Verfolgungsjagd an der Stamford Bridge: Chelseas Alex (li.) schnappt sich Sissoko (re.) picture alliance
Chelseas Coach Guus Hiddink machte nach dem 1:0 bei Aston Villa keine Experimente und schickte fast die gleiche Formation aufs Feld. Lediglich Ashley Cole rückte auf die linke Abwehrseite, nachdem er in der Premier League gesperrt war. Paulo Ferreira nahm dafür auf der Bank Platz.
Juve-Trainer Claudio Ranieri nahm drei Veränderungen im Vergleich zum 2:0-Sieg in Palermo vor und schickte mit del Piero und Amauri für Trezeguet und Iaquinta zwei frische Stürmer aufs Feld. Zudem rückte Mellberg für Grygera in die Abwehrreihe.
Bei der Rückkehr von Claudio Ranieri an seine alte Wirkungsstätte sah sich sein Team schnell dem Druck von Chelsea ausgesetzt und so dauerte es nicht lange, bis die Blues beim Heimdebüt von Hiddink zuschlugen. Ein verunglückter Abwehrversuch von Camoranesi landete bei Kalou, der steckte für Drogba durch, der erstklassig annahm und sofort zum 1:0 abschloss (12.). Nach einem Eckball von Lampard erhöhte der Ivorer per Kopf sogar fast auf 2:0 (16.), verfehlte aber knapp.
Bejubelte den einzigen Treffer des Abends: Chelseas Didier Drogba. picture alliance
Es war der Auftakt einer schwungvollen Anfangsphase, denn plötzlich wachte auch die "alte Dame" auf. Und beide Teams hatte eines gemeinsam: In der Defensive ließ man dem Gegner zu viel Raum. Del Piero, Amauri und Camoranesi (23., 24.) hatten in kurzer Zeit drei gute Möglichkeiten. In der Folge sortierten sich die beiden Abwehrreihen besser, deutlich aggressiver ging es in die Zweikämpfe. Auf Seiten von Chelsea war es vor allem Kalou, der hinter den Spitzen immer wieder den Ball forderte, entscheidend durchsetzen konnte sich der Ivorer vor der Pause aber auch nicht mehr.
Champions League
Nach dem Wechsel musste Ranieri den angeschlagenen Camoranesi bereits in der 52. Minute durch Marchionni ersetzen. Auf dem Spielfeld ging es weiter mit hoher Intensität zur Sache, während Chelsea zunächst mehr Druck machte. Vor allem Drogba war nur schwer zu stoppen, hatte er mal den Ball. Auf der anderen Seite sorgte Keeper Cech für einen Aufreger. Gleich zweimal bekam er den Ball nicht richtig zu fassen, klärte dann aber am Boden liegend mit der Faust (59.).
In der Folge kam Turin wieder besser auf, weil die Blues zu passiv waren. Allerdings waren die Italiener in ihren Aktionen nicht zwingend genug, zwei Köpfballe von del Piero und Amauri (69., 71.) waren einfach zu wenig. Die Hiddink-Elf stand nur noch in der Defensive und verlor im Mittelfeld viele leichte Bälle. Chelsea kam überhaupt nicht mehr zum Torabschluss. Erst ein Fernschuss von Anelka war ein offensives Lebenszeichen (87.).
Weil es Nedved mit einem Schuss in der Nachspielzeit versäumte, noch auszugleichen, muss die "alte Dame" im Rückspiel am 10. März in Turin einen knappen Rückstand aufholen.