Konnte mit seinen Vorderleuten gar nicht genug schmipfen: Rangers-Keeper Allan McGregor. picture alliance
Rangers-Coach Walter Smith wechselte nach der 1:4-Heimpleite gegen Sevilla einmal. Angreifer Miller kam für Innenverteidiger Bougherra ins Team und agierte als einzige Spitze. McCulloch rückte dafür zurück in die Viererkette.
Auf Seiten der Gäste tauschte Urzicenis Trainer Dan Petrescu im Vergleich zum 1:1 gegen den VfB Stuttgart lediglich die Torhüter aus. Tudor verdrängte den angeschlagenen Arlauskis auf die Bank.
Glasgow erwischte einen Traumstart und ging schon nach einer guten Minute in Front. Rothen schlug einen Eckball von rechts zurück an die Strafraumkante, wo Pedro Mendes das Leder ungestört stoppen und Richtung Tor jagen konnte. Ricardo Gomes fälschte den Ball unglücklich ab, und das Spielgerät segelte als Bogenlampe unhaltbar ins rechte Eck - 1:0 (2.). Miller hatte zehn Minuten später per Kopf die Möglichkeit zu erhöhen, setzte Mendes' Hereingabe aber drüber (12.).
In Front liegend zogen sich die Rangers weit zurück und überließen den Rumänen weite Teile der neutralen Zone. Die Gäste bauten immer wieder über viele Stationen ruhig auf, schafften es aber zunächst nicht, die stabilen Schotten auch nur ansatzweise in Verlegenheit zu bringen. Das Match plätscherte weitgehend höhepunktlos vor sich hin. Nur selten startete Glasgow schnelle Gegenangriffe, erwies sich dann aber als deutlich zielstrebiger als Urziceni. Papac zielte aus der zweiten Reihe drüber (25.), Miller zögerte zu lange (29.), und Naismith brachte nach Papac' Flanke den Fuß nicht mehr an den Ball (30.).
Umso überraschender, dass den Osteuropäern plötzlich der Ausgleich gelang. Brandan brach nach einem schönen Pass links durch und passte flach vors Tor, wo Bilasco nur noch den Fuß hinhalten musste (32.). Die Rangers wurden sofort wieder aktiver und hätten um ein Haar die schnelle Antwort parat gehabt. Einen von Bruno Fernandes verursachten Handelfmeter schoss Davis allerdings viel zu schwach. Tudor vereitelte die die dicke Chance zum 2:1 (38.) und rettete so das Remis in die Pause.
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Legten im ersten Durchgang noch die Schotten einen Blitzstart hin, waren es nun die Gäste. Apostol flankte halbhoch von rechts nach innen, wo der dem Ball entgegenlaufende Bruno Fernandes das Leder per Hacke verlängerte. Lafferty fälschte die Kugel leicht, aber entscheidend ab, und vom Innenpfosten fand das Spielgerät den Weg ins Netz (49.). Es sollte nur der Anfang einer ganz schwarzen Viertelstunde in der Europapokalgeschichte der Glasgow Rangers sein. Dabei hatten die nun verzweifelt, aber undurchdacht anrennenden Hausherren Glück, dass Balan aus elf Metern die Chance ausließ, frühzeitig nachzulegen (51.).
Das 1:3 fiel aber trotzdem. Und mit McCulloch erzielte es ein Schotte gleich selbst. Der agile Balan hatte einen Freistoß vors Tor gebracht, wo McCulloch das Kopfballduell gegen Bilasco zwar gewann, die Kugel aber ins eigene Gehäuse bugsierte (59.). Damit nicht genug. Bei Brandans indirektem Freistoß aus 25 Metern war es Naismith, der sein Bein besser bei sich gelassen hätte, statt das Geschoss für McGregor unhaltbar abzulenken (65.).
Die Messe war 25 Minuten vor dem Ende gelesen, und der schottische Anhang verließ scharenweise den Ibrox-Park. Mangelnde Moral konnte man den Rangers dennoch nicht vorwerfen, die weiter nach vorne spielten. Kopfballmöglichkeiten von Miller (69.) und Lafferty (77.) blieben aber ebenso erfolglos wie vereinzelte Schusschancen. Unirea ließ nichts anbrennen und brachte den ersten Erfolg in der Champions League sicher über die Zeit.
In der schottischen Premier League empfangen die Glasgow Rangers am Samstag Hibernian Edinburgh, während Unirea Urziceni am selben Tag in der rumänischen Liga I bei Pandurii Targu Jiu zu Gast ist. In der Champions League stehen sich beide Klubs am 4.11. erneut gegenüber - dann allerdings in Rumänien.