Saisonübergreifend seit acht Bundesliga-Heimspielen hatte Werder Bremen bis zu diesem Abendspiel gegen Gladbach nicht mehr vor heimischer Kulisse im Weserstadion gewonnen. Das sollte sich an diesem 8. Spieltag ändern aus Sicht aller SVW-Beteiligten wie etwa Coach Ole Werner, der nach dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen von vor der jüngsten Länderspielpause lediglich einmal wechselte - und das gezwungenermaßen: Der bereits nach sieben Einsätzen mit der fünften Gelben Karten versehene Pieper wurde von Startelfdebütant Stark vertreten.
Die Jagd beginnt ...
Und tatsächlich: Die Norddeutschen rissen nach einer kurzen Abtastphase das Spiel komplett an sich - und klauten den zuletzt beim 3:0 gegen Leipzig überzeugenden Gladbachern die Show. Und wie! Denn während den Fohlen um den erneut als Zehner aufgestellten Kramer mit seinen offensiven Kollegen Hofmann, Kapitän Stindl und Zielspieler Thuram quasi nichts gelang, brannte der SVW ein Feuerwerk ab.
Bundesliga - 8. spieltag
Los ging es dabei schon in der 5. Minute, als Schmid geschickt und von Koné nicht gut genug attackiert wurde. Seine folgende Flanke fand Füllkrug, der seine starke Bundesliga-Form einmal mehr unterstrich mit einem sauberen Einschuss aus nächster Nähe - 1:0.
Ducksch, Füllkrug und Unglücksrabe Bensebaini
Doch damit noch lange nicht genug: Nach toller Passfolge scheiterte zunächst zwar Schmid am aufmerksamen Sommer, beim direkt folgenden Nachschuss war allerdings Ducksch mit seinem ersten Saisontor zur Stelle - 2:0 (8.). Weiter ging es nach einer schwachen Kopfballabwehr von Bensebaini, der wahrlich keinen guten Tag erwischt hatte, erneut mit Ducksch. Der Stürmer behauptete sich auch mit etwas Glück gegen Friedrich und bedient den freien Füllkrug, der lockerleicht den Doppelpack schnürte und so das 3:0 verbuchte (13.).
Balljagende Bremer, die fast über den gesamten Verlauf des ersten Abschnitts die Gäste vom Niederrhein kaum atmen ließen, waren vollends obenauf. Lediglich in ein, zwei vielleicht zu passiven Phasen kam die Borussia mal auf, nutzte hier aber vielversprechende Chancen durch Kramer (18.), Scally (20.) und Stindl, der am starken Pavlenka verzweifelte (42.), nicht.
Und so kam es noch in Abschnitt eins dicker - vor allem für Bensebaini. Der Linksverteidiger schoss ohne Druck eines Gegenspielers eine eigentlich einfach zu klärende Ducksch-Flanke ins eigene Netz (37.). Somit nahm das euphorisierte Bremen ein 4:0 mit in die Pause!
Pfosten Weiser, Anschluss
Nach dieser stellten sich die Fohlen dann besser an, gestalteten das Spiel ausgeglichen, sammelten selbst reichlich Ballbesitz und kamen dem 1:4 direkt nah. Thuram schoss den Ball aber freistehend vor Pavlenka knapp links am Pfosten vorbei (48.). Insgesamt stand die Defensive der Norddeutschen um Veljkovic sicher, ließ wenig zu. Und vorn verpasste Weiser mit einem Pfostenkopfball das 5:0 (59.).
In diesen zweiten 45 Minuten aber doch mit Moral und auch spielerisch gut agierende Borussen blieben aber dran - und kamen nach einem tollen Zuspiel von Stindl durch Thuram, der Pavlenka umkurvte, zum 1:4-Ehrentor (63.). Das nahmen die Gäste zugleich zum Anlass, noch mehr zu riskieren. Doch statt eines 2:4 gab es mitten in eine eigene Druckphase das 1:5, weil die Werderaner wieder einmal stark kombinierten und über Assistent Füllkrug und Vollstrecker Weiser zum Tor kamen (73.). Beim 5:1 blieb es letztlich, womit die Grün-Weißen ihren Bundesliga-Heimfluch nach acht vergeblichen Anläufen (letzter Sieg ein 2:1 gegen Frankfurt im Februar 2021) ad acta legten.
Für die gut dastehenden Bremer geht es am kommenden Freitag (20.30 Uhr) weiter: Dann wartet auf die Grün-Weißen das Gastspiel bei der TSG Hoffenheim. Die Fohlen empfangen im rheinischen Derby den 1. FC Köln zwei Tage später (Sonntag, 9. Oktober, 15.30 Uhr).