Marseille kam in der Liga am Wochenende nicht über ein 1:1 in Valenciennes hinaus, nach nur einem Sieg aus acht Spielen liegt das Team von Didier Deschamps nur auf Rang 13. Der Weltmeister von 1998, der mit Juve 1997 das Champions-League-Finale von München gegen Dortmund 1:3 verlor, nahm im Vergleich zum 1:0-Erfolg bei Olympiakos Piräus zum Gruppenauftakt drei Änderungen vor: Traoré, André Ayew und Valbuena spielten anstelle von Kaboré, Cheyrou und Amalfitano. Fanni fehlte rotgesperrt.
BVB-Coach Jürgen Klopp konnte wieder auf Schmelzer und Bender bauen, die beim 2:1-Sieg in Mainz verletzt gefehlt hatten und im Stade Vélodrome Löwe und Gündogan verdrängten. Außerdem musste Perisic seinen Platz im linken Mittelfeld wieder an Großkreutz übergeben, Barrios saß nach seinem erfolgreichen Comeback wie angekündigt auf der Bank. So begann die gleiche Elf wie beim 1:1 gegen Arsenal vor zwei Wochen.
Spielberichte
Den Franzosen war der Respekt vor dem BVB anzumerken. Von Beginn an zog sich der Gastgeber weit in die eigene Hälfte zurück und überließ den Dortmundern die Spieleröffnung, mit der sich der couragiert auftretende deutsche Meister gegen den überaus defensiven Gegner aber schwer tat. Wie schon häufiger in dieser Saison fehlten der Borussia in der Kreativzentrale die zündenden Ideen. Nach einem weiten Pass von Schmelzer bot sich Götze die erste große Chance: Der Nationalspieler nahm den Ball mit der Brust mit, ließ einen Verteidiger ins Leere laufen, scheiterte dann jedoch an Mandandas Fußabwehr (19.).
Eine Minute später gingen die in der Offensive bis dahin noch nicht übermäßig in Erscheinung getretenen Franzosen in Führung: Subotic rutschte vor dem eigenen Sechzehner, wie schon beim 1:2 in Hannover, aus und bot Remy somit viel Platz für einen überlegten Pass zu Ayew. Der Ghanaer ließ Weidenfeller mit einem platzierten 18-Meter-Schuss ins linke Toreck keine Chance.
Mit der Führung im Rücken igelte sich Marseille weiter ein. Die Dortmunder rannten an, hatten ihre Linie nun jedoch verloren. Gegen die kompakten Abwehrreihen der Franzosen fand der BVB einfach kein Mittel - viel zu oft versuchte es die Borussia mit langen Bällen, die in der Spitze keinen Abnehmer fanden. Außer einem Hummels-Schuss nach einer Ecke (27.) sprang nicht viel heraus. Ratlosigkeit machte sich breit beim BVB, der sich zudem bei Weidenfeller bedanken konnte, dass Ayew nicht noch einen weiteren Konter abschloss (38.).
Der BVB kam wie ausgewechselt aus der Kabine, agierte nun endlich druckvoller. Die Folge: Marseille wackelte. Doch Götze scheiterte erst am Pfosten (50.) und dann am herausstürzenden Mandanda (52.). Der Dortmunder Ausgleich lag in der Luft, doch mitten in der Drangphase bescherte ein Patzer von Hummels den Hausherren den zweiten Treffer. Einen recht harmlosen langen Ball wollte der Innenverteidiger zu Weidenfeller zurücklegen. Er landete jedoch bei Remy, der sich nicht zweimal bitten ließ und ohne große Mühe vollendete (62.).
Klopp musste nun reagieren, brachte Perisic und Blaszczykowski. Doch wenige Minuten später war die Partie entschieden: Remy im Strafraum im Duell mit Kehl zu Fall, Ayew verwandelte den überzogenen Elfmeter zum 3:0 (69.). Von diesem Schock erholten sich die Dortmunder nicht mehr.
Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen steht Dortmund bei Olympiakos Piräus am 19. Oktober nun schon unter Zugzwang. OM empfängt dann Arsenal. In der Bundesliga wartet auf die Schwarz-Gelben am Samstag (15.30 Uhr) das Heimspiel gegen den FC Augsburg.