Machte deutlich mehr Dampf als noch im Hinspiel: Bayerns Ribery, der hier Dani Alves überspringt. picture alliance
Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann wechselte nach dem 4:0 gegen Frankfurt lediglich einmal. Lahm kehrte nach Wadenproblemen für den am Knie verletzten Schweinsteiger ins Team zurück. Ze Roberto rutschte demzufolge nach vorne ins Mittelfeld, wo auch Sosa wieder begann. Neben Schweinsteiger standen auch die ebenfalls verletzten Podolski (Wadenprobleme) und Oddo (Sprunggelenk) nicht im Kader.
Barça-Coach Josep Guardiola, der die Partie gesperrt von der Tribüne aus verfolgte und durch seinen Assistenten Tito Vilanova vertreten wurde, hatte am Wochenende einen Großteil seiner Stars geschont und krempelte die Katalanen nach dem 2:0 gegen Huelva komplett um (sieben Änderungen). Bis auf zwei Ausnahmen lief die Startelf auf, die beim 4:0-Hinspielerfolg ausnahmslos überzeugt hatte. Abidal, der nach überstandener Adduktorenverletzung erstmals seit dem 21. Februar wieder spielte, kam für den Gelb-gesperrten Marquez ins Team, wodurch Puyol in die Innenverteidigung rutschte. Keita vertrat Henry, der grippegeschwächt auf der Bank Platz nahm.
Die Bayern begannen engagiert, waren präsent in den Zweikämpfen und ließen den Willen erkennen, Wiedergutmachung betreiben zu wollen. Bereits nach sechs Minuten bot sich Toni nach einer Ottl-Flanke die große Chance zur Führung, aus fünf Metern rutschte dem freistehenden Italiener das Leder aber über die Stirn. München war in der Anfangsviertelstunde das bessere Team, wirklich zwingend wurde die Klinsmann-Elf aber nicht. Als Toni ins Tor traf, hatte Referee Roberto Rosetti längst auf Abseits entschieden (7.), Ribery zielte mit links über den Kasten (14.).
Barca hielt sich offensiv zunächst zurück, fand nach knapp 20 Minuten aber besser ins Spiel. Was die Münchner an Lauf- und Einsatzbereitschaft vorlegten, kompensierte die Blaugrana zunehmend durch sicheres Kombinationsspiel. Bis zur ersten echten Großchance der Gäste dauerte es aber bis zur 34. Minute, ehe Messi per Traumpass Eto'o freispielte, der im letzten Moment jedoch am Torschuss gehindert wurde.
Es war ein ausgeglichenes Duell, in dem beide Mannschaften abwechselnd Vorteile besaßen. Nach einem tollen Pass von van Bommel hatte Toni kurz vor dem Wechsel die letzte Möglichkeit zur Führung, aus 15 Metern verfehlte der Italiener den linken Torwinkel aber knapp (44.).
Champions League
Im zweiten Abschnitt erwischten die Bayern einen perfekten Start. Ze Roberto setzte sich gegen Toure durch und schickte dann Ribery auf die Reise. Alleine vor Valdes schickte der Franzose den Keeper mit einem Haken zu Boden und traf dann zum 1:0 ins Tor (47.). Barça wäre sechs Minuten später beinahe der Ausgleich gelungen, Messi schoss nach einer Flanke von Dani Alves aus kürzester Distanz aber Lucio an (53.).
Die Partie blieb unterhaltsam. Die Klinsmann-Elf versuchte nach Ballgewinnen immer wieder, schnell umzuschalten, am Strafraum war jedoch zumeist Endstation. Barcelona ging mit weniger Tempo zu Werke, ließ das Leder zirkulieren und suchte den "tödlichen Pass". Nach 70 Minuten wäre die Rechnung der Katalanen fast aufgegangen. Messi war rechts durchgebrochen und legte die Kugel in die Mitte. Der aufmerksame Lucio war jedoch zur Stelle und rettete vor dem einschussbereiten Eto'o.
Trotz der aussichtslosen Lage emotional voll bei der Sache: Jürgen Klinsmann. picture alliance
Drei Minuten später war es aber soweit. Eto'o, Iniesta und Xavi zauberten sich durch die Bayern-Hintermannschaft, ehe Xavi für Keita ablegte, der aus 16 Metern stramm ins linke Eck traf - 1:1 (73.). Damit waren auch die letzten Resthoffnungen auf Seiten der optimistischsten Bayern-Anhänger gestorben. Barcelona brachte die Begegnung abgeklärt zu Ende und hatte durch einen Xavi-Freistoß, der hauchdünn am linken Torwinkel vorbeistrich (85.), sogar noch die Chance zum Sieg.
Die Bayern treten am kommenden Samstag in Bielefeld an, Barcelona gastiert ebenfalls samstags beim FC Getafe.