kam in die Partie. In den rund 15 Minuten nach der Halbzeit hatte der VfB seine beste Phase. Ein Solo von Mavropanos führte zur ersten dicken Chancen für die Gäste, der Schuss des Griechen wurde von Kempf noch an die Oberkante der Querlatte abgelenkt (52.). Thommy kam wenig später in guter Position zum Schuss, schoss aber genau in die Arme von Lotka (58.).
Im weiteren Verlauf gestaltete Hertha die Partie wieder ausgeglichener. Chancen blieben rar, aber es gab sie: Aber auch Tiago Tomas zielte vom Strafraumrand zu zentral (65.), auf der Gegenseite strich ein Versuch von Pekarik aus der Distanz knapp vorbei (69.). In der Schlussphase war der VfB, bei dem Matarazzo personell mit Tibidi für Mangala des Risiko erhöhte, zwar weiter bemüht, doch es fehlte die letzte offensive Durchschlagskraft. Schon tief in der Nachspielzeit sorgte schließlich Joker Belfodil abgeklärt, der am Ende Ito und Keeper Müller eiskalt aussteigen ließ, für die endgültige Entscheidung (90.+3).
Weiter geht es für beide Teams am kommenden Samstag um 15.30 Uhr: Stuttgart empfängt Wolfsburg, während die Hertha zum nächsten Kellerduell nach Bielefeld reist.