Personal: Für das Duell der in Gruppe C bisher führenden Mannschaften änderte Trondheims Trainer Nils-Arne Eggen im Vergleich zum 2:2 gegen Rotterdam sein Team auf einer Position: Rechtsverteidiger Basma löste Johnsen ab. Dortmunds Coach Skibbe musste auf Bobic verzichten und strich darüber hinaus Nijhuis auf der Startelf; Heiko Herrlich und Sergej Barbarez rückten nach.
Taktik: Norwegens Dauermeister aktivierte auch gegen den BVB sein strategisches Standardprogramm bei Heimspielen. Drei Spitzen griffen an. "Wunderknabe" Carew in der Mitte, flankiert von Sörensen (rechts) und Jakobsen. Vor der Vierer-Abwehrkette, deren Mitglieder im Durchschnitt 1,89 (!) Meter groß sind, organisierten der frühere Leverkusener Skammelsrud und Berg das Trondheimer Aufbauspiel. Borussia stellte Rosenborg nur einen echten Manndecker (Kohler) entgegen, dem auf den Seiten die in die Abwehr zurückbeorderten Dede und Evanilson assistierten. Wie schon in Rotterdam, wo die Raumaufteilung glänzend funktioniert hatte, bestand das Dortmunder Mittelfeld aus einem Trio, das kreative und kämpferische Elemente verbinden sollte - Stevic, der mit Verdacht auf Jochbeinbruch ausgewechselt wurde, und Nerlinger mit defensivem Auftrag, Ricken in der Zentrale mit einem offensivem.
Spielverlauf: Borussias Defensivspieler mussten sich schon in der ersten Hälfte fühlen, als seien sie von einer Dampfwalze überrollt worden. Wuchtige Angriffe, die Rosenborg über seine brandgefährlichen Außen einleitete, stürzten Dortmund von einer Verlegenheit in die nächste. Reuter vermittelte als Libero keine Stabilität, Kohler hatte große Probleme mit Carew und beide Brasilianer deckten zu nachlässig. Trondheim machte das Spiel und Dortmund zunächst die Tore, weil sich die Gastgeber bei BVB- Kontern anfällig zeigten. Vom Schock des Dortmunder Doppelschlages erholte sich Trondheim schnell, legte an Aggressivität zu, verkürzte noch vor der Pause und glich danach hochverdient durch Carew aus.
Fazit: Ein glückliches Remis für Borussia. Trondheim dominierte während der 90 Minuten, hatte nur Pech, dass Dortmund eiskalt die ersten Chancen nützte.
Aus Trondheim berichtet Thomas Hennecke