SPIELBERICHT

Lissabon: de Wilde (2) - Quim Berto (4), Vidigal (2,5), Beto (4), Marc Aurelio (4), Vinicius (3) - Hadji (5), Pedro Martins (4,5), Lang (4) - Leandro (4), Sabrosa (5)

Leverkusen: Heinen (4) - Lottner (3) - Wörns (3), Happe (1,5) - Lehnhoff (3), Emerson (2,5), Ramelow (1,5), Heintze (2), Beinlich (3) - Kirsten (2,5), Meijer (3,5)

Eingewechselt: 36. Gimenez (3) für Hadji, 55. Nene (4) für Pedro Martins, 76. Ramirez (-) für Beto - 86. Frydek (-) für Kirsten, 88. Zivkovic (-) für Emerson.

Reservebank: Tiago (Tor), Carlos Miguel, Luis Miguel, Afonso Martins - Vollborn (Tor), Nico Kovac, Rydlewicz, Feldhoff, Rink.

Tore: 0:1 Beinlich (70., Vorarbeit Meijer), 0:2 Emerson (82., Kirsten)

Chancenverhältnis: 6:8.

SR: Chusiano (Russland), Note 2, leitete die Begegnung unauffällig, störte den Spielfluß nicht, hatte die Partie dennoch jederzeit im Griff

Zuschauer: 35.000

Gelbe Karten: Beto (2., fürs nächste Spiel gesperrt) - Meijer, Beinlich, Emerson

Spielnote: 3,5

Die Analyse

Die Leverkusener können sich also doch auf dem internationalen Parkett bewegen. Rutschten sie zuletzt in Monaco beim 0:4 noch gewaltig aus, so bewiesen sie in Lissabon im Spiel gegen Sporting ihre Standfestigkeit.

Mit einem hochverdienten 2:0- Sieg rehabilitierten sie sich für den Schnitzer von Monaco eindrucksvoll. Einziges Manko der Leverkusener war der Abschluß.

Hätten sie ihre zahlreichen wie guten Chancen besser genutzt, wäre es ein ganz geruhsamer Abend für sie geworden.

Das Erfolgsrezept von Bayer- Trainer Christoph Daum, der für den Gelb-Rot gesperrten Robert Kovac Christian Wörns brachte: Er ließ seine Mannschaft von der ersten Minute an Pressing betreiben. Sehr zum Mißfallen der Portugiesen, denen das frühe Stören der Deutschen große Probleme bereitete. So dauerte es bis zur Endphase der ersten Hälfte, ehe sie einigermaßen zu ihrem Spielrhtythmus fanden. Und das hing nur wenig mit dem Umstand zusammen, daß sie auf die Nationalspieler Oceano und Pedro Barbosa (beide gesperrt) verzichten mußten. Für die beiden Routiniers rückten der junge Vidigal und Sabrosa ins Team. Daums Taktik im Detail: Happe nahm die einzige Sporting- Spitze Leandro in Manndekung, erledigte diese Aufgabe mit Bravour. Wörns und Heintze spielten auf den Außenpositionen, kümmerten sich um die hängenden Stürmer Lang und Sarbosa. Und Hadji, der bei den Portugiesen die Regie übernehmen sollte, machte in der Mitte meist die Bekanntschaft von Ramelow. Ein Duell, das der an diesem Abend glänzend aufgelegte Leverkusener klar für sich entschied, wie die Auswechslung von Hadji nach gut einer halben Stunde belegt.

Doch auch die anderen Leverkusener standen Ramelow in puncto Zweikampfstärke um nichts nach. Lange Zeit waren sie Sporting sowohl in der Luft bei Kopfbällen als auch am Boden klar überlegen.

Die logische Folge: Bayer hielt das Heft über weite Strecken fest in der Hand, verbuchte auch im Spiel nach vorne deutliche Vorteile. Die Daum-Schützlinge überbrückten das Mittelfeld mit schnellen Direktpässen, trugen ihre Angriffe schnörkellos. Im Gegensatz zu den Portugiesen, die umständlich agierten und selten zu erfolgversprechenden Aktionen kamen. Nur kurz brachten sie Leverkusen in Verlegenheit. Und zwar unmittelbar nach Beinlichs Treffer zum 1:0.

Dies entpuppte sich jedoch als kurzes Strohfeuer. Mit dem zweiten Treffer sorgte Leverkusen für eine gute Ausgangsposition für die restlichen Gruppenspiele.

Spieler des Spiels: Carsten Ramelow