Das seit sieben Partien sieglose Augsburg wollte im Heimspiel gegen Union Berlin endlich den lange erhofften Befreiuungsschlag im Abstiegskampf landen. Trainer Enrico Maaßen schraubte dazu an seinem System und stellte nach dem 1:1 bei Eintracht Frankfurt von Vierer- auf Fünferkette um. Bauer verdrängte dazu Renato Veiga auf die Bank.
Bundesliga, 31. Spieltag
Und tatsächlich hielten die Fuggerstädter die Gäste aus der Hauptstadt in der Anfangviertelstunde gut vom eigenen Tor fern. Der FCA hatte viel Ballbesitz und nahm sich den Zweikämpfen gut an. Teilweise jedoch etwas überhart, Engels (11.) und Gouweleeuw (19.) sahen beide schon früh gelb.
Die Köpenicker brauchten eine Weile, um gegen bissige Augsburger hineinzufinden in die Begegnung. Nach zuletzt zwei Spielen ohne Gegentor, darunter das 0:0 gegen Bayer Leverkusen, hatte Unions Coach Urs Fischer notgedrungen in der Defensive einen Wechsel vornehmen müssen. Jaeckel ersetzte den gelbgesperrten Diogo Leite. Behrens war dafür nach seiner Gelbsperre für Jordan (Bank) in die Startelf zurückgekehrt.
Union scheitert an Koubek - Beljo lässt Geschenk liegen
Und Behrens war es auch, der in der Folge für die ersten gefährlichen Situationen sorgte. Erst scheiterte er per Kopf am gut reagierenden Koubek (22.), dann leitete er geschickt weiter auf Becker, der ebenfalls im tschechischen Schlussmann der Gastgeber seinen Meister fand (27.).
Augsburg überstand die kleine Druckphase des Champions-League-Aspiranten unbeschadet und hatte dann kurz vor der Pause selbst die Riesenchance, aus dem Nichts in Führung zu gehen. Nach dem Aussetzer von Rönnow ließ Beljo das Tornetz jedoch nur von außen zappeln (43.)
Beljo trifft aus dem Nichts
Unter dem Strich war es jedoch eine eher ereignisarme erste Hälfte. Nach dem Seitenwechsel sollte es dagegen gleich mal furios losgehen. Union war gefühlt gedanklich noch in den Katakomben, als Vargas den Ball punktgenau von rechts in die Mitte flankte. Dort hatte sich Beljo von Jaeckel abgesetzt und verfrachtete die Kugel kompromisslos per platziertem Volley zum 1:0 in die Maschen (53.).
Die ausverkaufte WWK-Arena brachte der 21-Jährige damit in weiten Teilen zum jubeln - schließlich lechzte der FCA nach einem Befreiuungsschlag im Abstiegskampf. Aber über eine halbe Stunde war noch zu überstehen.
Lewelings Lebenszeichen ist zu wenig
Doch die Eisernen taten sich ungemein schwer. Vielmehr hatte der Gegentreffer eine lähmende Wirkung. Deswegen reagierte Urs Fischer und brachte in Jordan, Leweling und Schäfer drei frische Kräfte (69.). Der eingewechselte Leweling setzte dann auch ein Lebenszeichen, sein Schuss aus 18 Metern rauschte nur knapp am Lattenkreuz vorbei (74.).
Doch mehr als leise Bemühungen kamen von den Berlinern in der Schlussphase nicht mehr. Augsburg verteidigte alles weg, insbesondere die vielen Flanken von Becker und dem inzwischen ebenfalls eingewechselten Trimmel. Nach zahlreichen Anläufen, in denen Augsburg zuletzt spät Siege aus der Hand gab, sollte es nun der lang ersehnte Befreiungsschlag sein.
Beim VfL Bochum kann die Maaßen-Elf dann am kommenden Samstag (15.30 Uhr) weitere wichtige Punkte sammeln. Union Berlin, das ob der Niederlage Platz drei zunächst an Leipzig abtreten muss, empfängt zeitgleich den SC Freiburg zum direkten Duell um die Champions-League-Plätze.