VfB-Coach Bruno Labbadia musste nach der 1:2-Niederlage auf Schalke auf den gelbgesperrten Sosa verzichten und brachte anstatt des Kroaten Zagadou, der im Abwehrzentrum auflief. Ito rückte nach links raus.
Und auch bei den Bayern gab es im Vergleich zum 3:0 gegen Union Berlin nur eine Änderung: Trainer Julian Nagelsmann brachte Upamecano für Pavard (Bank), setzte aber auf ein 3-2-4-1 anstelle des zuvor praktizierten 4-2-3-1.
Für Davies war es ein besonderes Spiel: Der 22-jährige Kanadier bestritt sein 100. Bundesligaspiel für den FC Bayern und avancierte damit zum jüngsten nicht-deutschen Spieler der Klubgeschichte, der diese Marke erreichte.
Stuttgarter Überrumplungstaktik
Bundesliga, 23. Spieltag
Davies agierte als linker Schienenspieler und erlebte zunächst einen fulminanten Start des VfB, der die Münchner ganz offensichtlich überrumpeln wollte, vom Fleck weg nach vorne stürmte und über Führich auch die erste vielversprechende Aktion vor dem Tor verbuchte (5.). Lange dauerte es aber nicht, ehe die Bayern das Zepter übernahmen und sich mehr und mehr Spielanteile holten.
Der VfB blieb zwar engagiert, energisch und aktiv, doch die größere individuelle Klasse der Gäste machte sich zusehends bemerkbar - und schlug sich schon bald in guten Chancen nieder: Kimmich (12.) und Goretzka (19., 20.) konnten Bredlow aber nicht bezwingen, während Upamecano nach einer Ecke knapp drüber schoss (31.) - zwischenzeitlich hatte Ito auf der Gegenseite mit einem Distanzschuss für Wirbel gesorgt (17.).
De Ligt rettet hinten und trifft vorne
Es war ein flottes Spiel, in dem die Bayern besser waren, der VfB jedoch mit viel Leidenschaft dagegenhielt und kurz vor der Halbzeit beinahe für den Paukenschlag gesorgt hätte. Weil aber Silas an Sommer nicht vorbeikam (36.) und de Ligt bei der anschließenden Ecke nach Sommer-Fehler auf der Linie klärte (37.), blieb dieser aus.
Vielmehr schlug der Favorit sogar noch zu: De Ligt fiel der Ball im Rückraum vor die Füße - und der Niederländer vollstreckte wuchtig zum 1:0 in die Maschen. Bredlow, der bis dato mit einigen Paraden geglänzt hatte, sah in dieser Szene nicht gut aus (40.). Das 1:0 war zugleich der Pausenstand, auch weil Kimmich Silas' Versuch kurz vor Halbzeitpfiff entscheidend abfälschte (43.).
In Stuttgart bahnte sich die elfte Heimniederlage des VfB gegen Bayern in Folge an. Um das noch abzuwenden, brachte Labbadia zum Seitenwechsel Coulibaly für Gil Dias. Unmittelbar nach Wiederanpfiff wurde die Partie von Schiedsrichter Christian Dingert für knapp zwei Minuten unterbrochen, nachdem im Gäste-Block große Mengen an Pyro gezündet worden waren.
Choupo-Moting nimmt die Spannung raus
Die Entscheidung: Eric Maxim Choupo-Moting trifft zum 2:0. IMAGO/Sportfoto Rudel
Sportlich war die zweite Hälfte nicht mehr ganz so rasant wie die erste. Der VfB probierte es zwar weiterhin, doch die Bayern ließen nicht locker - und brachten den Auswärtssieg letzten Endes in trockene Tücher, zumal ab der 62. Minute und dem 2:0 durch Choupo-Moting die schwäbische Gegenwehr für lange Zeit gebrochen war.
Erst der späte Anschluss durch den eingewechselten Perea (88.) weckte die Stuttgarter Lebensgeister wieder, doch die Wende blieb trotz energischer Schlussoffensive und einer guten Chance (Coulibaly, 90.+3) dennoch aus. Pereas Tor sorgte aber zumindest dafür, dass die Cannstatter nicht auf Relegationsrang 16 abrutschten und somit als Tabellen-15. kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Frankfurt antreten.
Für den FC Bayern steht am Mittwoch (21 Uhr) das immens wichtige Rückspiel des CL-Achtelfinals gegen Paris St. Germain (Hinspiel 1:0) an, bevor es am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen den FC Augsburg geht.