Die Dortmunder, bei denen Trainer Edin Terzic nach dem 2:0 in Leverkusen auf den erkrankten Ryerson (Mandelentzündung) und den gesperrten Özcan verzichten musste, spielten mit Guerreiro und Startelf-Comebacker Reus von Beginn an überlegen auf und drückten den SC Freiburg früh tief in die eigene Hälfte.
Bei den Gäste vertraute Trainer Christian Streich nach dem 3:1 gegen Augsburg auf den zuletzt gesperrten Höfler, Grifo und Kyereh - Keitel (muskuläre Probleme), Eggestein und Gregoritsch (beide Bank) mussten weichen. Der Freiburger Coach richtete sein Team in einem 3-5-2-System mit Stürmer Höler auf der rechten Achter-Position aus, doch die Spielidee konnte sich kaum entfalten - der SCF war bbeinahe ausschließlich defensiv gefordert.
Bundesliga, 19. Spieltag
Das Schlüsselduell der Anfangsphase wurde auf der linken Seite des BVB ausgetragen, wo Guerreiro und Adeyemi immer wieder durchstachen und die Freiburger vor Probleme stellten. Die waren besonders Schienenspieler Sildillia anzumerken, der den deutschen Nationalspieler in der 15. Minute bereits ein zweites Mal regelwidrig aufhielt und die Gelbe Karte sah. Keine anderthalb Minuten später kam es erneut zum Duell, Sildillia foulte wieder ungeschickt und musste den Platz mit Gelb-Rot frühzeitig verlassen (17.).
Der Druck der Gastgeber wuchs im Anschluss weiter an, die Freiburger stellten um und verteidigten in Unterzahl ihr Tor - einzig Höler lief etwas höher an.
Schlotterbeck bricht den Bann
Abgesehen von zwei Distanzschüssen von Bellingham (19.) und Süle (25.), den Flekken an den Außenpfosten lenkte, waren klare Torchancen Mangelware, die Breisgauer blockten immer wieder erfolgreich ab. Nach Flekkens Parade gegen Süle war der Bann bei der anschließenden Ecke gebrochen: Am kurzen Pfosten herrschte Unordnung, Ex-Freiburger Schlotterbeck wusste dies zu nutzen und traf aus spitzem Winkel neben den kurzen Pfosten zur Führung (26.).
Der BVB hatte mit einem Mann mehr und in Führung liegend nun alle Trümpfe in der Hand, die Freiburger konzenrierten sich ausschließlich auf Schadensbegrenzung. Dies erfolgreich, ein gefährlicher Abschluss sollte sich für drückende Dortmunder im ersten Durchgang nicht mehr ergeben.
Anders auf der Gegenseite. Die Freiburger, über den kompletten Durchgang abgemeldet, griffen kurz vor Pausenpfiff einmal an - und Hölers satter Flachschuss von der Strafraumkante saß (45.).
Doppelschlag nach der Pause stellt die Weichen
Nach der Pause waren den Freiburgern die schwindenden Kräfte anzumerken. Direkt nach Wiederanpfiff ging es Schlag auf Schlag bei spielfreudigen Dortmundern: Erst durfte Adeyemi nach feiner Kombination mit Bellingham seinen zweiten Treffer im BVB-Dress bejubeln (48.), drei Minuten später feierte Haller seine Tor-Premiere per Kopf (51.).
Die Freiburger waren geschlagen, Dortmund hatte aber längst noch nicht genug. Bis zum Schlusspfiff spielte Dortmund ohne Ermüdungserscheinungen nach vorne, selbst die weiteren Treffer von Brandt (69.), der sehenswert per Vollspann traf, und Bynoe-Gittens (82.) taten dem keinen Abbruch. Die Freiburger konnten sich nicht mehr aus dem Druck der Dortmunder befreien, in der Schlussphase platzte Trainer Streich der Kragen. Nach mehrmaligen Meckerns gegen den Schiedsrichter sah der 57-Jährige Gelb-Rot und musste seine Coaching-Zone verlassen.
Dortmund ist im nächsten Spiel Gast beim Nachbarschaftsderby in Bochum, das Pokal-Achtelfinale beim VfL steigt am Mittwoch um 20.45 Uhr. Die Freiburger sind im Pokal bereits am Dienstag (18 Uhr) beim Zweitligisten SV Sandhausen gefordert.