FCB-Trainer Jupp Heynckes verzichtete nach dem 3:2-Sieg gegen Düsseldorf auf Experimente: Für Schweinsteiger (Gelb-Sperre) begann Luiz Gustavo, für Ribery (Bänderdehnung) wie erwartet Robben. Außerdem kehrte Dante in die Innenverteidigung für den rotgesperrten Boateng zurück.
Arsenals Coach Arsène Wenger musste auf Podolski (Sprunggelenk), Wilshere (Fußverletzung) und Sagna (Kniebeschwerden) verzichten und gab zudem seinem Stammtorhüter Szczesny eine Ruhepause. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Tottenham spielten Fabianski (Tor), Koscielny, Gibbs und Rosicky für Szczesny, Vermaelen, Monreal und Wilshere.
Denkbar schlecht starteten die Bayern in die Partie! In der dritten Minute verschoben die Münchner schlecht, und dann rutschte auch noch Alaba bei Rosickys Pass nach rechts auf Walcott aus. Der sprintstarke Engländer drang in den Sechzehner ein und brachte die Kugel scharf und flach in den Fünfer zu Giroud, der aus kurzer Distanz Arsenal die frühe Führung bescherte (3.).
Die Achtelfinal-Rückspiele
Die Gunners brauchten also noch zwei Tore, um das Fußballwunder zu bewerkstelligen. Die Londoner stürmten jedoch nicht auf Teufel komm raus, vielmehr setzte Arsenal auf Kompaktheit und Geduld. Allerdings war das Offensivspiel der Gäste ziemlich berechenbar, weil äußerst rechtslastig. Nach Ballgewinn wurde fast immer lang auf die rechte Seite zum sprintstarken Walcott gepasst. Darauf hatten sich die Münchner aber eingestellt, der 23-Jährige wurde fortan fast immer gedoppelt und folglich auch aus dem Spiel genommen.
Mit zunehmender Dauer erspielten sich die Bayern klare Feldvorteile und bekamen die Partie völlig in den Griff. Der Druck auf die Gäste-Abwehr wurde immer größer - die ganz dicken Torchancen des FCB blieben allerdings noch aus: Kroos (5.), Müller (10.), Luiz Gustavo (10.), Lahm (15.), Javi Martinez (24.), wieder Kroos (25.), Robben (28.) und erneut Müller (30.) sorgten dennoch für Betriebsamkeit in der gegnerischen Defensive.
Bayern nur aus der Distanz gefährlich - Koscielny macht's spannend
Standprobleme: Bayerns Robben lässt Ramsey (re.) stehen. picture alliance
Arsenal kam selten aus der eigenen Hälfte raus, auch weil sich die Engländer zu viele Ballverluste erlaubten. Bis auf einen Entlastungsangriff nach 31 Minuten, als Giroud im Sechzehner zwei Schritte zu spät kam, war von den Gästen im ersten Durchgang offensiv nichts mehr zu sehen. Allerdings ließen es die Bayern gegen Ende der ersten Hälfte auch deutlich ruhiger angehen, nahmen den Druck raus und beschränkten sich darauf, nichts mehr anbrennen zu lassen. Folglich ging es mit dem 1:0 für die Engländer in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nicht viel. Zwar gaben die Bayern über Robben (47.) und Kroos (48.) rasch erste Warnschüsse ab, mehr brachte die Heynckes-Elf dann aber lange Zeit nicht zu Stande. Das musste sie aber auch nicht, denn der FCB konnte sich eine 0:1-Niederlage leisten. Arsenal stand unter Zugzwang, verharrte aber trotzdem weiter beständig auf der eigenen Defensivtaktik und strahlte vorne im Grunde keinerlei Gefahr aus. Mehr Abschlüsse durfte der FCB für sich verzeichnen, wenngleich es fast immer Distanzversuche waren (Müller, 58.; Luiz Gustavo, 64.). In der 68. Minute zeigte Müller ein echtes Kabinettstückchen, indem er direkt per Hacke in den Lauf von Robben passte. Der Niederländer rannte los, wurde dann aber beim Abschluss von Jenkins entscheidend gestört und scheiterte auch deshalb an Fabianski.
Danach erhöhte Wenger das Risiko und brachte mit Gervinho und Oxlade-Chamberlain, die für Ramsey sowie Walcott kamen (72.), frische offensive Leute. Dadurch wurde die Begegnung lebhafter: Zuerst zielte Gervinho aus fünf Metern knapp vorbei (79.), auf der Gegenseite scheiterte Müller an Fabianski (82.). Zwei Minuten später begann das große Zittern, denn Koscielny tankte sich nach einer Ecke durch und köpfte zum 2:0 ein. Die Gunners waren drauf und dran an der Sensation, doch nun spielten die Münchner ihre Erfahrung aus. Vor allem Müller und Robben schafften es, den Ball lange an der gegnerischen Eckfahne zu behaupten, ließen so die Uhr ablaufen und hatten auch deshalb maßgeblichen Anteil am Weiterkommen des deutschen Rekordmeisters.
Auf beide Mannschaften wartet am kommenden Samstag wieder das Meisterschaftsrennen: Bayern München ist dann in Leverkusen zu Gast (18.30 Uhr), Arsenal muss am selben Tag (16 Uhr) in Swansea antreten. Die Auslosung der Viertelfinalpartien steht tags zuvor in Nyon an (LIVE! ab 12 Uhr bei kicker.de).